Fuer immer Ella und Micha
nach, wo dein Kopf lag.«
Ella wird knallrot, und ihre Unterlippe schnellt wieder vor, was sehr verlockend aussieht. Ich steige aus dem Wagen und reiche ihr meine Hand. Ella nimmt sie und will in ihren Flip-Flops in den Schnee hüpfen.
»Warte mal.« Ich ziehe meine Hand zurück und drehe Ella den Rücken zu. »Steig auf, sonst frierst du dir die Zehen ab.«
Bereitwillig klettert sie auf meinen Rücken, und ich trage sie zur Veranda. Eiszapfen hängen von der Dachkante, und auf den vereisten Stufen wurde Salz gestreut. Mein Atem wabert in Wolken vor mir, als ich über die Verandalampe greife, um den Ersatzschlüssel hervorzuholen, der unter einer getöpferten Taube versteckt ist. Dann setze ich Ella ab, reiche ihr den Schlüssel und springe die Stufen hinunter zurück in den Schnee.
»Schließ auf, und geh rein«, sage ich, während ich zum Wagen gehe. »Ich hole deine Sachen.«
Ella sieht mir nach. Unter dem Verandalicht ist ihre Haut weiß wie Porzellan. »Wer hat gesagt, dass ich hierbleibe?«
»Wer sagt, dass du es nicht tust?«, kontere ich. »Und jetzt hör auf zu nerven, und schieb deinen Hintern ins Haus, wo es warm ist.«
Bevor sie sich umdreht, bemerke ich ein kleines Lächeln. Sie schließt die Tür auf und geht nach drinnen, während ich unsere Taschen einsammele. Ethan beschließt, sich auf der Couch häuslich einzurichten, wie er es schon unzählige Male gemacht hat, seit wir Kinder waren. Lila nimmt das Bett im Gästezimmer, womit Ella nur mein Bett bleibt. Natürlich bin ich begeistert – sie gewiss weniger.
Nachdem ich Lila gezeigt habe, wo sie schlafen kann, und Ethan eine Decke hingeworfen habe, trage ich die Taschen in mein Zimmer. Drinnen brennt Licht, und Ella liegt bäuchlings auf meinem Bett, wo sie in einem Buch …
»Woher zum Teufel hast du das?« Ich mache einen Satz auf das Notizbuch zu, doch sie rollt sich weg, lacht und presst es an ihre Brust.
»O mein Gott, ist das dein kleines schwarzes Büchlein?« Sie fährt zusammen, als ich mich auf sie stürze und ihr das Notizbuch entreiße.
»Das ist kein kleines schwarzes Buch«, knurre ich buchstäblich. »Es ist bloß …«
»Ein Tagebuch, in dem du sämtliche Mädchen notiert hast, mit denen du im Bett warst«, beendet sie meinen Satz, hält sich eine Hand vor den Mund und lacht so heftig, dass sie rot anläuft. Nachdem sie sich wieder gefasst hat, kniet sie sich vor mich. »Echt, ich dachte, dass ich alles über dich weiß, aber anscheinend habe ich mich geirrt.«
Ich werfe das Notizbuch in den Papierkorb. »Wo hast du das gefunden?«
Achselzuckend legt sie sich wieder auf den Bauch und taucht mit einer Hand unter das Kopfkissen. »Es lag hier drunter.«
Ich kicke die Taschen unter den Computertisch und schalte die kleine Lampe ein, ehe ich das Deckenlicht ausmache. Dann ziehe ich mein T-Shirt aus und lege mich zu Ella aufs Bett.
Sie zittert, weil es im Zimmer eiskalt ist. Meine Mom heizt hier nicht, solange ich weg bin, um die Stromrechnung niedrig zu halten. »Da stehen eine Menge Namen drin – mehr als ich gedacht hätte.«
Ich atme langsam aus und reibe mir übers Gesicht. »Ella, ich weiß nicht, was du erwartest, dass ich dazu sage … Ich wollte nie, dass irgendwer das findet. Es ist für rein persönliche Zwecke, damit ich …« Ich verkrampfe mich. »… den Überblick behalte.«
Sie beobachtet mich ungerührt, und die Situation ist mir rasend peinlich. »Mein Name steht nicht drin.«
Ich drehe mich auf die Seite und sehe sie an. »Nein, weil ich wusste, dass ich nichts mehr notieren muss. Seit dir hat es keine mehr gegeben und wird auch keine mehr geben.«
Ihr Atem geht schneller, und sie macht Anstalten aufzustehen. Weil ich fürchte, dass sie verschwinden will, strecke ich einen Arm nach ihr aus, doch sie streift lediglich ihre Flip-Flops ab und zieht ihre Shorts aus.
Meine Jacke behält sie an und schlüpft unter die Decken. »Ist das kalt!«, stellt sie fest. Ihre Miene ist unlesbar.
Ich knöpfe meine Jeans auf, ziehe sie aus und krieche zu Ella unter die Decken. Als mein Fuß ihren berührt, zucke ich zusammen. »Deine Füße sind Eisklumpen!« Ich lege eine Hand an ihre Hüfte. »O Mann, du bist überall eisig.«
Sie schiebt ihre Füße zwischen meine Knöchel und rückt näher. »Tja, dann musst du mich wohl wärmen.«
Ich neige mein Kinn auf ihren Kopf. »Manchmal verwirrst du mich, Hübsche. Echt, mal bist du sauer auf mich, und im nächsten Moment scheinst du mit mir schlafen zu wollen.«
Sie
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