Für immer, Emily (German Edition)
manchmal vorkommen musste. Diese Typen saßen zum Glück hinter Schloss und Riegel, aber auch Emily lebte in ihrem inneren Gefängnis, dank ihnen. Er seufzte innerlich, beugte sich zu ihr und küsste sie zärtlich. „Hey, hör zu, das passt ja prima. Hab ich dir erzählt, dass ich bis zu den Sommerferien im Baumarkt gejobbt habe? Nein? Nun, der alte Chef ist gestorben und der neue Besitzer wollte erstmal alles Mögliche umbauen und hat deshalb alle Aushilfen gebeten, sich kurz vor Weihnachten wieder bei ihm zu melden. Und da melden wir uns einfach zusammen, was meinst du? Man verdient nicht schlecht da, ich hab zweimal die Woche nach der Schule dort gejobbt, das kann man auch noch ganz gut mit dem Lernen vereinbaren. Und wir wären zusammen, du müsstest dir also keine Gedanken machen. Sobald dir einer zu nahe kommt, hau ich ihn mit der Gartenschaufel.“ Er zwinkerte Emily zu.
Sie musste lachen. „Ja, und dann wärst du deinen Job blitzschnell wieder los. Aber, im Ernst, das ist eine tolle Idee. Denkst du, die würden mich nehmen?“
„Klar, warum denn nicht? Von den alten Aushilfen kommen sicher einige nicht mehr wieder, die jetzt aufs College gewechselt sind. Wir können ja morgen mal vorbei fahren und fragen.“
Die Kellnerin kam und brachte die Karten. Nachdem sie weg war, sagte Emily: „Ja, das können wir machen. Ach, Nic, das wäre ja toll, wenn das klappen würde. Es ist ja auch bald Weihnachten und ich muss viele Geschenke kaufen. Außerdem wäre das total praktisch, weil der Supermarkt direkt neben dem Baumarkt liegt, da könnte ich meine Sachen dann gleich mit einkaufen. Und ab und an was für Mrs. Johnson mitbringen. Sie tut mir wirklich leid, sie ist oft alleine, und solche Sachen wie das Einkaufen fallen ihr total schwer.“
Niclas lächelte und umfasste sanft Emilys Gesicht. „Du bist unglaublich süß, weißt du das?“
„Süß?“ Emily lächelte.
Niclas nickte. „Natürlich. Du darfst ja süß sein.“
Am nächsten Tag nach der Schule stellten sie sich dann bei dem Leiter des Baumarktes vor und wurden beide eingestellt.
Draußen auf dem Parkplatz fiel Emily Niclas um den Hals. „Oh Mann, das ist ja super. Ich freu mich so, dass das geklappt hat.“ In Zukunft würden sie jeden Dienstag und Donnerstagnachmittag nach der Schule hier arbeiten. Sie freute sich wirklich darauf, denn es war ein weiterer kleiner Schritt zurück in die Normalität. Sie lief neben Niclas über den Parkplatz und schmiedete schon Pläne, was sie für wen zu Weihnachten kaufen wollte.
Niclas lachte. „Nun mal langsam. Wir werden hier keine Millionäre. Schon gar nicht bis Weihnachten. Es gibt ja nur ein Gehalt bis dahin.“
„Oh, keine Millionäre? Wie schade.“ Emily sah ihn betrübt an.
Er zauste ihr grinsend durchs Haar.
Sie lächelte und schlang ihren Arm um seine Taille. „Hauptsache, es reicht, um ein schönes Geschenk für dich zu kaufen.“
Niclas blieb stehen und zog sie an sich. „Für mich? Nein, mir musst du nichts kaufen, ich hab doch schon das schönste aller Geschenke. Ich hab dich, was will ich mehr?“
Sie legte den Kopf schief. „Du empfindest mich als Geschenk?“
Niclas sah sie fast erstaunt an. „Ja, das tue ich.“
Er beugte sich zu ihr hinunter und küsste sie zärtlich, während in diesem Moment ein Auto in ziemlich rasantem Tempo auf den Parkplatz bog. Musik dröhnte aus dem offenen Fenster. Niclas verzog das Gesicht. „Das kann doch nur Bentz sein, dieser Idiot. Kein Mensch fährt sonst im Winter bei offenem Fenster durch die Gegend, nur damit jeder seine ach so coole Musik hören kann.“
„Komm, lass uns fahren.“ Emily fasste nach seiner Hand und zog ihn mit sich. Irgendwie hatte sie ein ungutes Gefühl, wenn Rocco in Niclas‘ Nähe kam. Sie wusste, Nic konnte den Kerl nicht ausstehen, und sie wollte nicht, dass es Ärger zwischen den beiden gab. Doch leider hatte Rocco sie offenbar schon gesehen und bremste seinen Wagen direkt vor ihnen ab. Er stieg aus, ließ aber die Musik weiterdröhnen.
Auf dem Beifahrersitz saß ein schwarzhaariges Mädchen, das sich gelangweilt die Lippen nachschminkte, während Rocco sich grinsend vor Emily und Niclas aufbaute.
„Hey. Na, was sehen meine müden Augen da? Unser neues Traumpaar. Also, ich muss schon sagen, Delaney, du überraschst mich immer wieder. Ich hätte nicht gedacht, dass du an Miss Rühr-mich-nicht-an Gefallen findest. Immerhin hattest du ja ein paar echt scharfe Schnecken am Start. Na ja, man nimmt halt,
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