Für immer, Emily (German Edition)
was man kriegen kann, stimmt‘s?“ Rocco grinste.
Emily umklammerte Niclas‘ Hand fester. Sie sah unsicher zu ihm hoch.
Doch er lächelte nur. „Du musst es ja wissen.“
Rocco lehnte sich an seinen Wagen und zündete sich eine Zigarette an.
Emily konnte ihn kaum ansehen, sie fühlte, wie ihr Herz wild klopfte, und ihre Finger in Niclas‘ Hand zitterten. Immer, wenn sie Rocco traf, sah sie einen dieser Kerle vor sich. Das gleiche überhebliche Grinsen, diese eigenartigen kalten Augen. Es war unheimlich, wie ähnlich Rocco ihm war.
Sie waren ein Stück weitergegangen, da ließ Rocco sein Feuerzeug klicken. „Na ja, vielleicht hat die Kleine ja ungeahnte Talente. Stille Wasser sind ja bekanntlich tief. Komm schon, Emily, mit was hast du ihn dir gekrallt? Muss ja was Tolles sein, nachdem er dafür die geilsten Bräute stehen lässt. Vielleicht magst du es mir ja auch mal zeigen? Oder besser, vielleicht willst du es mir mal machen?“
Niclas blieb stehen und drehte sich langsam zu Rocco um.
Emily wandte sich ebenfalls um.
Rocco machte ein paar eindeutige Bewegungen mit dem Unterleib, während ein feistes Grinsen auf seinem Gesicht lag.
Niclas trat einen Schritt auf Rocco zu.
Emily packte ihn an der Jacke. „Nic, nicht. Bitte. Lass dich doch nicht von ihm provozieren, genau das will er doch. Komm jetzt. Bitte.“ Ihre Stimme klang flehend.
Niclas wandte ihr den Blick zu. Seine Augen blitzten zornig, und für einen Moment dachte sie, er würde nicht auf ihre Worte reagieren, doch zu ihrer grenzenlosen Erleichterung nickte er schließlich. „Okay. Du hast Recht. Komm.“ Er warf Rocco noch einen verächtlichen Blick zu, und zog Emily dann mit sich zum Motorrad. Gleich darauf röhrte der Motor von Roccos Angeber-Schlitten auf. Er fuhr haarscharf an ihnen vorbei und winkte aus dem Fenster.
„Arschloch. Irgendwann schnapp ich ihn mir, darauf kannst du wetten.“ Niclas starrte der Corvette zornig hinterher.
„Ich weiß, du kannst Rocco nicht ausstehen, und ich ja auch nicht. Aber lass ihn doch reden. Er ist ein Blödmann und nicht wert, dass du dich mit ihm anlegst. Außerdem trau ich dem so ziemlich alles zu, er ist feige und falsch. Also, lass ihn einfach in Ruhe, bitte. Nic, hörst du mir zu?“
„Ja, klar.“ Niclas wandte ihr das Gesicht zu. „Ja, du hast Recht mit allem, was du sagst. Trotzdem. Der wird nicht so mit dir reden. Beim nächsten Mal ist er fällig, das schwöre ich dir.“
Emily senkte den Kopf und biss sich auf die Lippen. Roccos merkwürdige Augen tauchten wieder vor ihr auf. Eisaugen. Kalt und unheimlich, als wenn man in einen dunklen, tiefen See blicken würde. Sie schauderte. „Nic, bitte nicht. Bitte nicht. Rocco ... er hat etwas Unberechenbares, Unheimliches an sich. Er ist nicht nur ein Großmaul, er ist ... ich weiß nicht, wie ich es sagen soll, er ist mir nicht geheuer. Ich will nicht, dass du dich mit ihm anlegst. Bitte, versprich es mir!“ Sie sah Niclas bittend an.
Der zornige Ausdruck in seinen Augen verschwand, als sein Blick über ihr Gesicht strich. Er beugte sich zu ihr und küsste sie auf die Schläfe. „Kleiner Angsthase. Rocco ist ein feiger Arsch, sonst nichts. Und ich kann dir echt nicht sagen, was ich tun werde, wenn er mir wieder so dumm kommt. Aber ich werde versuchen, mich zu beherrschen, okay? Wenn es dir so wichtig ist.“
„Es ist mir wichtig. Du bist mir wichtig. Und ich will nicht, dass dir jemand wehtut.“
Er legte ihr den Finger unters Kinn und küsste sie zärtlich auf die Nasenspitze. „Keine Angst, das wird nicht passieren. Ich bin doch schon ein großer Junge. Also, mach dir keine Gedanken.“
Emily kniff die Augen zusammen. „Du nimmst mich nicht ernst.“
„Doch, tu ich. Ach, Em, komm schon, lass dir nicht von dem Idioten die Laune vermiesen. Wir haben den Job, den wir wollten, wir haben uns, und Rocco kann uns mal gerne haben. So sieht‘s aus. Und jetzt fahren wir nach Hause und trinken einen schönen heißen Kakao. Okay?“
Emily nickte seufzend. „Okay. Lass uns fahren.“
Zuhause begrüßte Ben die beiden stürmisch. „Ich geh schnell noch mal raus mit ihm“, meinte Emily.
Sie griff nach der Leine, doch Niclas nahm sie ihr aus der Hand. „Du bleibst schön hier im Warmen, ich geh mit ihm. Männerwetter, du weißt schon.“ Er zwinkerte ihr zu.
Sie lächelte. „Ach, du meinst, nichts für Püppchen? Hast du Angst, ich werde weggeweht?“
Niclas zuckte mit den Schultern und grinste. „Das hast du gesagt. Bin gleich
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