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Für immer in Honig

Für immer in Honig

Titel: Für immer in Honig Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dietmar Dath
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ja, was heißt Stand, der Krieg hat halt gewütet, wie das Kriege so tun.«
    »Der Mercedes 500, Baujahr 2000, hat mehr Rechenleistung in seinen elektronischen Bauteilen als eine Boeing 747.«
    »Technisierung, möglichst auf der ganzen Welt, vierte industrielle Revolution – wir sind dafür, denn dafür spricht: Sie zwingt zu gesellschaftlichen Großübereinkünften. Die Netze sind, was der Absolutis mus oder die zaristische Autokratie damals war: zentralisierende gesellschaftliche Institutionen mit magnetischer Wirkung für politische Bewegungen. Das heißt, die Netze sind eben nicht die großen Dezentralisierer, als die man sie verkauft hat, denn nur als Ausdruck eines zentralen gesellschaftlichen Willens und Vermögens, Kabellegen und so fort, kann man sie überhaupt aus dem Boden stampfen.«
    »Ja ja, Sozialismus ist gleich Sowjetmacht plus Elektrifizierung.«
    »Sei mal ruhig, ich will den hören.«
    »Wer ist das?«
    »Da auf dem zweiten Panel, ergraute Schläfen, spricht ruhig ins Mikro, der Geologe, Staudt.«
    »Gib mal die Leitung.«
    »Sieben F.«
    »O.k., warte, mein Kopfhörer sucht ihn – ah ja.«
    »… politische Frage auch das Weltklima und vor allem der Meeresspiegel. Wir haben bei uns in Finnland, an meinem Institut in Helsinki, schon vor dem Totentanz EU -finanziert dran gearbeitet, dann kam der Krieg und die Verwüstung, jetzt aber müssen wir warnen: Vulkanausbrüche unterm Eispanzer der westlichen Antarktis sind kein Spaß. Wir danken den W, deren Kältetoleranz uns geholfen hat, genauere Untersuchungen anzustellen, und soweit wir sehen, ist die Lage besorgniserregend: Das Gewicht des Eises preßt Land zusammen, unter Meeresniveau, Lava und Gase schmelzen das Eis über den Vulkanen, Bergrutschszenarien sind realistisch, Meerwasser strömt unters Eis und erwärmt es weiter, Eis­inseln brechen ab, Ozeanströmungen … Es wäre möglich, daß Antarktika in drei Jahren nur noch dreiviertel so groß ist wie heute.«
    »Vulkane, von wegen. Ich glaube, das sind russische Bohrbomben.«
    »Jetzt geht das wieder los, die Verschwörungsscheiße, wie damals nach dem 11. September.«
    »Der WHO -Bericht ist da.«
    »Keine Überraschungen, soweit ich sehe: Indien und China schlimm dran, für China ist die Flutsache schrecklich, nach dem Rotfeuer und P.A.S. -Terror.«
    »Freiwillige.«
    »Krankenbewegung, die zweite Stufe: ›Neue Armeen der Rettung‹.«
    »Solange die eh schon solidarischen Teile der bisherigen Armeen mitmachen …«
    » UN -Soldaten in dem Scheißland da geben ihre Waffen massenhaft und organisiert den Leuten, so komischen Volksmilizen, und werden dafür von der Front weggebracht, in Landarbeit gesteckt, nennt sich ›Übergabebewegung‹.«
    »Irena redet, von den südafrikanischen Landreformleuten, um zwei, kommt ihr mit?«
    » AIDS -, P.A.S .- und Rotfeuerverluste, die hatten wenig zu lachen.«
    »Hast du den Polen gehört? Gracchus Babeuf für Dumme!«
    »Wir werden deutlich aussprechen, was das gemeine Glück ist, das Ziel der Gesellschaft. Wir werden zeigen, daß beim Übergang aus dem Naturzustand zum gesellschaftlichen Zustand das Los keines einzigen sich hätte verschlechtern dürfen. Wir werden die Grenzen des Eigentumsrechts festsetzen. Wir werden beweisen, daß Grund und Boden nicht einzelnen, sondern allen gehört.«
    »Warst du in der Sitzung um eins?«
    »Das Übliche: fälschungssichere Hardware, Kosten, Faktorisierung, Keysysteme, Programmchecker, Datenverkehrsanalyse, die wollen wieder auf das Netz als geschlossene Gesellschaft raus.«
    »Dazu ist es zum Glück zu spät, die Karten sind erhältlich, jeder kann sie sehen.«
    »Was ist eigentlich mit der Projektionswand los, ich kann das so echt nicht lesen!«
    »Gleich ist Hillary dran, seid ihr soweit?«

ACHTUNDFÜNFZIGSTES KAPITEL
    Großer Zwischenfall • Eine sehr böse Frau • Blutsverwandtschaft • Das ist hier die Fahne
    1  Als die Präsidentin der Vereinigten Staaten von Amerika am Nachmittag des vierten Konferenztages ans Rednerpult des Auditorium Maximum trat, wartete längst niemand mehr darauf. Ursprünglich hatte sie die Konferenz eröffnen sollen, diese Ehre war dann wegen irgendwelcher Terminkonflikte statt dessen einem offenbar in sämtliche hier anstehende Programme, Initiativen und Weltverbesserungswunder intim verstrickten Indo-Amerikaner namens Vijay Prashad zugefallen, den Jennifer Brunner gut kannte. Danach dachte lange niemand mehr an irgendwelche großen staatstragenden Gäste. Alle hatten

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