Fuer immer nicht hier
wollte.
„Nadia, ich bin immer bei dir. Wir kennen uns noch nicht lange, aber du bist meine Schwester. Bitte ruf‘ mich an, wenn du Hilfe brauchst. Ich werde alles stehen und liegen lassen und dich abholen, wo auch immer du bist“, sagte Josie mit einem bestimmenden Ton in ihrer Stimme. Sie fühlte, dass Nadia eine gefährliche Richtung eingeschlagen hatte.
Josie kannte dieses Muster. Sie hatte auch schon eine zerstörerische Beziehung hinter sich. Und, auch wenn Nadia erst ein paar Wochen mit Romeo zusammen war, konnte Josie bereits Parallelen zu dem erkennen, was sie selbst durchgemacht hatte. Sie kannte dieses manipulative Spiel, welches Romeo mit Nadia veranstaltete, nur zu gut, da sie selbst sehr unter einer solchen Situation gelitten hatte. Als Josie Romeo das erste Mal gesehen hatte, waren all die schrecklichen Erinnerungen an ihren damaligen Freund wieder in ihr hochgekommen. Deshalb hatte sie jeglichen Kontakt zu diesem „Künstler des Dorfes“ vermieden.
„Danke dir, Süße, wir werden uns wiedersehen“, sagte Nadia, froh darüber, Josie kennengelernt zu haben.
„Ja, meine Kleine, und ich freue mich schon sehr darauf. Es gibt noch so vieles, worüber wir reden und was wir zusammen machen müssen. Pass gut auf dich auf!“ So verabschiedete Josie sich von Nadia. Sie umarmten sich ganz innig.
„Pass du auch auf dich auf, hörst du?“ Nadia konnte diese Worte vor lauter Traurigkeit kaum über die Lippen bringen.
Sie ging weiter bis zu ihrem Hotel und nahm bei jedem ihrer Schritte diese wundervolle Umgebung noch einmal in sich auf. Ihr Herz wurde auf Grund des bevorstehenden Abschieds von diesem wundervollen Stück Erde zunehmend schwerer.
Auch beim Kofferpacken ihrer Sachen fragte sie sich immer und immer wieder, ob sie das Richtige tat.
Sie sehnte sich so sehr nach der Liebe der Ewigkeit, aber sie befand sich ja nun einmal noch in diesem Körper. Und ihre körperlichen Gefühle vermittelten ihr den Eindruck, die womöglich große Liebe ihres Lebens zu verlieren, wenn sie Romeo ziehen ließe.
Von den Sinnen geleitet entfernen sich manche Menschen von Personen, Orten und Aufgaben, die für sie bestimmt sind; und manch einer findet nie zurück auf den Weg, den das Schicksal für ihn vorgesehen hat.
13 Durch die Hölle
Romeo hatte einen Geländewagen gemietet, mit dem sie sich zu seiner Schwester Anna aufmachten. Sie konnten sein Motorrad und ihren großen Koffer in ihm transportieren. Als sie Guarinhia verließen, folgte ihnen eine ganze Kolonne an Polizeiwagen bis zum Ortsausgang, um ihm Angst einzujagen und um ihr zu verstehen zu geben, dass sie dabei war, einen großen Fehler zu begehen. Aber sie verstand dies nicht. Irgendwie war die Polizei darüber informiert worden, dass Romeo sich mit ihr an einen anderen Ort begeben wollte.
Er konnte nicht damit aufhören, in den Rückspiegel zu gucken und erzählte ihr, dass Dr. Antonio ihnen sicherlich Killer auf den Hals gejagt hatte, um die beiden aus dem Weg zu räumen. Diese Geschichte erfand er, um sie in Angst und Schrecken zu versetzen und sie davon abzuhalten jemals wieder zu ihrem Schicksal zurückzukehren. Dr. Antonio wollte Nadia beschützen und hatte die Polizeiwagen hinter ihnen hergeschickt, um in letzter Minute noch ihre Gesinnung zu ändern.
Nadia hatte die ganze siebenstündige Fahrt lang das Gefühl, ihren wahren Lebensweg verlassen zu haben. Dieses Gefühl sollte sie für eine sehr lange Zeit nicht mehr loslassen. Sie zweifelte sehr an ihrer mehr oder minder halbherzigen Entscheidung, mit Romeo mitzugehen.
Sie kamen sicher bei Anna an, welche die beiden ganz herzlich empfing. Anna und Nadia waren gleich sehr vertraut miteinander. Als sie in Annas Augen blickte, erkannte Nadia erneut eine Art Schwester. Ähnlich wie bei Josie, kam es ihr so vor, als würde sie Anna schon ewig kennen.
Ein weiser Mann hat einmal gesagt, ein Mensch würde immer mehr Seelenverwandte treffen, je näher er seiner persönlichen Bestimmung kommt, und all diese Seelenverwandten würden ihm dabei helfen, diese schließlich auch zu erreichen.
Anna erzählte Nadia, dass sie Romeo liebte, weil er ihr Bruder war. Sie bat sie allerdings darum, ihm gegenüber Vorsicht walten zu lassen. Nadia wollte den Grund dafür wissen, erhielt jedoch keine klare Antwort. Anna hatte Angst vor den möglichen Konsequenzen, falls ihr Bruder von diesem Gespräch Wind bekäme.
Sie hatte in Romeos Leben eine Menge Frauen kommen und gehen sehen und sie kannte seine wahren
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