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Fuer immer nicht hier

Fuer immer nicht hier

Titel: Fuer immer nicht hier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nadíni Rainbows
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ihren Besuchen im Heilzentrum war ihr stets aufgefallen, dass niemand darauf gesessen hatte. Jetzt, nachdem ihre Konsultation bei Dr. Antonio vorbei war, geleitete der Übersetzer sie zu genau diesem Stuhl.
    „Dr. Antonio wünscht, dass du hier Platz nimmst“, sagte er.
    Sie wusste nicht wie ihr geschah. Hatte dieser Stuhl, der sich erheblich von den unbequemen Holzbänken, auf denen sie gewöhnlich meditiert hatte, abhob, die ganze Zeit auf sie gewartet? In jener Meditation ging sie ganz tief in Trance. Gegen Ende war sie sehr benommen und hatte Anlaufschwierigkeiten, wieder in ihren Körper zurückzukehren, doch es gelang ihr.
    Benommen von den neuen Eindrücken und der bevorstehenden Entscheidung, verließ sie die Villa. Sie wusste wieder einmal nicht, was sie denken sollte. Sie hatte vor ihrer Unterhaltung mit Dr. Antonio nicht die leiseste Ahnung gehabt, dass es sich bei Romeo um einen Drogendealer handeln könnte. Sicher, er hatte sie mal um dreihundert Real gebeten, aber machte ihn das bereits zu einem Ganoven?
    Sie fragte sich auch, wie der Heiler, dessen Botschaft „Liebe“ war, ihr erzählen konnte, dass es nicht immer das Beste wäre, auf ihr Herz zu hören.
    Sie war sich nicht bewusst über Dr. Antonios Fähigkeit, direkt durch Romeo hindurchsehen zu können. Selbst ihr eigenes Herz hatte Romeos berechnende Absichten erkannt und sie vor ihm gewarnt, aber sie hatte nicht zugehört und ihre Sinne für allerlei Warnungen bezüglich seiner Person ausgeschaltet. Dr. Antonio wollte ihr helfen und ihr ersparen, von diesem Mann gequält zu werden. Er wusste, dass Romeo seit Jahren mit dunklen Kräften zusammenarbeitete und Nadia oder ein gemeinsames Baby Luzifer als Opfer darbringen würde.
    Aber Nadia wollte nicht auf den Heiler hören. Irgendetwas in ihr sagte ihr zwar, dass die Beziehung nicht gut für sie war, aber sie war bereits abhängig von der Droge namens Romeo. Nachdem sie diese Nachricht gehört hatte, wollte sie die Villa einfach nur verlassen, um etwas Abstand zu allem zu gewinnen. Sie brauchte ein paar Momente völliger Einsamkeit, um wieder einen klaren Kopf zu bekommen. Hiervon wurde sie jedoch abgehalten.
    Als sie das Heilzentrum verlassen hatte, traf sie auf Romeo. Er unterhielt sich gerade mit ein paar anderen Brasilianern. Als er sie sah, kam er unmittelbar auf sie zu.
    „Ich muss mit dir reden. Es ist wichtig“, sagte ein ernster Romeo.
    „Was ist passiert?“, wollte sie wissen.
    „Die Polizei war bei mir zu Hause. Ich weiß, dass Antonio sie mir auf den Hals geschickt hat. Das bedeutet, dass er wirklich ernst macht, und mich aus dem Dorf werfen will. Wenn ich jetzt nicht abhaue, wird er mir sicherlich etwas anhängen und ich gehe in den Knast.“ Romeos Gesichtsausdruck war noch ernsthafter und verzweifelter geworden. Er war nicht nur ein außergewöhnlicher Liebhaber, sondern auch ein Meister der Inszenierung.
    „Oh je, das tut mir Leid. Er hat mir auch gerade unterbreitet, dass ich erst wieder in sein Zentrum kommen darf, wenn ich dich nicht mehr treffe.“ Als Romeo dies hörte, starrte er sie regelrecht an, ganz perplex von diesen Neuigkeiten.
    „Dr. Antonio hat mir erzählt, dass du ein Drogendealer bist und alle Frauen ausnimmst“, versuchte sie seine Reaktion auszutesten. Sie wollte unbedingt die Wahrheit erfahren.
    Doch seine Antwort machte sie kein bisschen schlauer: „Du darfst ihm nicht glauben. Es wird hier jetzt richtig gefährlich. Lass uns abhauen, Nadia. Lass uns Guarinhia heute Abend verlassen! Das hier ist der Ort des Bösen.“

    Diese Worte machten sie nervös. Es war ihr noch nie in den Sinn gekommen, dieses schöne Dorf wieder zu verlassen.
    „Ich liebe dich, Nadia, und ich mache mir Sorgen um dich. Auch für dich wird es jetzt gefährlich. Ich hatte einen Dolch bei mir zu Hause, der verschwunden ist. Es kann sein, dass sie dir etwas damit antun und es mir danach in die Schuhe schieben“, versuchte er, sie zu verängstigen.
    Mission geglückt! Sie fühlte sich nicht wohl in ihrer Haut. Langsam bekam sie Angst, richtige Angst. Sie ahnte ja nicht, dass Romeo ihr nur eine weitere Lüge auftischte. In der Tat war er immer noch im Besitz des Dolches, was sie erst später herausfinden sollte.
    Sie wusste sich nicht zu helfen. Konnte sie es riskieren, die womöglich große Liebe ihres Lebens ziehen zu lassen? Konnte sie es wagen, ihn zu verlieren, nur weil der Heiler ihr ein paar Geschichten über ihn erzählt hatte? Konnte sie den Ruf Gottes ignorieren, der

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