Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
wurde, dass jenes Gefühl der Leere und Unsicherheit von der letzten Zigarette ausgelöst wurde. Und der Garant dafür, dass ich bis an mein Lebensende unter diesem Zustand leiden würde, wäre die nächste Zigarette.
Warum habe ich dabei nicht unter den schlimmen Entzugserscheinungen gelitten, die mir vorher immer zu schaffen gemacht haben? Weil ich auch vorher nicht unter diesen Entzugserscheinungen gelitten habe. Was mir bei jedem vorherigen Versuch aufzuhören solche Qualen bereitet hatte, war die Überzeugung, die Zigarette würde mir eine Art Hilfe oder Genuss bieten und darauf müsste ich nun verzichten. Als mir aber klar wurde, dass diese Vorstellung nichts als Illusion war, verschwand das Gefühl des Verzichts und damit auch die Qual. Ich hatte nur noch ein Gefühl: Ich bin frei!
Vielleicht habe ich Sie jetzt davon überzeugt, dass die echten körperlichen Entzugserscheinungen vom Nikotin so gut wie nicht spürbar sind. Dennoch kann es nach dem Ausdrücken der letzten Zigarette eine gewisse Zeit dauern, bis Ihr Körper aufhört, nach Nikotin zu verlangen. Wie kann man diese Zeit überbrücken? Und angenommen, es handelt sich nur um ein mentales Problem, wie kann man in diesem Fall das Verlangen abstellen? Und die wichtigste Frage: Wann weiß man, dass man wirklich frei ist?
Keine Sorge, Sie werden es wissen. Doch bei meiner Methode, mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es zwei Aspekte, über die ich mir noch immer nicht ganz im Klaren bin. Ich verstehe sie, bin mir aber nicht sicher, was ich einem Raucher, der aufhören will, raten soll. Der eine ist die Frage des richtigen Zeitpunkts; damit werden wir uns später noch beschäftigen. Beim anderen geht es darum, wann der »Moment der Freiheit« eintreten soll. Dazu müssen wir aber erst folgende Phänomene begreifen:
DAS »FÜNF-TAGE-« UND DAS
»DREI-WOCHEN-SYNDROM.«
KAPITEL 29
Das »Fünf-Tage-« und das »Drei-Wochen-Syndrom«
Weil die körperlichen Entzugserscheinungen von Nikotin nicht mit Schmerzen verbunden und kaum wahrnehmbar sind, kann man sich leicht dazu verleiten lassen, sie einfach zu ignorieren. Doch ganz ohne geht es nicht.
Sie müssen sich darüber im Klaren sein, dass Sie mit der ersten gerauchten Zigarette eine Bestie zum Leben erweckt haben, ähnlich einem Bandwurm, nur mit dem Unterschied, dass diese Bestie nur von einer Substanz abhängig ist, die sie am Leben erhält: ein starkes Gift namens Nikotin! Sobald Sie die Nikotinversorgung unterbinden, haben Sie bereits alles Nötige getan, um diese Bestie aus Ihrem Körper zu vertreiben. Sie wird einfach verhungern. Sie kennen doch diese Filme, in denen der männliche Hauptdarsteller zu seinem weiblichen Pendant sagt: »Schließ die Tür und öffne sie unter keinen Umständen für jemand anders als mich.« Kaum hat der Held die Szene verlassen, kommt sein bester Freund und klopft an die Tür. In diesem Augenblick realisiert auch der letzte Zuschauer, dass der beste Freund die Bestie ist. Ebenso steht für alle gleichermaßen fest, dass die Heldin dies nicht erkennen und entgegen der Anweisung öffnen wird!
Ein paar Tage lang wird es Ihnen genauso ergehen. Die Nikotinbestie wird noch um Sie herumschleichen. Wenn ich sie mit einem Bandwurm vergleiche, soll das nicht heißen, es handle sich dabei um einen lebenden Parasiten. Doch der Effekt ist
ähnlich! Die Bestie existiert und ist körperlich spürbar, vergleichbar dem Hungergefühl. Aber während der Hunger nach Essen fortbesteht, wird das Verlangen nach Nikotin von dem Moment an, in dem Sie die Versorgung damit einstellen, allmählich verschwinden. Die Bestie will aber immer noch gefüttert werden, was Sie zu der Vorstellung verleitet, es handle sich tatsächlich um einen lebenden Parasiten.
Dieses Monster verfügt über zwei Eigenschaften, die für viele ehemalige Raucher schwer fassbar sind. Der Vergleich mit der Herpesinfektion macht sie vielleicht verständlicher:
Wenn ich schon die Irritation, die durch einen Insektenstich hervorgerufen wird, nicht ertragen kann, muss es doch ungleich mehr Willenskraft erfordern, mehrere Tage lang nicht an einem Herpes zu kratzen? Nein, so ist es nicht. Sie erinnern sich, ich habe einfach beschlossen, auf Insektenstiche mit Kratzen zu reagieren, und sehe keinen Grund, es nicht zu tun. Herpesbläschen verleiten noch viel weniger zum Kratzen, man braucht wirklich nicht sonderlich viel Willensanstrengung, um der Versuchung zu widerstehen. Sie gehen davon aus, es erfordere eine gewisse Willenskraft,
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