Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
aufhören, viel weniger haben finanzielle Beweggründe. Manchmal gibt ein Raucher als Grund auch an: »Ich möchte mich unter Kontrolle haben.« Dieser Aspekt ärgerte und verwirrte auch mich während meines ganzen Raucherdaseins. Jeden anderen Bereich meines Lebens konnte ich steuern. Ich hasste das »Kraut«, überließ ihm aber die Kontrolle über mein Leben. Doch das wahre Ausmaß der Versklavung wurde mir erst Monate, nachdem ich aufgehört hatte, klar. Ich war mir immer des Gefühls der Abhängigkeit bewusst gewesen, doch im Grunde handelte es sich dabei nur um den Ärger, weil ich nicht davon loskam. Doch hier spreche ich davon, wie sehr das Rauchen praktisch jeden Bereich des Lebens, darunter auch unsere Arbeit, unsere Hobbys, unsere Ernährungsgewohnheiten und sogar unseren Freundeskreis, bestimmt.
Meiner Meinung nach besteht der größte Gewinn, mit dem Rauchen aufzuhören, nicht in den Vorteilen für die Gesundheit oder den Geldbeutel. Das sind zwar die wichtigsten Beweggründe, um aufzuhören, und ich stimme mit all denjenigen überein, die Gesundheit für unser größtes Gut halten.
Hier scheine ich mir selbst zu widersprechen. Ich behaupte in einem Atemzug, Gesundheit sei unser höchstes Gut und dennoch nicht der größte Gewinn, wenn wir Nichtraucher werden. Doch welchen Gewinn sollten jene Raucher daraus ziehen, die gesund sind? – Und die Mehrzahl der Raucher betrachtet sich selbst als gesund.
Ich bin das beste Beispiel. Gesundheit und Geld waren immer meine Beweggründe aufzuhören, und zwar in dieser Reihenfolge. Doch ich litt nicht unter Lungenkrebs oder einer anderen lebensbedrohenden Krankheit, also verlor ich durch das Aufhören nur die Angst davor. Allerdings hatte ich aufgrund des Scheuklappeneffekts sowieso keine Angst vor Lungenkrebs, der Gewinn war also für mich nicht erkennbar.
Ich wusste, dass ich enorme Summen für Zigaretten ausgab. Geld wirkt sich auf die Lebensqualität jedoch nur dann aus, wenn nicht genügend vorhanden ist. Haben Sie mehr Geld, als Sie brauchen, erfordert der Umgang damit auch größeres Verantwortungsbewusstsein. Viele Jugendliche fangen nur nicht mit dem Rauchen an, weil sie das Glück haben, es sich in dieser Lebensphase einfach nicht leisten zu können. Solange Sie die Zigarette als Vergnügen oder als Krücke sehen, betrachten Sie das Geld als gut investiert. Können Sie sich das Rauchen nicht leisten, kann das Aufhören einen Umschwung bewirken. Sie kommen aus andauernden finanziellen Schwierigkeiten heraus und können sich innerhalb eines gewissen Rahmens nun das Leben angenehmer gestalten und sich ab und zu auch einen kleinen Luxus gönnen. In diesem Fall liegt der finanzielle Vorteil klar auf der Hand und macht einen großen Unterschied.
Es klingt in meinen Ohren eigenartig, wenn ich mir überlege, dass ich in meinem Leben dreihunderttausend Mark für Tabak ausgegeben habe, und dabei behaupte, das Aufhören hätte mir keinen finanziellen Vorteil gebracht. Mit Sicherheit hat es das. Entscheidend ist jedoch, dass ich mir diese Zigaretten leisten konnte und sich mein Lebensstil, nachdem ich aufgehört hatte, nicht wesentlich änderte. Doch macht es mir großen Spaß, dieses Geld für echte Vergnügungen ausgeben zu können und mich nicht mehr selbst dafür verachten zu müssen, dass ich es vorher verwendet hatte, um mich selbst zu vernichten. Der eigentliche Gewinn war nicht der bessere Gesundheitszustand oder der finanzielle Vorteil, die natürlich auch ins
Gewicht fielen, sondern dass ich mich nicht mehr als Trottel oder Sklave fühlen musste.
Was mich am Phänomen Rauchen immer am meisten erstaunt, ist die Tatsache, dass es sich unweigerlich über jede Logik hinwegsetzt. Normalerweise würde man als höchsten Gewinn, wenn man mit dem Rauchen aufhört, Gesundheit und Geld vermuten. Doch in meinem Fall waren die größten Errungenschaften jene, mit denen ich nicht im Geringsten gerechnet hatte.
Wie im Beispiel mit dem Kind, das sich weigerte, vom Empire State Building zu springen, ist es nicht möglich, jeden einzelnen Vorteil mit Punkten zu bewerten. Sie stehen alle miteinander in Zusammenhang. Der Zuwachs an Energie ist einfach umwerfend, ebenso der Gewinn an Mut und Selbstvertrauen und die Rückkehr der Lebensfreude. Ab Mitte Zwanzig fühlte ich mich wie ein alter Mann, heute, mit Ende Fünfzig, wie ein Kind. Das alles addiert sich zu einer höheren Lebensqualität. Aber warum das alles analysieren? Vielleicht läuft es ein bisschen darauf
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