Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
ich noch jünger war, veranlasste mich in erster Linie Geldknappheit zum Aufhören. Später war es dann meine angeschlagene Gesundheit und die Angst vor dem Tod. Abgesehen davon, dass sich mein schlechter Gesundheitszustand besserte, brachte mir das Aufhören noch zwei ganz andere Vorteile, mit denen ich überhaupt nicht gerechnet hatte und die mir erst zwei Monate, nachdem ich mit dem Rauchen Schluss gemacht hatte, bewusst wurden. Einen habe ich bereits erwähnt: das »Strand«-Image. Ich war davon überzeugt, die Zigarette sei meine Krücke, die mir Mut und Selbstvertrauen gebe. Meine größte Sorge in Bezug auf das Aufhören war: Werde ich ohne meine Krücke zurechtkommen?
Als ich Endlich Nichtraucher! schrieb und an dem Kapitel
arbeitete, in dem es darum ging, dass Rauchen weder zur Entspannung beitragen noch Selbstvertrauen geben kann, widmete ich diesem wichtigsten Aspekt im Zusammenhang mit dem Rauchen nicht mehr als eine knappe Seite. Obwohl die Erkenntnis, dass Zigaretten das Gefühl der Leere und Unsicherheit nicht beseitigen konnten, sondern es immer wieder neu verursachten, eine wahre Offenbarung für mich bedeutete, hatte ich damals noch keine Ahnung, in welchem Ausmaß das Rauchen mein Selbstvertrauen in anderen Lebensbereichen zerstört hatte. Es hatte mir meine Stärke geraubt. Damit meine ich geistige Stärke, nicht körperliche. Ich will dabei jedoch nicht ausschließen, dass sich der Verlust meines körperlichen Wohlbefindens auch negativ auf meine geistige Verfassung ausgewirkt hat. Nachdem ich mit dem Rauchen Schluss gemacht hatte, erlangte ich diese geistige Stärke wieder und empfinde nun Situationen, die mir früher beängstigend oder belastend erschienen, absolut normal. Ich muss keinen Mut mehr aufbringen, ich habe die Situation unter Kontrolle.
Die Leute halten mich inzwischen für einen Routinier in Sachen Hörfunk und Fernsehen. Doch für mich sind solche Auftritte noch immer eine Nervenprobe. Bei meinem ersten Fernsehauftritt wurde ich von einem Journalisten interviewt, dessen Gesprächspartner sonst Präsidenten, Premierminister und andere wichtige Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens sind. Ich hatte seine Auftritte schon seit Jahren bewundernd verfolgt und noch nie erlebt, dass dieser Mann unsicher oder nicht mehr Herr der Lage gewesen wäre. Sie können sich meine Nervosität vorstellen. Nur meine Entschlossenheit, gegen das Rauchen anzukämpfen, konnte meine Panik unterdrücken, hatte ich doch hier eine einmalige Chance, meine Botschaft an viele Menschen weiterzugeben. Zum einen dachte ich: Klasse! Er ist einfach die ideale Person, um meine Ideen zu verdeutlichen. Er hat einen analytischen Verstand und die Fähigkeit, ein Thema auf den Punkt zu bringen. Zum anderen hatte ich die Befürchtung: Und wenn er mich auseinander nehmen will? Er ist der König seiner Zunft. Wenn er will, kann er mich zur Schnecke machen.
Ich rühme mich der Fähigkeit, beurteilen zu können, ob jemand Raucher ist oder nicht, und zwar aufgrund seines Hautbildes und seiner Verhaltensweise. Zum Glück bemerkte ich erst in der Sendung, dass der Moderator selbst Raucher war. Mir ist nicht klar, warum ich die offensichtlichen Symptome übersehen hatte, vermutlich war ich zu nervös gewesen. Er hatte den für einen Raucher typischen grauen Teint und bewegte seine Hände so fahrig wie nur langjährige starke Raucher es tun.
Selbst in der Sendung fiel mir das erst auf, nachdem er sich wie ein Advokat des Teufels benahm. Ich dachte: Warum macht er das? Warum argumentiert jemand, der sonst so logisch denkt, plötzlich so unlogisch? Endlich kam ich auf die Lösung. Hatte ich nicht drei Jahre lang praktisch täglich die gleichen Argumente von Leuten gehört, die sich wie mein Gegenüber in der Nikotinfalle befanden.
Der darauf folgende Zwischenfall bestärkte mich in meiner Annahme. Nach der Sendung lud der Moderator zu einem Champagnerfrühstück ein. Gleich zu Beginn steckte er sich eine Havanna an. Die anderen konnten diesen Geruch noch vor dem Frühstück nicht ertragen, und schoben mich vor. Er bekam einen roten Kopf, was ich weder vorher noch nachher bei ihm je erlebt hatte, und wandte sich peinlich berührt an mich: »Übrigens inhaliere ich nie.« Ich erwiderte: »Wenn das so ist, können Sie sich ein Vermögen sparen.«
Im nächsten Kapitel wenden wir uns folgendem Thema zu: dem Ende
DER VERSKLAVUNG.
KAPITEL 35
Die Versklavung
Die Mehrzahl der Raucher möchte aus gesundheitlichen Gründen
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