Für immer Nichtraucher! - Der einfache Weg, dauerhaft mit dem Rauchen Schluss zu machen
habe, ist die Tatsache, dass man von einem Fachmann auf eine einfache Frage nie eine einfache Antwort bekommt, egal, ob man nun einen Anwalt, einen Steuerberater oder einen beliebigen anderen Experten konsultiert. Jeder von uns kennt dieses Problem zur Genüge.
Die Antwort der Anonymen Alkoholiker könnte nicht verschwommener sein: »Wenn Sie regelmäßig mehr trinken, als Sie eigentlich vorhaben oder Ihnen gut tut, oder wenn sich aus Ihrem Alkoholkonsum immer wieder Probleme für Sie ergeben,
sind Sie möglicherweise Alkoholiker. Aber das können nur Sie selbst entscheiden. Kein Mitglied der Anonymen Alkoholiker wird Ihnen diese Antwort abnehmen.«
Kein guter Anfang, wie ich meine. Diese Antwort würde mir nicht gerade großes Vertrauen einflößen. Würde mir mein Arzt auf die Frage, ob ich Diabetiker bin, eine ähnliche Antwort geben, wäre das mein letzter Besuch bei ihm gewesen. Außerdem würde ich mich ernsthaft fragen, warum ich so horrende Beiträge in meine Krankenversicherung einzahle.
Die zweite Frage lautet: »Was kann ich tun, wenn mir meine Trinkgewohnheiten Sorge bereiten?« Die Antwort: »Nehmen Sie Hilfe in Anspruch – die Anonymen Alkoholiker können Ihnen helfen.« Wenn jemand die Broschüre bereits in Händen hält, kann man davon ausgehen, dass er bereits bei den Anonymen Alkoholikern war und ihm die Antwort auf die erste Frage kein bisschen weitergeholfen hat!
Frage drei lautet: »Wer sind die Anonymen Alkoholiker?« »Wir sind eine Vereinigung von Menschen, die ihre Trinkgewohnheiten nicht mehr unter Kontrolle haben und deshalb in eine Reihe von Problemen geraten sind. Wir versuchen – die meisten von uns mit Erfolg –, wieder ein zufriedenes Leben ohne Alkohol zu führen. Dazu brauchen wir die Hilfe und Unterstützung anderer Alkoholiker, die wir in dieser Vereinigung finden.«
Ich war zwar erleichtert zu erfahren, dass es sich um eine Vereinigung von Menschen handelt, die ihre Trinkgewohnheiten nicht mehr unter Kontrolle hat, dies aber nicht in Zusammenhang mit einer angeborenen Krankheit sieht. Aber bei den Worten »Wir versuchen« beschlichen mich grundlegende Zweifel. Ich erzähle Ihnen folgende Geschichte: Im Jahr 1932 versuchte James Henry Frog-Morton, ein Kricketfeld in weniger als zwanzig Minuten auf den Händen zu umrunden. Glauben Sie, er hat es geschafft? Da die Geschichte nicht als Frage formuliert ist, kann man bereits herauslesen, dass er es nicht geschafft hat, andernfalls hätte ich gesagt: »… umrundete mit Erfolg das Kricketfeld.« Die Worte »Wir versuchen« geht also
bereits von einem Scheitern aus. Folgt darauf auch noch die Einschränkung »die meisten von uns mit Erfolg«, verstärkt das die negative Assoziation. Man kann das als Wortspielerei abtun und eigentlich daraus ableiten, dass die meisten Alkoholiker Erfolg haben. Aber worin besteht ihr Erfolg? Dass sie wieder ein zufriedenes Leben führen können? Kein Wunder, dass sie alle so deprimiert wirken. Ist das alles, worauf sie sich freuen können? Keine Freude oder Euphorie, kein außergewöhnliches Vergnügen? Dieser Satz sagt genau genommen, dass man ohne Alkohol keine großen Freuden im Leben zu erwarten habe. Man könne von nun an bestenfalls ein »zufriedenes« Leben führen. Und selbst um dieses Ziel zu erreichen, benötige man die Hilfe und Unterstützung der Anonymen Alkoholiker!
Die Vereinigung weist darauf hin, dass sie über keine professionellen Therapeuten verfügt. Die einzige Qualifikation ihrer Mitglieder besteht darin, dass sie selbst es geschafft haben, vom Alkohol loszukommen, und dadurch allen anderen Alkoholikern, die sich der Vereinigung anschließen, als Beispiel dienen können. Ich finde, das hört sich gut an. Endlich einmal etwas Positives, woran man sich halten kann. Es wirkt nicht unbedingt so beeindruckend auf mich, wie damals Patricks Antwort auf die Frage, ob er die Zigaretten vermisse: »Machst du Witze?« Aber immerhin weiß ich nun Folgendes: Wenn ich Alkoholiker bin, selbst aber nicht genau weiß, ob oder ob nicht, und die meisten anderen Alkoholiker Erfolg haben, heißt das für mich, dass meine Aussicht auf Erfolg mehr als fünfzig Prozent beträgt – vorausgesetzt ich bin wirklich Alkoholiker. Erfolg würde in diesem Fall bedeuten, das Leben sei ohne Alkohol bestenfalls zufrieden stellend und ich bräuchte bis ans Ende meines Lebens die Unterstützung der Anonymen Alkoholiker.
Aber die wichtigste Frage kommt erst: »Warum gehen Sie weiterhin zu den Anonymen
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