Fuer immer und alle Zeit
stellen uns aufeinander und machen eine Leiter«, sagte Boadicea. »Ich glaube, Putnam kann unser Gewicht aushalten.«
»Klar kann ich das«, erwiderte Putnam grinsend, mit der Miene eines Zwölfjährigen.
Adam wandte sich Taylor zu, der fasziniert in den Spiegel starrte. »Wieso hast du nicht gesehen, dass wir in Gefangenschaft geraten würden? Und warum haben sie dir den Spiegel nicht abgenommen?«
Bevor er antworten konnte, erklärte Boadicea: »Weil er nicht die richtigen Fragen gestellt hat. Und ich glaube, sie weiß auch gar nicht, dass wir den Spiegel haben.«
»Was ist das für ein Ding?«, wollte Putnam wissen.
»Ein Spiegel, aus dem man die Zukunft lesen kann«, antwortete Adam.
»Cool! Kann der uns sagen, ob wir hier rauskommen?«
»Können wir ...«, begann Taylor, doch Boadicea fiel ihm ins Wort.
»Er kann deine Gedanken hören. Denk dir eine Frage aus, und er zeigt dir, was er dir zeigen möchte.« In ihrem Ton schwangen Verbitterung mit und die Erfahrung einer Frau, die mit dem Zauberspiegel sehr verbunden war.
»Ja, wir können entkommen«, sagte Taylor leise.
»Können wir Darci retten?«, fragte Adam.
Taylor schaute kurz in den Spiegel. »Nein«, erklärte er dann, »das können wir nicht. Die Hexe ist zu mächtig für uns. Das würde uns alle das Leben kosten.« »Wo ist Darci?«, fragte Adam noch einmal sehr beunruhigt.
»Sie ist...« Taylor schaute in den Spiegel. »Sie schläft. Sie ist ...« Er blickte zu Boadicea. »Jetzt ist sie auf dem Altar festgebunden. Vorher war er noch leer, aber jetzt ...« Er seufzte schwer. »Jetzt liegt Darci auf diesem steinernen Altar.«
»Und wo ist Jerlene?«, fragte Putnam. »Vielleicht kann sie Darci retten?«
»Wie könnte Jerlene sie retten, wenn wir es nicht können?«, hielt Adam dagegen.
»Sie wollte sich anstelle von Darci opfern lassen«, antwortete Putnam.
19
»Okay, jeder weiß, was er zu tun hat?«, fragte Adam, und die drei anderen nickten. »Und du glaubst, du kannst uns alle aushalten, Kleiner?«
»Klar, Alter«, antwortete Putnam stichelnd.
Adam ignorierte seinen Spott und wandte sich Taylor zu. »Und das Gitter da oben ist nicht verriegelt?«
»Nein«, erklärte Taylor mit einem Blick in den Spiegel. »In dieser Höhe ist das schlicht und einfach überflüssig.«
»Wir müssen langsam vorgehen«, sagte Boadicea. »Sein Arm ...« Sie sah Taylor an, und es war, als würde eine Woge von Gefühl zwischen den beiden hin und her gehen.
Taylor nickte mit einem leisen Lächeln, »Ja, langsam. Wir brauchen nicht noch mehr Verletzungen. Adam ist ...« Er verstummte, denn er wollte nicht sagen, wie schlimm Adam mit seinen blutverschmierten Hand- und Fußgelenken aussah. »Bist du so weit?«, fragte er Stattdessen Putnam.
»Ja, klar«, erwiderte der junge Mann. Dann stellte er sich direkt unter das Gitter, machte mit den Händen eine Räuberleiter und blickte erwartungsvoll zu Adam.
Langsam kletterte Adam auf Putnams Schultern, vorsichtig darauf bedacht, sich nicht eine seiner gebrochenen Rippen in die Lunge zu stoßen. Die Stellen, an denen die Eisenfesseln ihm die Haut aufgescheuert hatten, schmerzten höllisch.
»Wie hast du eigentlich von der ganzen Geschichte erfahren?«, fragte Taylor Putnam, während er Adam beim Klettern half. Der junge Mann stand so fest und unerschütterlich da wie ein Fels.
»Darcis Tante Thelma rief an und prahlte damit, dass Darci schließlich und endlich gefragt hatte, wer ihr Vater ist. Thelma ist hässlich und wahnsinnig neidisch auf Jerlene. Ich schätze, Jerlene hat immer gewusst, wer Darcis Vater ist, denn sie hat in deinem Büro angerufen, und sie sagten, du wärst in Camwell, Connecticut - zum Arbeiten. Daraufhin ist sie zu mir gekommen, und dann sind wir die ganze Nacht bis hierher durchgefahren.«
Putnam hielt Taylor seine Hände hin. Er musste zuerst an ihm und dann an Adam hinaufklettern.
»Das verstehe ich nicht«, sagte Taylor. Er wollte reden, um sich von dem Schmerz in seinem Arm abzulenken, der zwar wahrscheinlich nicht gebrochen, aber stark verstaucht war. »Ich hatte den Eindruck, dass Darcis Mutter nicht wusste, wer der Vater ihres Kindes ist.«
»Das hat Thelma überall herumerzählt. Sie hasst ihre Schwester wirklich sehr. Aber auf dem Weg hierher hat mir Jerlene die Wahrheit erzählt. Sie hat damals einige Papiere aus deinem Auto geklaut, und daher wusste sie, wer du bist.«
»Aber warum hat sie dann keinen Kontakt mit mir aufgenommen, sobald sie wusste, dass sie schwanger
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