Fuer immer und alle Zeit
umklammerte den Dolch, den er entwendet hatte. Adam erkannte, dass er es gewesen war, der ihr die Waffe wiedergebracht hatte.
Nun war er nur noch einen Schritt von ihrer ausgebreiteten Robe entfernt. Noch ein Schritt, und er würde sehen, was sich hinter dem Altar befand ...
Adam stieg über die Tote. Hinter dem Altar lag Darcis blasser Körper. Er kniete nieder, hob sie vorsichtig auf und drückte sie sachte an sich. Er wusste nicht, ob sie lebte oder tot war.
Es war Taylor, der Darcis Arm ergriff und ihren Puls fühlte. »Ich glaube, sie lebt noch«, murmelte er, »aber wir müssen sie sofort in ein Krankenhaus schaffen.«
Michael bot an, Darci zu tragen, da Adam kaum dazu in der Lage schien, doch der wollte sie nicht loslassen. An der Tür stand Putnam, der sie verliebt betrachtete. Noch vor kurzem hätte Adam den jungen Mann für all das, was er Darci angetan hatte, am liebsten zum Mond geschossen, doch nun sah er die Liebe in seinen Augen. Und er sah, dass Putnam wusste, dass er die Frau, die er liebte, verloren hatte.
Als sich Putnam abwandte, fragte Adam ihn: »Wo willst du denn hin?«
»Jerlene suchen«, antwortete er.
Adam war einen Augenblick unschlüssig. Er wollte Darci nicht zurücklassen, aber er wusste, dass er Putnam und Jerlene sehr viel zu verdanken hatte.
Widerstrebend legte er Darci seinem Cousin in die Arme, nahm sich ein Gewehr und folgte Putnam. Als er hinter sich jemanden hörte, drehte er sich um, bereit zu schießen, aber es waren Taylor und Boadicea, beide mit einem Gewehr über der Schulter.
Adam wollte sie bitten, bei Darci zu bleiben, doch dann überlegte er noch einmal. Boadicea kannte die Tunnels besser als jeder andere. Deshalb bedeutete er Putnam, sie vorangehen zu lassen, und dann liefen sie alle vier gebückt los.
Um sie herum herrschte wegen des Todes der Hexe ein totales Chaos, denn deren Anhänger flohen und rannten um ihr Leben - doch die Zeit, die vielen Räume in den Tunnels zu plündern, nahmen sie sich trotzdem.
Nach einer Stunde ergebnislosen Suchens lehnte sich Putnam müde an eine Wand. In seinen Augen standen Tränen. »Sie ist tot«, murmelte er. »Ich weiß, dass sie tot ist. Was bin ich bloß für ein Kerl, dass ich nicht mal meine eigenen Leuten beschützen kann!?«
»Das sind doch nicht deine ...«, setzte Adam an, hielt jedoch entmutigt inne, als er Putnams Miene bemerkte. Taylor stellte sich unter eine Fackel und holte den Spiegel aus seinem Rucksack. Er schaute hinein, doch wie Boadicea es gesagt hatte, wollte der Spiegel trotz mehrfachen Fragens nicht preisgeben, wo sie Jerlene finden konnten.
»Warum sagt Darci, dass sie dir sieben Millionen Dollar schuldet?«, wandte sich Adam leise an Putnam.
»Ach«, erwiderte er nur und richtete den Blick auf den Boden. Überall um sie herum waren Spuren der Massenflucht zu sehen. An einer Wand stand ein halb geöffneter Karton mit Papptassen, an einer anderen ein kaputter Tisch. »Ich habe ihr gesagt, wenn sie mich heiratet, dann erlasse ich in Putnam sämtliche Schulden.« Er blickte Adam in die Augen. »Du weißt schon, Hypotheken, Kredite für Autos und so.«
Adam blickte den jungen Mann aus zusammengekniffenen Augen an. »Aber das wirst du so und so tun, auch wenn Darci dich nicht heiratet, nicht wahr?«
»Ja, klar«, antwortete er. »Aber so wie Darci gibt es nicht noch eine. Ich finde nie ...«
»Oh!«, rief Taylor überrascht und schaute von dem Spiegel auf. »Das stimmt nicht. Du wirst ziemlich bald heiraten, und ich ...« Sein Blick wanderte zu Adam. »Da die Kirche in diesem Bild voll von Leuten ist, die wie deine Verwandten aussehen, vermute ich, dass Putnam jemand aus deiner Familie heiratet.«
Adam verzog das Gesicht, und Putnam musste grinsen. »Darf ich Dad zu dir sagen?«, fragte er Adam.
»Tu’s, und du wirst nicht mehr lange leben«, meinte Adam. »Und jetzt weiter, los!«
Eine Stunde später fanden sie Jerlene. Sie war in der Tat unglaublich schön - aber sie war so sehr mit Drogen vollgepumpt, dass der Arzt später sagte, es sei ein kleines Wunder, dass sie noch lebte.
»Das kommt von all diesen Schlankheitspillen«, meinte Putnam kopfschüttelnd. »Ihr Körper ist so an Drogen gewöhnt, dass er alles abwehren kann.«
Als sich Jerlene erholt hatte, erzählte sie, sie habe die Hexe so lange mit Reden hingehalten, bis sie die Schlankheitspil-len in ihren Jackentaschen eine nach der anderen aufgebrochen und etwa einen Teelöffel von dem darin enthaltenen Pulver gesammelt hatte. Dann
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