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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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    »Trennkost.«
    »Lippen-Herpes.«
    »Apfelkuchenrezepte.«
    »Hör auf! Ich kann nicht mehr!« Hanna bekam vom Lachen einen Schluckauf.
    »Mein Glas ist leer«, beschwerte ich mich.
    »Meins auch.« Hanna erhob sich und ging hicksend zum Tisch. »In der Flasche ist leider auch nichts mehr drin.«
    »Dann sollten wir vielleicht ins Bett gehen.«
    »Bist du verrückt? Ich öffne einfach eine neue. Ich habe heute Mittag extra einige Flaschen aus dem Keller geholt.«
    »Einige?« Das hörte sich gut an. Es gefiel mir hier, vor dem Kamin, ausnehmend gut. Vergessen waren Stress, Ärger, Reisemüdigkeit und Raphael von Hohenberg. Nun ja, fast vergessen – jedenfalls, was Raphael anging. Ob er wohl schon schlief? Ich hatte ihn seit dem Teetrinken am Nachmittag nicht mehr zu Gesicht bekommen.
    »Es waren drei Flaschen«, verkündete Hanna jetzt vom Tisch her und riss mich aus meinen Gedanken. »Das bedeutet, dass wir noch zwei trinken können.«
    »Das hast du richtig ausgerechnet.«
    »Danke! Es ehrt mich von einem Mathe-Genie wie dir gelobt zu werden.«
    Ich streckte ihr die Zunge raus. »Man muss mathematisch nicht sonderlich begabt sein, um sich auszurechnen, was für einen riesigen Kater wir morgen früh haben werden.«
    »Na und?« Geschickt öffnete Hanna noch eine Flasche und kam damit zum Kamin zurück. »Was kümmert uns der Kater von morgen?«
    Am nächsten Tag hätte ich sie für diesen Satz am liebsten umgebracht. Nur mühsam konnte ich meine Augen öffnen – und schloss sie gleich wieder, als das Sonnenlicht, das gnadenlos zwischen den viel zu hellen Vorhängen hindurchschimmerte, auf mein Gesicht fiel. Aus der Ferne war das heisere Geschrei der Ibisse zu hören, nur klangen ihre Rufe für mich an diesem Morgen markerschütternd schrill und jagten mir eine Gänsehaut über den Rücken. In meinem Kopf hämmerte eine ganze Armee kleiner fieser Handwerker unaufhörlich spitze Nägel in die Nervenbahnen, und meine Zunge fühlte sich an wie ein verschimmelter Waschlappen.
    Der Kater, den Hanna am Abend zuvor mit ihrer unbedachten Äußerung heraufbeschworen hatte, war der Einladung mit voller Wucht gefolgt und machte es sich jetzt in meinem Körper gemütlich.
    Vorsichtig brachte ich mich in eine sitzende Position und schob mir ein Kissen in den Rücken. Dann begann ich, in Gedanken die Reihe der Primzahlen bis 1000 aufzusagen. Eine mathematische Folge war gut gegen hämmernden Kopfschmerz. Gerade, als ich bei 227 angelangt war, klopfte es an der Tür.
    »Hanna?«, fragte ich und griff mir gleich darauf stöhnend an den Kopf. Jede Silbe verursachte zusätzlichen Schmerz.
    »Nein, hier ist Raphael.«
    Ich brauchte eine Weile, um meine chaotischen Gedanken zu sortieren. Wie war das noch mal? Ach ja, Raphael von Hohenberg war ein gut aussehender Adeliger mit einem Schloss, der hier zufällig neben mir wohnte.
    Selbst mit dickem Kopf hörte sich das ziemlich absonderlich an. Da mir aber jeder Gedanke weh tat, verzichtete ich auf eine weitere Analyse der Umstände und räusperte mich.
    »Ja?« Eine Silbe. Das war gerade noch auszuhalten.
    »Ich bin auf dem Weg zu meinem ersten Weinseminar und wollte fragen, ob du Lust hast, mich zu begleiten.«
    Weinseminar? Bis an mein Lebensende würde ich keinen Tropfen Alkohol mehr anrühren!
    »Nein!« Das war zwar wieder nur eine Silbe, klang aber reichlich unhöflich, und so setzte ich unter Schmerzen hinzu: »Ich bin krank.«
    »Krank? Was hast du denn?« Er klang ehrlich besorgt. Unter normalen Umständen hätte mich seine Anteilnahme sicherlich gefreut.
    »Kopfweh.« Und Übelkeit. Und Schwindelgefühl. Und einen fürchterlichen Geschmack im Mund.
    »Ich könnte dir helfen.«
    »Wirklich?« Vermutlich hatte er Kopfschmerztabletten in seiner Brieftasche. Mein eigenes Medikamenten-Täschchen hingegen befand sich irgendwo in meinem Koffer. Somit waren seine Tabletten deutlich griffbereiter als meine. Ich rieb mir die schmerzende Stirn. Was war ich nur für eine schlechte Apothekerin, wenn ich mir nicht einmal selbst helfen konnte!
    »Machst du bitte mal auf?«
    »Ich komme.« Stöhnend erhob ich mich und tastete mich zur Tür. Dabei fiel mein Blick in den Spiegel. Ich sah aus wie ein Zombie. Diesen Anblick konnte ich Raphael unmöglich zumuten! Also wickelte ich mir in Windeseile ein Badetuch um den Kopf, um meine ungewaschenen Haare zu verdecken. Meinen Körper hüllte ich in den weißen Bademantel, den Hanna mir an die Dusche gehängt hatte. Ein weiterer Blick in den

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