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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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mir ein Rätsel, warum sie noch nicht den Richtigen gefunden hatte.
    »Wie war der Urlaub?«
    »Toll.«
    »Habe ich es dir nicht gesagt?« Stefanie war bereits in Südafrika gewesen und hatte mir vor meiner Abreise von der Schönheit des Landes vorgeschwärmt. »Traumhaft, oder?«
    »Wunderschön!«
    »Hast du Fotos gemacht?«
    »Natürlich.«
    »Gut. Die will ich alle sehen.«
    »Das wirst du«, versprach ich ihr. »Komm einfach mal abends bei mir vorbei.«
    »Gern!« Sie nickte und zog eine Zeitschrift aus ihrer Tasche. »Hier, das wollte ich dir unbedingt noch zeigen. Absolut sensationell! Ich weiß jetzt, warum wir bislang kein Glück bei den Männern hatten.«
    »Wir?«, wiederholte ich leicht pikiert.
    »Ja, wir. Du willst doch nicht behaupten, dass du seit diesem Versager Lukas noch einmal Erfolg in der Liebe hattest?«
    Das hatte ich nun davon, dass ich ihr damals mein Herz ausgeschüttet hatte. Seit meinem tränenreichen Geständnis behandelte sie mich nicht mehr wie eine Vorgesetzte, sondern wie eine ältere, emotional leicht zurückgebliebene Schwester, die man gelegentlich zu ihrem Glück zwingen musste.
    »Hier steht es schwarz auf weiß«, fuhr sie fort. »Wir Frauen landen immer bei dem falschen Mann.«
    »Und für diese Weisheit brauchst du eine Zeitung?«
    Ungeduldig hielt sie mir die Zeitschrift vor die Nase. »Lies selbst!«
Träumst du noch oder liebst du schon?
Jede Frau hat ihn, aber keine spricht offen über ihn
Er geistert tagsüber durch ihre Fantasien und beglückt sie nachts in ihren Träumen. Er ist immer perfekt, weiß sich richtig zu benehmen und sieht unglaublich gut aus: der Traummann. Ein sehr wandlungsfähiges Objekt, das sich jede Frau individuell nach ihren Vorlieben gestaltet. So sind Haarfarbe, Augenfarbe und Körperbau ebenso ein Produkt ihrer weiblichen Fantasie wie Beruf, Charakter und Herkunft.
Einer aktuellen Umfrage zufolge geben 90 % der ledigen weiblichen Bevölkerung zu, einen Traummann im Kopf zu haben, den sie auch im wahren Leben zu finden hoffen.
Die Realität sieht leider anders aus.
Fast alle Frauen tappen in die »Traummann-Falle«: Sie geraten immer an denselben Typ Mann, der am ehesten ihrer Vorstellung entspricht. Und sie werden dabei bitterlich enttäuscht – denn welcher Mann kann schon mit einem perfekten Traumbild mithalten?
Psychologen raten deshalb dazu, sich bewusst von dem Traumbild zu lösen und unvoreingenommen in die Partnerwahl zu gehen. Nicht die Übereinstimmung mit dem Traumbild sollte der Maßstab für eine Beziehung sein, sondern die Frage, wie viel oder wenig ein Mann dafür tut, dass Frau sich wohlfühlt.
    »Ich werde mich von jetzt an noch mit Männern treffen, die überhaupt nicht meinem Traumbild entsprechen«, verkündete Steffi, nachdem ich zu Ende gelesen hatte.
    »Toll!« Ich warf die Zeitung auf den Tisch. »Dann ruf mal beim Senioren-Kegeln an und verabrede dich mit dem Vereinsmeister.«
    »Du hältst nichts von dem Artikel, oder?«
    »Es mag ja sein, dass wir mit unseren Ansprüchen zu viel von den Männern verlangen«, räumte ich ein. »Aber manchmal gelingt einem trotzdem der große Wurf.«
    »Ich hoffe, du redest jetzt nicht mehr vom Senioren-Kegeln.«
    »Nein.« Ich lachte und errötete leicht. »Ich rede von mir.« Eigentlich hatte ich nicht beabsichtigt, ihr gleich heute Morgen von Raphael zu erzählen. Sie hätte ihn noch früh genug kennengelernt. Doch der Zeitungsartikel ärgerte mich.
    Steffis Augen weiteten sich vor Überraschung. »Du meinst, du hast deinen Traummann getroffen?«
    Ich nickte glücklich.
    »Wo?«
    »In Südafrika.«
    »Lebt er dort?«
    »Nein, er wohnt hier im Rheingau.«
    »Echt?« Sie riss die Augen noch weiter auf.
    »In einem Schloss.«
    »Du veräppelst mich!«
    »Nein. Es kommt mir ja selbst vor wie in einem Traum. Aber es ist Realität. Er ist einfach perfekt«, schwärmte ich. »Er hat alles, was ich mir jemals von einem Mann erträumt habe.«
    »Stellst du mir diesen Mister Perfect mal vor?«
    »Natürlich. Raphael wird heute Mittag hier vorbeikommen.«
    »Raphael«, wiederholte sie träumerisch. »Was für ein Name!«
    »Du wirst noch mehr schwärmen, wenn du seinen Körper gesehen hast«, versprach ich ihr und kicherte albern. Ich benahm mich wirklich wie ein verliebter Teenager!
    »Damit ist wieder einmal bewiesen, dass das, was in dem Artikel steht, falsch ist.« Steffi klappte die Zeitschrift zu. »Ich werde meinem Traummann noch eine Chance geben.«
    »Bist du dir sicher?« Mir wäre es

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