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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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ihr noch gar nicht geöffnet habt und nicht im Laden seid.«
    »Das ist meine Schuld«, gab Stefanie kleinlaut zu. »Ich bin soeben reingekommen und habe nicht mehr zugeschlossen.«
    »Heute Morgen gab es in einer Bäckerei im Nachbardorf einen Einbruch. Die Täter wurden zwar geschnappt, aber so etwas kann immer wieder passieren.«
    »Wir werden von jetzt an aufpassen«, versicherte ich meinem Bruder und holte den Verbandskasten aus dem Schreibtisch. Nach Reinigung der Wunde klebte ich ein großes Pflaster auf Haralds Handfläche. »So, das müsste reichen.«
    »Danke.« Täuschte ich mich, oder war Harald etwas blass um die Nase?
    »Alles okay?«, fragte ich vorsichtig.
    »Er kann kein Blut sehen«, bemerkte Sebastian.
    »Für einen Kriminalbeamten ist das aber ziemlich unpraktisch.«
    Harald schüttelte den Kopf. »Mir wird nur bei meinem eigenen Blut schlecht.«
    Ich lächelte ihm aufmunternd zu. »Bei mir ist das genauso.«
    Stefanie hatte unterdessen ein Paket Pflaster aus dem Regal geholt und wollte damit zur Kasse gehen.
    »Lass mal!«, hielt ich sie auf und gab das Pflaster an Harald weiter. »Das geht aufs Haus.«
    »Danke!« Er folgte Sebastian, der bereits wieder an der Tür stand. Mein Bruder ließ seinen Kollegen vorbei und drehte sich dann noch einmal mit einem breiten Grinsen zu uns um. »Übrigens haben auch Männer Traumfrauen, meine heißt Pamela.«
    Als die Tür ins Schloss fiel, schlug Stefanie die Hände vors Gesicht. »O Gott, ich habe mich für immer blamiert!«
    »Das glaube ich nicht«, tröstete ich sie. »Sebastian vergisst sehr schnell. Außerdem hat er eine gestörte Wahrnehmung.«
    »Ist mir noch gar nicht aufgefallen.«
    »Er hört nur Dinge, die er hören will.«
    »Mach ihn nicht so schlecht!«
    »Ich sage nur die Wahrheit.«
    »Mir ist das trotzdem schrecklich peinlich. Sebastian wird mich nie wieder ernst nehmen.«
    »Doch, keine Sorge. Schließlich hast du eine Waschmaschine, Pamela aber nicht.«
    Sie lächelte schwach.
    »Und ich wette, sie kann nicht einmal bügeln.«
    Wir mussten nicht allzu lange auf Raphael warten.
    Ich stand am Mittag gerade auf einer Leiter und räumte neue Ware ins Regal, als die Tür geöffnet wurde und mein persönlicher Traummann in die Apotheke kam – oder vielmehr schritt, wie ich bewundernd feststellte, denn seine ganze Erscheinung hatte etwas sehr Elegantes an sich. Heute trug er graue Hosen, ein blaues Hemd und einen dunkelblauen Pulli, den er sich lässig über die Schultern geworfen hatte.
    »Hallo, Theresa!«
    Ich schnappte nach Luft und hielt mich an der Leiter fest. Sein Anblick verursachte mir immer noch Herzklopfen.
    »Vorsichtig …« Er kam auf mich zu und hielt meine Hände, während ich langsam von der Leiter stieg.
    »Raphael«, flüsterte ich verzückt und verschränkte meine Finger in seinen.
    Er drückte mir einen Kuss auf den Handrücken. »Ich habe dich vermisst.«
    »Ich dich auch.«
    Vom Pausenraum war ein schwacher Seufzer zu hören. Stefanie stand an den Türrahmen gelehnt und betrachtete uns mit großen Augen.
    »Das ist meine Kollegin Stefanie.« Händchenhaltend gingen wir auf sie zu.
    »Und das« – ich deutete mit der freien Hand auf Raphael – »das ist Raphael, mein Freund.«
    Stefanie seufzte wieder. »Es freut mich, Sie kennenzulernen.«
    »Ganz meinerseits.« Er schenkte ihr ein bezauberndes Lächeln und wandte sich dann wieder an mich. »Kann ich dich kurz sprechen?«
    »Natürlich. Steffi, räumst du bitte weiter ein?«
    »Klar!« Sie nickte und ging zur Leiter, ohne uns aus den Augen zu lassen.
    Raphael legte den Arm um mich. »Wie lange bist du hier noch beschäftigt?«
    »Ich fürchte, bis heute Abend. Warum?«
    »Ich wollte dich zum Schloss mitnehmen.«
    Hinter uns fielen unzählige Packungen Kopfschmerztabletten von der Leiter. Stefanie fluchte. »Lasst euch nicht stören!«
    »Tut mir leid, Raphael.« Ich schüttelte bedauernd den Kopf. »Heute passt es nicht. Wir schließen zwar schon bald, aber ich muss noch die Post der letzten Woche durchgehen, ein paar Bestellungen aufgeben und die Abrechnung überprüfen.«
    »Und wie sieht es morgen aus?«
    »Morgen ist Sonntag. Da habe ich Zeit.«
    »Dann hole ich dich morgen Mittag ab.«
    »Ich freue mich drauf.«
    »Ich mich auch.« Er drückte mir den schon gewohnten Kuss auf die Stirn, ließ aber dieses Mal seinen Mund länger als sonst an meinem Gesicht verharren. Ich schloss die Augen und genoss seine Nähe.
    Wieder stürzten hinter uns Tablettenschachteln

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