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Für immer und eh nicht (German Edition)

Für immer und eh nicht (German Edition)

Titel: Für immer und eh nicht (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heike Wanner
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mit Autos nicht aus!«
    »Autos?« Was redete er da?
    »Na gut, dann eben Luxus-Karossen. Kann ich mal einen Blick darauf werfen?«
    »Ich lade dich gern zu einer Probefahrt ein.« Raphael nickte und wandte sich dann an mich. »Ich habe gerade von meinem Rolls-Royce erzählt.«
    Wie bitte? Es ging nur um Autos?
    »Wirklich? Ich darf mitfahren?« Sebastian wirkte aufgeregt wie ein kleines Kind. »Nach dem Essen?«
    Raphael sah mich fragend an.
    »Warum nicht?« Ich zuckte mit den Schultern. »Ich werde gleich die Medikamente einnehmen und kann danach sowieso nicht mehr viel unternehmen.«
    »Dann ist es also abgemacht.« Mein Bruder strahlte. »Wir fahren Rolls-Royce!«
    »Danach kannst du Sebastian beim Haus meiner Eltern absetzen«, sagte ich zu Raphael. »Er hat bestimmt noch im Dachgeschoss zu tun.«
    »Irrtum, liebes Schwesterlein. Für heute Abend habe ich mir freigenommen.«
    »Ist Papa jetzt etwa ganz allein? Dann wird er ja nie fertig!« Und die Wäsche meines Bruders würde weiterhin ihre Runden in meiner Waschmaschine drehen.
    »Harald ist bei ihm und hilft.«
    »Harald kann gar nicht helfen. Seine Hand ist verletzt.«
    Sebastian verdrehte die Augen. »Na und? Dann bleibt das Ganze eben einen Tag liegen. Uns hetzt doch keiner!«
    »Doch, ich!« Ich wollte mein Schlafzimmer, meine Waschmaschine und meine Ruhe wiederhaben, ganz zu schweigen von ein paar ungestörten Stunden mit Raphael.
    »Dann hilf doch selbst mit«, knurrte Sebastian.
    »Das mache ich auch.« Mir blieb wohl tatsächlich keine andere Wahl. »Morgen Abend werde ich mir die Baustelle ansehen und wenn nötig an den kommenden Tagen mitarbeiten.«
    Sebastian lachte. »Du hast zwei linke Hände, was Handwerken betrifft.«
    »Das ist egal. Auch zwei linke Hände können mit anpacken.«
    »Ich würde auch gern helfen«, sagte Raphael. »Aber ich fürchte, meine eigene Baustelle lässt mir keine Zeit dazu.« Er lächelte entschuldigend.
    »Das weiß ich, und es ist auch nicht schlimm«, versicherte ich ihm. Insgeheim war ich froh darüber, dass er nicht mithelfen konnte. Allein die Vorstellung, dass mein handwerklich besessener Vater diesen perfekten Mann gnadenlos herumkommandieren würde, verursachte mir Bauchschmerzen.
    Raphael atmete auf und legte den Arm um mich. »Aber zwischendurch werden wir uns doch sehen, oder?«
    »Natürlich. Ich muss ja nicht jeden Abend helfen.«
    »Können wir los?« Sebastian schaufelte sich die letzten Nudeln vom Teller in den Mund und schaute Raphael auffordernd an. Dieser nickte.
    »Und wir machen es uns im Wohnzimmer gemütlich«, sagte meine Mutter fröhlich und tätschelte meine Hand. »Du legst dich aufs Sofa und ich werde bügeln. Im ersten Programm kommt eine Sendung über heimische Zierfische.«
    »Na toll.«
    Was für ein schöner Abend! Mein Bruder und mein Freund, die absolut nichts gemeinsam hatten, unternahmen eine Spritztour mit einem Rolls-Royce. Währenddessen hatte ich auf dem Sofa die Wahl, ob ich lieber meiner Mutter beim Bügeln oder einem Schwarm Goldfische bei der Paarung zuschauen wollte.
    Hoffentlich war die einschläfernde Wirkung der Allergie-Pillen stark genug!

7
     
    A m nächsten Tag waren meine allergischen Beschwerden bis auf einen kleinen Ausschlag am Bauch tatsächlich verschwunden. Dafür hatte ich schrecklichen Muskelkater. Jede Bewegung tat höllisch weh.
    Ächzend schleppte ich mich durch den Tag in der Apotheke. Stefanie ließ mich in Ruhe, nachdem ich ihr den Grund für meinen desolaten Zustand geschildert hatte. »Lauf zehn Runden auf dem Sportplatz«, war ihr Tipp. »Bei unsportlichen Menschen ist der Muskelkater besonders schlimm. Wenn du mal trainiert bist, wirst du keinen mehr verspüren.«
    Nun, auf weitere sportliche Aktivitäten konnte ich verzichten. Ich war mehr als erleichtert, als ich um 18 Uhr vor die Tür treten konnte. Draußen war es noch warm und sonnig.
    »Hallo, Theresa!« Raphael saß am Steuer seines Rolls-Royce und winkte mir vom Straßenrand aus zu.
    »Raphael!« Ich freute mich, ihn zu sehen. Wir hatten tagsüber nur zweimal kurz miteinander telefoniert, und ich hatte nicht damit gerechnet, dass er noch vorbeikommen würde. »Was machst du hier?«
    »Ich wollte dich sehen.« Er lächelte mich an. Trotz Muskelkater bekam ich weiche Knie. »Wie geht es dir?«
    »Gut.« Das war nur eine halbe Lüge. Seit er da war, spürte ich meine Beschwerden tatsächlich nicht mehr so stark. »Wie war die Probefahrt mit Sebastian?« Ich war am Abend zuvor ziemlich

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