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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Krieg findet statt. Jeder wählt eine Seite. Die Klugen versammeln sich dort, wo Stärke ist. Zum Beispiel bei Mircea. Und bei dir.«
    »Was ist mit Tony? Er ist dein Herr.«
    »Und sein Verschwinden hat mir richtig klargemacht, wie sehr ich den kleinen Mistkerl verabscheue.«
    »Aber wenn er zurückkehrt. .«
    »Dann bringe ich ihn um«, sagte Sal und klang so, als würde sie sich über die Gelegenheit freuen.
    »Das kannst du nicht. Solange er dein Meister ist… «
    »Dann wird nicht mehr er mein Meister sein, sondern Mircea.«
    Plötzlich ergaben die Dinge viel mehr Sinn. »Du willst, dass Mircea die Verbindung löst.«
    »Wir haben vor, noch immer auf den Beinen zu sein, wenn diese Sache vorbei ist – und bei den Siegern zu stehen«, bestätigte Sal und warf mir einen listigen Blick zu. »Wir wollen nicht tot sein, weil wir für einen Mann kämpften, den wir beide verachten.«
    Wundervoll. Noch eine Gruppe, die von mir abhing und erwartete, dass ich Wunder wirkte und irgendwie alles in Ordnung brachte. Vielleicht wäre ich allein besser dran gewesen – dann hätte ich weniger Leute enttäuschen und nicht so viele Dinge vermasseln können. »Wenn ich so mächtig bin, warum kann ich die Jungs da unten dann nicht daran hindern, sich gegenseitig umzubringen?«
    Sal nahm das Telefon und reichte es mir. »Wenn du willst, dass sie mit der Herumalberei aufhören, dann sag es ihnen.«
    »Einfach so.«
    »Ja, einfach so.«
    Ich sah Sal groß an, aber sie ließ erneut ihren Kaugummi knallen, und ich sagte ins Telefon, dass ich Casanova sprechen wollte. Es antwortete mir, derzeit sei er sehr beschäftigt. Ich sagte, dass ich es sehr zu schätzen wüsste, wenn er sich die Zeit nehmen könnte, und es fragte mich, ob ich eine Nachricht hinterlassen wollte. Sal verzog voller Abscheu das Gesicht und riss mir das Telefon aus der Hand. »Setzen Sie Ihren verdammten Arsch in Bewegung und sagen Sie ihm, dass die regierende Pythia mit ihm reden will«, schnappte sie.
    So viel zu meiner Tarnung. Wenn der Silberne Kreis noch nicht wusste, wo ich mich befand, würde er es bald erfahren. »Hast du eine Ahnung, was du gerade gemacht hast?«, fragte ich und fühlte die ersten Anzeichen einer Migräne.
    Sal gab mir einen Stoß gegen den Arm. »Du bist die Pythia. Fang endlich an, dich entsprechend zu verhalten!«
    Ich verzichtete darauf, mir die schmerzende Stelle am Arm zu reiben, und starrte sie an. Sal starrte zurück. Casanova meldete sich am Telefon und klang ein wenig atemlos. »Ja?«
    »Seid ihr fertig?«, fragte ich. »Vielleicht bin ich verrückt, aber ich könnte schwören, dass wir hier sind, weil dein Meister den Verstand zu verlieren droht und deshalb die Konsulin zwingt, ihn zu töten, und muss ich betonen, was dann mit uns beiden geschieht?«
    Alphonse nahm das Telefon, was eigentlich gar nicht nötig war – angesichts des guten Vampirgehörs wurde jedes Telefongespräch zu einer Konferenzschaltung.
    »Wie sieht der Plan aus? Befreien wir ihn?«
    »Das wäre gut«, sagte ich.
    »Rafe meinte, du hättest den Meister vor ein paar Tagen gesehen. Wozu brauchst du uns, wenn du bei dieser Gelegenheit hineingekommen bist?«
    »Weil sich die Schutzzauber bestimmt an den kleinen Besuch erinnern!«, erwiderte ich ungeduldig. »Sie rechnen damit, dass ich es noch einmal versuche. Und als ich das letzte Mal jemanden von der Kontrolle durch die Konsulin befreite, benutzte sie eine Nullbombe, um mich festzusetzen.«
    »Davon habe ich gehört, es allerdings nicht geglaubt.«
    »Oh, Nullbomben existieren«, versicherte ich ihm. »Und die Konsulin hat einen Vorrat davon.« Ich hatte ihn mit eigenen Augen gesehen. Zwar bezweifelte ich, dass ihr daran gelegen war, ebenso teure wie seltene Ressourcen an mich zu vergeuden, aber Tatsache blieb: Ich hatte sie blamiert. Es war nicht mit Absicht geschehen, aber solche Feinheiten interessierten Vamps kaum. Und den Ruf einer Person zu beeinträchtigen, die zumindest teilweise mithilfe der Furcht regierte, die sie in anderen Leuten weckte, war ein dickes Ding.
    »Ich meine, ich habe nicht geglaubt, dass du davonkommen konntest«, erklärte Alphonse.
    Ich auch nicht. Und ich hielt es für besser, nicht darauf hinzuweisen, wie viel Glück ich dabei gehabt hatte. In einer Welt, in der der Ruf eine wichtige Rolle spielte, hatte ich in dieser Hinsicht kaum etwas vorzuweisen. Alphonse sah in mir noch immer Tonys kleine, zahme Hellseherin, die ihn nicht dazu bringen konnte, irgendetwas zu tun. Ganz anders

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