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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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lag der Fall, wenn er mich für jemanden hielt, der verrückt genug war, gegen die Konsulin anzugehen.
    Zum Glück brauchten mich sowohl Alphonse als auch Casanova, um sicherzustellen, dass Mircea am Leben blieb. Bis zur Neutralisierung des Geis konnte ich ihnen trauen. Bis zu einem gewissen Grad. Vielleicht.
    »Ich glaube, ich weiß, wie wir vorgehen können«, sagte ich.
    Casanova hatte im Hintergrund geächzt, und ich hatte vermutet, dass ihn jemand zu erwürgen versuchte. Aber das schien nicht der Fall zu sein, denn plötzlich sagte er: »Na schön. Du bist verrückt. Das erklärt eine Menge.«
    »Ich bin verrückt und die Freundin des Chefs«, erinnerte ich ihn zuckersüß.
    Glücklicherweise war es fast Morgen, als Sal die Nachricht erhielt, dass die Konsulin bereit war, uns zu empfangen. Für die Vorsitzende des Senats spielte es kaum eine Rolle, da sie längst nicht mehr an den Sonnenzyklus gebunden war, aber bei Alphonse und Co. sah die Sache anders aus. Ich hatte also einen Tag Atempause, bevor ich herausfinden würde, ob mein Plan funktionierte. Da ich meinen Schlafrhythmus bereits durcheinandergebracht hatte, beschloss ich, die Zeit anderweitig zu nutzen.
    Nick hielt die Stellung, als ich den Forschungsraum erreichte. Seine Nase steckte in einem großen, staubigen Buch, aber er schien sich über die Gelegenheit zu freuen, eine Pause zu machen. »Es gibt nichts Neues von Ihrer Freundin Tami«, sagte er, bevor ich einen Ton herausbringen konnte. »Was allerdings nicht viel bedeutet, da ich als flüchtiger Rechtsbrecher keinen Zugang mehr habe.«
    Ich zuckte leicht zusammen. »Tut mir leid, wirklich.« Jemand hätte ihn daraufhinweisen sollen, dass ich dazu neigte, diese Wirkung auf Magier zu haben.
    »Früher oder später musste es dazu kommen. Das System ist antiquiert, doch das will der Rat einfach nicht begreifen.«
    »Und ich habe sie nur für einen Haufen machtgieriger Arschlöcher gehalten.«
    »Das sind sie auch«, sagte Nick trocken und klappte das Buch zu. Der Deckel wies vertraute geprägte Symbole auf, silberne Schuppen, die sich hell auf dem abgewetzten grünen Leder abzeichneten.
    »Der Ouroboros«, sagte ich und bereute es sofort, als in Nicks Gesicht die Freude eines Fanatikers aufleuchtete, der eine verwandte Seele entdeckt zu haben glaubte.
    »Ich wusste gar nicht, dass Sie sich für magische Geschichte interessieren, Cassie.«
    Ich war auch gar nicht daran interessiert gewesen, bis der Codex begonnen hatte, eine Rolle in meinem Leben zu spielen. Jetzt blieb mir kaum eine Wahl.
    »Ein Symbol für die Ewigkeit, nicht wahr?«
    Er nickte voller Begeisterung. »Das ist eine Interpretation. Die Schlange – beziehungsweise ein Drache in manchen Darstellungen – frisst ihren eigenen Schwanz, erhält sich damit am Leben und schafft einen ewigen Kreislauf der Erneuerung.« Er zeigte mir das Frontispiz, ein fast transparentes Blatt, das das Coverbild in prächtig glitzernden Farben präsentierte. »Dieses Bild stammt von einem ägyptischen Amulett um 1500 vor Christus, aber es war auch den Phöniziern und Griechen bekannt, ebenso den Chinesen und den nordischen Völkern. In gewisser Weise ist es der definitive Archetyp. Es gibt kaum eine Kultur, die ihn nicht in der einen oder anderen Form kennt!«
    »Wie interessant.« Und das war es tatsächlich, ein bisschen. Aber ich hatte keine Zeit für eine Lektion in magischer Geschichte. »Haben Sie heute Pritkin gesehen?«
    Es war zu spät – Nick hatte bereits ein anderes Buch geöffnet. »Es ist außerdem eins der ältesten Schutzsymbole auf der Welt, vielleicht sogar das älteste überhaupt. Und das am meisten verbreitete. Die Azteken glaubten, dass eine riesige Schlange im Himmel wohnt und die Erde bis zum Ende der Zeit schützt.
    Bei den Ägyptern gab es einen ähnlichen Mythos. Beide Kulturen gingen davon aus, dass ohne den Schutz des Ouroboros das Zeitalter des Menschen enden würde.«
    »Nick?« Ich wartete, bis er aufsah. Er hatte etwas Staub an der Nase. »Wo ist der gereizte Blonde, der sich die Haare schneiden lassen sollte?«
    »John? Oh, er treibt sich hier irgendwo herum.« Nick winkte mit einer Hand ab und griff mit der anderen nach einem weiteren Buch.
    Ich zog es ihm aus den Fingern. »Damit haben Sie sich die ganze Zeit beschäftigt?« Es schien ziemlich viele Bücher zu geben, die sich mit Nicks Hobby befassten, und keins in Bezug auf den Geis.
    Er sah mein Gesicht und erklärte rasch: »Nein, nein. Besser gesagt, ja, aber es steht

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