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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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glaube, Sie sollten wissen… «
    »Ich dachte, alle Kriegsmagier sind per Eid verpflichtet, der Pythia zu dienen.«
    Nicht dass sie mich als legitime Nachfolgerin im Amt anerkannt oder bisher so etwas wie Loyalität gezeigt hätten. Aber vielleicht empfand Nick anders.
    Andernfalls hätte ich mich fragen müssen, was er hier machte.
    »Nun ja, eigentlich schon, aber… «
    »Ich bin die Pythia«, erinnerte ich ihn. »Und Sie sind ein Kriegsmagier. Ich brauche Sie nicht einzuschüchtern, um Informationen zu bekommen, die Sie mir aufgrund Ihres Eids geben müssen.«
    Nick sah mich an und blinzelte mehrmals, seufzte dann und rieb sich die Augen. Er schien Kopfschmerzen zu bekommen. »Er ist im Trainingsbereich.«
    »Wo ich dich vor einer halben Stunde erwartet habe«, erklang Pritkins scharfe Stimme hinter mir. Ich zuckte zusammen, und eine Hand streckte sich mir entgegen, um mich zu stützen. »Wenn du deine Termine einhalten würdest, brauchtest du meinen Kollegen nicht ins Bockshorn zu jagen, um Informationen zu bekommen.«
    Nick schien von Pritkins plötzlicher Anwesenheit ebenso überrascht zu sein wie ich, obwohl er mit dem Gesicht zur Tür saß. Ich stellte mir vor, wie Pritkin aus der leeren Luft materialisiert war, wie sein Vater. Rasch schob ich dieses Bild beiseite. Pritkin war körperlich, aber ein verdammt guter Schleicher.
    »Sie hat mich nicht ins Bockshorn gejagt«, sagte Nick beleidigt.
    Pritkin warf ihm einen Blick zu. »Natürlich nicht.« Er trug eine Jogginghose, die den Eindruck erweckte, als sei er bereits einen Marathon in ihr gelaufen. Er bedachte meine Klamotten mit einem langen Blick, behielt seine Meinung aber für sich. »Zieh dich um und komm mit.«
    »Warum?«, fragte ich und begann, Schlimmes zu ahnen. Denn es war Morgen – das hatte ich nicht bemerkt, weil ich seit Mitternacht auf den Beinen war.
    »Wir joggen.«
    »Ich laufe nicht zum Spaß. Ich laufe, wenn jemand mit einer Waffe hinter mir her ist.«
    »Das kann arrangiert werden«, brummte Pritkin und zog mich zur Tür.

Siebzehn
    Nachdem ich eine alte Trainingshose und ein schäbiges Tank-Top angezogen hatte, machten wir sechs Runden durch die Kellerflure und liefen dann so lange die Treppen hinauf und hinunter, bis ich nicht mehr geradeaus sehen konnte.
    Pritkin schwor, dass es nur drei Kilometer waren, für ihn ein Aufwärmen, mehr nicht, aber ich war ziemlich sicher, dass er log. Entweder das, oder ich war noch weniger in Form, als ich gedacht hatte.
    Wir hielten in dem Saal an, der einst als Übungshalle für eine Akrobatennummer gedient hatte, die längst nicht mehr auf dem Programm stand. Ein paar Matten lagen noch immer an der Wand zusammengerollt, passten aber nicht recht zur Umgebung. Es war ein hübscher Raum, eigentlich mehr Ballsaal als Turnhalle. Ich vermutete, dass man ihn früher für kleinere Konferenzen benutzt hatte, die nicht den großen Konferenzsaal weiter unten benötigten. Die dicke Holzvertäfelung an den Wänden reichte bis zur spandrillten Decke empor. Auf drei Seiten gab es große Spiegel und auf der vierten weit aufragende Buntglasfenster. Das durch sie in den Saal fallende Licht kräuselte sich wie Wasser und goss ein Mosaik aus Farben auf den Holzboden.
    Ich lehnte mich vorsichtig an die Tür und hoffte, dass es nicht so aussah, als hielte sie mich auf den Beinen. Pritkin kramte in einem großen Leinenbeutel und behielt mich dabei im Auge, als befürchtete er, dass ich mich aus dem Staub machen könnte. Was völlig unfair war, denn bisher war so etwas nur einmal geschehen, und bei jener Gelegenheit hatte Pritkin es ganz schön rundgehen lassen. Und außerdem: Derzeit hätte ich mich nur dann auf und davon machen können, wenn jemand bereit gewesen wäre, mich zu tragen.
    Ich erwartete neue teuflische Übungen oder eine Waffe, von der Pritkin glaubte, dass ich vielleicht damit zielen konnte. Er steckte immer voller Hoffnung.
    Deshalb blinzelte ich unsicher, als ich sah, was stattdessen zum Vorschein kam.
    »Was soll das denn?«
    »Der richtige Zauber sorgt dafür, dass Schusswaffen Ladehemmung haben oder das Ziel verfehlen«, sagte Pritkin. »Manchmal geschieht das auch von ganz allein. Außerdem sind solche Waffen nicht gegen alle Gegner wirksam. Magie kann mit Schilden und stärkerer Magie abgewehrt werden, oder indem man den Magier selbst außer Gefecht setzt. Beide Methoden haben ihre Mängel, insbesondere in deinem Fall, bei so vielen verschiedenen Feinden.«
    Ich kniff die Augen zusammen. »Was

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