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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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soll das heißen?«
    Pritkin schlug die flache Seite eines altmodischen Übungsschwerts an sein Bein.
    Die Klinge bestand aus Holz, aber es kam ein recht eindrucksvolles Klatschen von dem Ding. »Soll heißen: Hier haben wir’s. Schwerter und Magie.«
    »Nein, da hast du’s. Ich bin kein Kriegsmagier.« Ich hatte eingeräumt, dass ich mich in eine bessere Form bringen musste und dass es besser gewesen wäre, gelegentlich zu treffen, worauf ich zielte, doch es lag mir fern, in die Rolle des Zauberlehrlings zu schlüpfen.
    »Das bist du tatsächlich nicht. Deshalb wärst du gestern fast gestorben.«
    »Äh, nein. Ich wäre fast gestorben, weil es deinem Vater nicht gefiel, dass ich mit Saleh gesprochen habe. Darüber sollten wir bei Gelegenheit reden.«
    »Ich wusste, dass du in der Wohnung irgendetwas angestellt hast.«
    »Ja, danke. Darum geht’s nicht.«
    »Was hat er dir gesagt?«, fragte Pritkin, was mir ein seltsames, sehr unheimliches Dejä-vu-Gefühl bescherte.
    Ich starrte ihn nur an, bis er fluchte, sich drehte und das Sweatshirt hob. Die deutlichen Farben der Tätowierung beruhigten mich ein wenig, obwohl es natürlich eine Fälschung sein konnte. »Vielleicht sollten wir ein Kennwort vereinbaren«, sagte ich skeptisch.
    Pritkin brummte etwas, dem ich keine Beachtung schenkte, und streckte mir ein Schwert entgegen, das ich sofort fallen ließ – zwar bestand es aus Holz, aber es war trotzdem halb so schwer wie ich. Mit dem Knauf voran und einem dumpfen Pochen schlug es auf den Boden. »Das kann doch nicht dein Ernst sein.«
    »Es ist das kleinste Schwert, das ich habe. Später besorgen wir dir etwas Passenderes. Und du weichst der Frage aus.«
    »Tue ich nicht. Saleh hat nicht viel gesagt. Er war zu sehr von dem Umstand ablenkt, dass dein Vater ihn umgebracht hat.« Ich fragte mich, wie oft ich die Verwandtschaft ansprechen musste, bis bei Pritkin der Groschen fiel.
    Normalerweise wäre es nicht mein Bier gewesen, aber es war wohl kaum normal, dass man mir fast das Leben aus dem Leib gesaugt hätte. Es kam vor, gehörte aber nicht unbedingt zu meiner täglichen Routine.
    »Es gibt einige Geschöpfe, die nicht getötet werden können«, sagte Pritkin, ohne auf meine Worte zu achten. »Gestern bist du einem davon begegnet. Dein Instinkt war gut, aber irgendwelche Tränke nach einem solchen Wesen zu werfen, nützt für gewöhnlich nichts. Damit verärgerst du es höchstens.«
    »In diesem Fall bestand das Resultat nicht nur aus ein bisschen Arger.«
    »Weil es dir irgendwie gelungen ist, ihn gleichzeitig mit mehr als zwei Dutzend Zaubern zu treffen, die Hälfte davon zersetzend für Dämonen. Ich glaube kaum, dass es jemand anders gibt, der so viel Glück hatte.« Pritkin warf mir einen Blick zu. »Ich würde gern wissen, wie du das geschafft hast.«
    »Ich habe die Zeit angehalten, durch Zufall«, sagte ich, und er wölbte die Brauen. »Agnes hat mir einmal gezeigt, dass so etwas möglich ist. Aber sie bekam keine Gelegenheit, es mir beizubringen.«
    »Könntest du es noch einmal hinkriegen?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Das bezweifle ich. Nicht ohne zu wissen, wie ich es beim ersten Mal hingekriegt habe.« Und nicht ohne anschließend einen Tag im Bett zu verbringen. Das war der Preis dafür.
    »Du hast Schwein gehabt«, sagte Pritkin grimmig. »Beim nächsten Mal sieht’s vielleicht anders aus.«
    »Was erwartest du von mir? Dass ich ausflippe?«
    »Nein. Ich möchte, dass du möglichst viel lernst, damit du ihn oder andere Dämonen, die Interesse an dir entwickeln, abwehren kannst!«
    »Und warum sollten andere Dämonen Interesse an mir entwickeln?«, fragte ich und dachte mir: Vielleicht war doch Ausflippen angesagt.
    »Warum hat irgendwer Interesse an dir? Du ziehst Probleme an wie ein Magnet.«
    Ich schnitt eine finstere Miene. »Komm mir nicht damit. Das war nicht das für mich typische Pech, und das weißt du. Der Dämon war dein Vater, und du hast mich nicht einmal vor ihm gewarnt!«
    »Ich warne dich jetzt. Ihm den Kopf abzuschneiden, bringt ihn nicht um. Es zwingt ihn nur für kurze Zeit ins Reich der Dämonen zurück, für einige Tage vielleicht. Was zu einem fatalen Versagen des Körpers führt, in dem er sich niedergelassen hat, zwingt ihn zum Rückzug, aber seine Schilde schützen ihn vor den meisten Angriffen, unter anderem auch vor Schüssen. Und im Gegensatz zu den meisten anderen Dämonen macht ihm direktes Sonnenlicht nichts aus. Allerdings muss er auf seinen Schutz verzichten, wenn

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