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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ich war mir ziemlich sicher, wie die Konsulin darauf reagieren würde. Aber die Umstände ließen mir keine Wahl. »Es gibt einen Gegenzauber.«
    »Es gibt keinen. Da sind sich unsere Experten einig.«
    »Dann irren sich Ihre Experten. Der Gegenzauber befindet sich im Codex Merlini.«
    Marlowe sah mich groß an, und ihm schien es zu dämmern. Er war dabei gewesen, als der König der Dunkelelfen mir den Auftrag gegeben hatte, ihm das verdammte Ding zu bringen. »Sie haben es gefunden«, sagte er leise.
    Ich schüttelte den Kopf. »Noch nicht. Aber ich weiß, wie ich das Buch bekommen kann.«
    »Du wirst mir sagen, wo es sich befindet«, teilte mir die Konsulin mit, und es war keine Frage. »Ich werde es holen lassen und Lord Mirceas Freilassung befehlen, wenn du die Wahrheit sprichst. Du bleibst hier, bis es mir gebracht wird.«
    »Sie verstehen nicht«, sagte ich und versuchte, die Beherrschung zu wahren.
    »Der Codex Merlini befindet sich nicht irgendwo, sondern irgendwann. Nur ich kann ihn holen. Seit fast zwei Wochen arbeite ich daran!«
    Die Konsulin sah mich nur an. Für einen Moment befürchtete ich, dass einer ihrer berühmten Time-outs begonnen hatte, die von einigen Minuten bis zu einigen Tagen dauern konnten, doch dann blinzelte sie. »Warum sollte ich glauben, dass du einem von uns helfen möchtest?«
    »Einem von euch?« Ich warf verärgert die Hände hoch. »Abgesehen von der Blutsaugerei bin ich praktisch eine von euch!«
    Das schöne Gesicht geriet in Bewegung, und das dünnste aller Lächeln erschien darin. Ich sah es zum ersten Mal und hoffte, dass es auch das letzte Mal war.
    »Wenn das wahr wäre, hätte dich dein Trotz längst das Leben gekostet.«
    Na schön. Von den Todesdrohungen einmal abgesehen machten wir Fortschritte. »Wenn ich Mircea Böses wollte… Warum bin ich dann hier?«, fragte ich. »Was könnte ich ihm antun, das noch schlimmer wäre als sein gegenwärtiges Schicksal? Wenn ich wollte, dass er leidet, würde ich ihm einfach fernbleiben. Meine Präsenz an diesem Ort beweist, dass ich ihm helfen will.«
    »Und was verlangst du als Gegenleistung?«
    Endlich kamen wir zum Kern der Sache. »Ich möchte, dass Tami gehen kann und die Anklage gegen sie fallen gelassen wird.«
    »Cassie!«, hörte ich Tamis aufgeregtes Flüstern hinter mir und fühlte, wie mir ihr Blick ein Loch in den Rücken brannte. Ich wusste, welche Worte sie von mir hören wollte, doch ich schluckte sie hinunter.
    Sie wollte, dass etwas wegen der verdammten Schulen der Magier unternommen wurde, aber ich wusste es besser. Bei einem einzelnen Gefangenen mochte die Konsulin imstande sein, ihre Beziehungen spielen zu lassen, aber der Versuch, in einem ganzen Bereich die Politik des Kreises zu ändern, wäre zu weit gegangen. Eine derartige Autorität hatte sie nicht, und eine Forderung zu stellen, die sie nicht erfüllen konnte… Damit hätte ich nur den Eindruck erweckt, dass mir eigentlich gar nichts daran lag, Mircea zu helfen. Ich hatte bereits um mehr gebeten, als ich normalerweise bekommen konnte: nicht nur um Tamis Freilassung, sondern auch darum, dass die Anklage fallen gelassen wurde. Mehr ließ sich an diesem Abend nicht herausholen.
    »Dafür hole ich den Gegenzauber und befreie Lord Mircea vom Geis«, sagte ich.
    Diesmal blinzelte die Konsulin nicht. »Abgemacht. Aber du nimmst einen von uns mit.«
    »Ich wollte Alphonse mitnehmen… «, begann ich, aber sie unterbrach mich.
    »Nein, einen Senator.«
    Das hatte ich befürchtet. Warum sollte sich die Konsulin damit zufriedengeben, Mircea zu retten, wenn sie auch den Codex bekommen konnte? Aber das kam nicht infrage. Ich hatte das alles nicht durchgemacht, um eine solche Macht in die Hände der Vampire zu legen. Zum Glück wies sie nicht daraufhin, welchen Senator ich mitnehmen sollte.
    Sie bekam meine Version eines dünnen Lächelns, und es war nicht viel netter als ihres. »Einverstanden. Ich hätte da auch eine Idee, wer mich begleiten kann.«

Neunzehn
    Zwei Wochen in der Vergangenheit landete ich auf dem Dach des Dante’s und fiel fast herunter. Meine Füße berührten Beton, aber das Kleid schwang in leerer Luft. Ich klammerte mich so sehr am Mauerturm fest, dass ich mir Hautabschürfungen holte, und zitterte bei der Erkenntnis: Einige Zentimeter weiter links, und ich wäre auf gar nichts gelandet. Aber das war zum Glück nicht geschehen – ich hatte es geschafft. Nach einigen Momenten löste ich die Hände vorsichtig vom Felsimitat und sah mich

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