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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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habe versprochen, dich durch die Ley-Linien zu bringen, und mir scheint, dazu kommen wir eher, als ich dachte.« Mircea nahm die Kugel und hielt sie in der Hand. Ming-de schwebte sanft die Rampe hoch, die hinter ihr einfuhr. Das ganze Schiff erzitterte und stieg langsam wie ein Heißluftballon auf.
    »Warte!« Ich hob die Stimme, als Dutzende von Zaubern das Schiff trafen und einen Höllenlärm verursachten. Die Magier schienen sich über Ming-des frühen Abgang nicht sonderlich zu freuen. »Ich verstehe nicht!«
    »Ich erkläre es später. Wenn du den Magier nicht entkommen lassen willst, müssen wir schnell handeln.«
    »Aber Ley-Linien sind eine starke Energiequelle!« So wie die Fee sie beschrieben hatte, waren sie eine Mischung aus Vulkanausbruch und Atomreaktor. »Wir können nicht in sie hinein!«
    »Doch, das können wir.« Mircea schlang mir den Arm um die Taille, als das zitternde Schiff über die Dächer aufstieg.
    »Das meine ich nicht«, brachte ich schrill hervor, als er mit mir auf die schmale Reling sprang, die das Schiff säumte. Dort balancierte er, ohne Rücksicht auf Wackligkeit, zornige Magier und die Schwerkraft.
    »Halt dich fest.«
    Ich schüttelte heftig den Kopf. »Nein. Jedes Mal, wenn du das sagst, passiert irgendetwas Scheußliches. « Mircea beugte die Knie und spannte die Muskeln. »Hör mir zu!«, kreischte ich. »Wir können nicht…«
    Und ob wir konnten. Mircea sprang zum zweiten Mal heute Abend in die leere Luft, und dann wurden wir zur Seite gerissen, in einen Mahlstrom aus Licht und Farben. Ich hatte das Gefühl, mitten in blutroten Stromschnellen zu treiben, die einem Wasserfall von Niagara-Ausmaßen entgegenstrebten. Blendend helle Lichtblitze flackerten um uns herum, während pure Energie in Kanälen neben uns dahinraste und sich in Bändern über uns wölbte. So viel Neues beschäftigte meine Sinne, dass ich erst nach einigen Sekunden begriff: Wir brieten überhaupt nicht.
    »Wir haben keine Schilde wie die Magier«, sagte der euphorisch wirkende Mircea. »Es wäre Wahnsinn, sich ohne einen solchen Schutz in eine Ley-Linie zu begeben oder ihr auch nur nahe zu kommen. Die Energie würde uns sofort verbrennen.«
    »Und warum sind wir dann noch nicht verbrannt?«
    Mircea deutete auf eine goldene Blase, die uns mit einem vagen Glühen umgab.
    Neben dem pulsierenden Gleißen der Ley-Linie war sie fast unsichtbar. »Die stärkeren Magier können die Ley-Linien nur mit ihren persönlichen Schilden für schnellen Transport über kurze Strecken benutzen. Längere Reisen erfordern bessere Abschirmung.«
    Ich sah mich staunend um, während uns der Energiestrom rasend schnell mit sich trug. »Woher wusstest du überhaupt von der Nähe dieser Linie? Es war doch gar nichts zu sehen.«
    »Nicht für das Auge. Aber mit ein wenig Übung könntest du die Präsenz der Ley-Linien ebenfalls spüren.« Für einen Moment war ich beeindruckt, bis Mircea eine Grimasse schnitt. »Oder du machst das, was die meisten von uns tun: Du benutzt eine Karte.«
    »Aber du hast keine Karte.«
    »Ich habe viele Jahre in Paris gelebt und mir gemerkt, wo sich die Linien befinden«, sagte Mircea. »Ich habe sie die ganze Zeit über benutzt.«
    »Hast du dabei so etwas mit dir herumgetragen?« Ich deutete auf die Kugel in seinen Händen. Sie war etwa so groß wie ein Fußball.
    »Es gibt Heine Schilde, die jedoch keine so glatte Reise ermöglichen.« Ein besonders großer Strudel in der Strömung aus Energie warf uns zur Seite.
    »Glatt?«, fragte ich und Hämmerte mich an Mirceas Arm fest.
    »Ja.« Wie zärtlich strich er über die Kugel und brachte uns irgendwie in die Mitte des Stroms zurück, wo die Fahrt ruhiger war. »Ich werde es bedauern, sie zurückgeben zu müssen.« Er sah mich an und lächelte; die wilde Reise gefiel ihm ganz offensichtlich. »Die Kugel ist mehr als nur ein Schild. Sie kann uns auch dabei helfen, die Linien zu finden, indem sie heller leuchtet, wenn eine in der Nähe ist. Und sie öffnet uns einen Zugang, wenn wir sie an die richtige Stelle halten.«
    »Aber wie sollen wir den Magier in diesem Durcheinander finden?«
    Mircea zeigte auf einen großen Strudel aus Licht vor uns. »Jemand hat die Linie dort verlassen, vor kurzer Zeit. Ich habe keine andere Ley-Linien-Aktivität beobachtet, und du?«
    »Ich weiß nicht.« Bei den vielen explodierenden Zaubern, dem Duell und der ganzen Sache mit Pritkin …Vermutlich hätten ein halbes Dutzend Ley-Linien geöffnet werden können, ohne dass mir

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