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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ohnehin nichts nützte. Dann hörte ich ein seltsames Zischen, hob den Blick und sah eine Flammensäule dort, wo sich eben noch die Contessa befunden hatte. Und Pritkin hielt ein leeres Fläschchen in der Hand.
    Die Contessa schrie und lief in die Menge, was sie direkt vor den Elefanten brachte. Er trompetete erschrocken, als er sah, wie sich ihm etwas Brennendes näherte, und vermutlich bestand sein Instinkt darin, das Feuer auszutreten, denn ein großes Bein kam mit der Wucht eines Dampfhammers herab. Und dann trat auch noch ein zweites Bein zu, damit auch bloß nichts von dem Feuer übrig blieb. Und dann wandte ich den Blick ab, weil ich mich nicht übergeben wollte.
    »Du hast mir einen Dienst erwiesen«, sagte Pritkin. »Das war meine Gegenleistung. Erwarte nicht noch einmal guten Willen von mir.« Er kletterte auf die Reling, wobei er mich noch immer aus dem Augenwinkel beobachtete, und als Parindra erneut vorbeigeflogen kam, hielt er sich am Rand des fliegenden Teppichs fest und verschwand.
    »Pritkin!« Ich rief den falschen Namen, aber es spielte keine Rolle, denn als das Wort meinen Mund verließ, war er bereits außer Hörweite. Was aber nicht bedeutete, dass er keine Probleme mehr hatte.
    Parindra merkte praktisch sofort, dass er einen blinden Passagier hatte. Er trat mit dem einen Fuß nach ihm, aber Pritkin hielt sich entschlossen fest, was dem indischen Konsul gar nicht zu gefallen schien. Er ließ den Teppich fünfzehn oder zwanzig Meter über die Dächer der Gebäude aufsteigen und trat erneut, diesmal mit mehr Erfolg. Pritkin wurde von einem Tritt getroffen, der selbst aus dieser Entfernung gemein aussah, wodurch er den Halt verlor und fiel.
    Ich riss die Augen auf, und mir blieb fast das Herz stehen, denn ich wusste: Auch ein Magier konnte keinen Sturz aus solcher Höhe überleben. Doch bevor der durch meinen Hals kriechende Schrei Gelegenheit bekam, den Mund zu verlassen, bildete sich ein dünnes Etwas über Pritkins Kopf und glühte in einem hellen Blau am schwarzen Himmel, wie eine Neon-Qualle. Der untere Teil berührte Pritkins Hände und Arme, und der Rest blähte sich über ihm auf und ließ ihn langsam in Richtung Boden sinken.
    Ich wusste, dass Schilde zu vielen Dingen imstande waren, aber jetzt sah ich zum ersten Mal, dass man sie auch als Fallschirm verwenden konnte. Es funktionierte, und wenn es keinen Wind gab, den ich nicht fühlte, konnte er seinen Sinkflug einigermaßen kontrollieren. Er versuchte nicht, zum Haus zurückzukehren, und steuerte stattdessen in die andere Richtung.
    »Menschliche Magie erstaunt mich immer wieder«, sagte Mircea hinter mir.
    Ich wirbelte herum. »Wir müssen ihn holen!«
    »Ming-de ist bereit, uns mitzunehmen, wenn sie aufbricht, was bald der Fall sein wird. Ich weiß nicht, wie sie darauf reagieren würde, einen unbekannten Magier an Bord zu haben.«
    »Ich meine nicht, dass wir ihm helfen sollen – wir müssen ihn schnappen! Er hat den Codex!«
    Mircea sah mich schärfer an. »Bist du sicher? Hast du ihn gesehen?«
    »Es war gar nicht nötig, ihn zu sehen«, erwiderte ich. »Er versucht zu verschwinden. Und das tut er nur, weil er hat, was er will.« Das Buch musste irgendwo unter dem weiten Umhang stecken, und jetzt machte er sich damit aus dem Staub.
    Mircea richtete einen seltsamen Blick auf mich. »Kennst du den Magier?«
    Ich stutzte und erinnerte mich dann daran, dass Mircea ihn nicht ohne Kapuze gesehen hatte. Für die Integrität der Zeitlinie war das gut, aber es bedeutete, dass er nichts von dem hinterhältigen, heimtückischen und gefährlichen Mistkerl wusste, mit dem wir es zu tun hatten.
    Bevor ich antworten konnte, blitzte es rot, und es folgte ein Donner, der den Lärm des Kampfs übertönte. Von einem Augenblick zum anderen war Pritkin nicht mehr da.
    »Was zum… Er ist weg.«
    »Warte hier.« Mircea sprang über die Reling und stapfte durch Jas Gemetzel zu Ming-de, die gerade aus dem Haus gekommen war. Ihr thronartiger Sessel schwebte wieder und glitt unbekümmert durchs Chaos. Vorn schnitten die Fächer einen Weg durchs Getümmel, während die Leibwächter zu beiden Seiten auf alles einhackten, was sich bewegte. Die Fächer schienen Mircea zu erkennen, denn sie ließen ihn passieren, auf dass er mit ihrer Herrin sprechen konnte.
    Wenige Momente später kam er zurück, und mit dem Messer eines vorbeikommenden Magiers machte er sich daran, eine Kugel aus den Klauen des Drachenschiffs zu lösen.
    »Was soll das?«, fragte ich.
    »Ich

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