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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Bis Artemis beschloss, der Menschheit den Zauber wiederzugeben.« Apollo nickte. »Aber ihre Priester sind tot. Wer bewahrte den Zauber nach der Zerstörung des Tempels?«
    »Der Silberne Kreis.« Offenbar überraschte es den Goldenen, dass ich das nicht gewusst hatte. »Aber er vergaß ihn. Ich hatte den Pythien einen Teil meiner Macht gegeben. Und als meine Gruppe ausgesperrt wurde… «
    »Blieb die Macht bei den Menschen.«
    »Was mir gestattete, mit den Priesterinnen zu kommunizieren, wenn auch unter großen Schwierigkeiten«, bestätigte Apollo. »Aber der verdammte Kreis verdarb sie, brachte sie gegen mich auf und blockierte die einzige Verbindung, die ich mit dieser Welt hatte. Mit den Magiern kam ich einfach nicht klar!«
    »Und dann erschien ich auf der Bildfläche.« Plötzlich fühlte ich tiefes Unbehagen.
    »Ja. Ich habe Myra für eine gute Kandidatin gehalten, aber sie erwies sich als Sackgasse.« Der goldene Gott winkte ab – mehr hatte er für die frühere Erbin nicht übrig. »Sie war mehr daran interessiert, ihre eigene Position zu sichern, als daran, sich von mir leiten zu lassen. Ich war recht zufrieden, als du sie erledigt hast.«
    »Ich habe sie nicht erledigt.«
    Apollo zuckte mit den Schultern. »Du hast dabei geholfen. Und damit viele Freunde gewonnen, junge Herophile. Artemis hat nie einen Gedanken daran vergeudet, dass der Zauber, der uns von der Erde trennte, auch die Verbindungen mit den anderen Welten blockierte, zum Beispiel mit dem Feenland, das von unserer Magie abhängt und sich im Niedergang befindet, seit wir es verlassen haben. Dort wird man sich über unsere Rückkehr freuen.«
    »Das erklärt, warum einige Bewohner des Feenlands so versessen darauf sind, den Codex in die Hand zu bekommen«, sagte ich.
    Apollo strahlte und nickte zustimmend. »Sie verstehen, dass die alten Sitten die besten waren, für meine Gruppe wie für ihr Volk. Denk nur an all die Dinge, die wir euch lehren können.«
    »So wie du versprochen hast, mir alles zu erklären.«
    »Inzwischen habe ich dieses Versprechen eingelöst. Gib mir den Codex, Herophile, und nimm deinen rechtmäßigen Platz ein als Oberhaupt meiner Diener.«
    »Du nennst mich noch immer Herophile, obwohl ich dir mehrmals gesagt habe, dass ich anders heiße.« Ich atmete tief durch und trat etwas näher zur Konsulin.
    »Mein Name lautet Cassandra.«
    Apollos Gesicht veränderte sich sofort. »Ja«, zischte er. »Das ist der Name, den dir deine Mutter gab. Weißt du warum, kleine Seherin?«
    »Nein.«
    »Weil sie eine Vision hatte. Sie sah, dass ihre Tochter mich eines Tages befreien würde. Sie sah: Wenn du zur Pythia wirst, löst sich der Zauber auf, und dann können meine Gruppe und ich zurückkehren. Sie kannte dein Schicksal, brachte es aber nicht fertig, dich zu töten – ihre einzige echte Chance.
    Stattdessen lief sie fort und nannte dich nach einer anderen rebellischen Dienerin von mir. Eine reine Trotzreaktion. Und eine Entscheidung, die sie das Leben kostete.« Apollo streckte die Hand aus. »Mach nicht den gleichen Fehler. Gib mir, was mir gehört!«
    Ich sah zur Konsulin. Sie nickte oder blinzelte nicht, das wäre zu offensichtlich gewesen. Aber hinter ihren Augen veränderte sich etwas. Ich hoffte inständig, dass ich die Zeichen richtig deutete, denn sonst war ich erledigt. Ich zog den Codex aus dem Korsett, und Apollo richtete sofort den Blick darauf. Ein letztes Wagnis, eine letzte Chance. Ich brauchte den Codex nicht; immerhin kannte ich den Autor. Und der schuldete mir einen Gefallen. »Jesse«, sagte ich. »Mach deinen Trick.«
    »Was?« Er hatte fast die ganze Zeit über Tami, seine Mutter, angesehen. Ich wusste nicht, wie viel er verstanden hatte, aber er musste auch gar nicht verstehen. Es genügte, wenn er von seiner besonderen Fähigkeit Gebrauch machte.
    »Verbrenn die Pergamentrolle«, sagte ich.
    »Du kannst dein Schicksal nicht überlisten, Herophile!«, knurrte Apollo. »Der Kreis wird schwächer und zerbricht von innen. Sein Ende bedeutet auch das Ende des Zaubers! Stell dich nicht auf die Verliererseite!«
    »Das tue ich nicht.« Ich warf den Codex hoch. Die Zeit schien langsamer zu vergehen, als er sich einmal drehte, dann ein zweites Mal…Eine Feuerzunge, dicker als mein Bein, leckte nach der Pergamentrolle, bevor sie den höchsten Punkt ihrer Flugbahn erreichte. Als die Flamme verschwand, war nicht einmal genug für Asche übrig. »Und ich heiße Cassandra.«
    »Du hättest besser an das Schicksal der

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