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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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an. »Aus welchem Grund hätte ich annehmen sollen, dass du dich für den Kreis entscheidest und nicht für Apollo? Er konnte dir alles geben: Sicherheit, Wissen um deine neue Macht, Reichtum. Der Kreis hingegen…«
    »Hat sich alle Mühe gegeben, mich zu killen.« Ich dachte darüber nach. Gern gab ich es nicht zu, aber in gewisser Weise verstand ich Pritkin. Es hatte so viel auf dem Spiel gestanden, und selbst wenn er bereit gewesen wäre, mir alles zu sagen… Er hatte es nicht riskieren können. Ich war mir nicht sicher, ob ich es an seiner Stelle riskiert hätte.
    »Nach all dem, was Myra bereits getan hatte, fürchteten die Magier das, was eine nicht ausgebildete Pythia anrichten konnte«, sagte Pritkin.
    »Myra wuchs mit dem Wissen auf, wie gefährlich dieses Geschöpf sein kann. Immer wieder war sie vor ihm gewarnt worden, und doch unterstützte sie seine Pläne. Wie viele andere vor ihr.«
    »Es erklärt eine Menge«, lautete mein Kommentar. »Ich habe mich gefragt, warum Tony, gewissermaßen die Definition von ›paranoid‹, sich auf eine riskante Rebellion einlassen sollte. Aber ich denke, mit einem Gott auf seiner Seite hielt er das Risiko für gering.«
    »Der Kreis nahm an, dass du es ebenfalls so sehen würdest. Und als die Versuche der Magier scheiterten, dich aus dem Amt zu entfernen, glaubten sie noch fester daran, dass du dich gegen sie wenden würdest, sobald du von einem solchen Verbündeten Kenntnis erhieltest.« Pritkin musterte mich neugierig.
    »Um ganz ehrlich zu sein, ich weiß noch immer nicht genau, warum du dich nicht gegen sie gewendet hast.«
    Ich warf ihm einen Blick zu. »Ich habe die alten Legenden gelesen, zumindest einen Teil von ihnen. Genug, um mir vorzustellen, was bei einer Rückkehr seiner Gruppe hier bei uns geschähe.«
    »Das ist alles?« Pritkin wirkte skeptisch. »Du wärst sein Liebling gewesen, ein verhätscheltes Herzchen, eine… «
    »Sklavin«, unterbrach ich ihn. »Ich wäre seine Sklavin gewesen.« Ich hatte bereits einen Herrn gehabt, und das reichte mir völlig. »Ich habe gesagt, dass mich nie wieder jemand wie Tony kontrollieren wird. Das war ernst gemeint.«
    Pritkin presste kurz die Lippen zusammen. »Solche Macht wäre für viele Leute reizvoll gewesen. Ungeachtet des Preises, den sie dafür bezahlen müssen.«
    Ich wusste, was ihm durch den Kopf ging. »Das mit Nick tut mir leid.«
    Sein Gesicht blieb unverändert, doch ich glaubte zu sehen, wie sich ein Schatten auf die Augen legte. »Es war notwendig«, sagte er knapp. »Er hatte den Zauber gesehen und hätte anderen davon erzählen können.«
    »Er hätte bestimmt anderen davon erzählt. Eine halbe Stunde lang erzählte er mir, was mit dem Kreis nicht in Ordnung ist. Er beschrieb ihn als großes bürokratisches Durcheinander, das von einer starken Hand in Ordnung gebracht werden müsste. Von seiner Hand, nehme ich an.«
    »Er wollte herausfinden, ob er dich für seinen Standpunkt gewinnen konnte.«
    »Ja. Er schien nicht sehr glücklich zu sein, als ich lachte.«
    Einige Sekunden lang sah mich Pritkin stumm an. »Du bist eine ungewöhnliche Person… Lady Cassandra.«
    Ich blinzelte und glaubte, nicht richtig gehört zu haben. »Wie hast du mich genannt?«
    »Du hast einen neuen Regentschaftstitel gewählt, nicht wahr?«
    »Ja. Aber seit wann benutzt du ihn?«
    »Seitdem du ihn verdient hast.«
    »Zusammen mit vielen Feinden.« Auf meiner Problemliste standen jetzt auch ein verärgerter Dämonenlord, der König der Dunkelelfen, der immer noch ungeduldig auf den Codex wartete, und ein zorniger Gott. Um Letzteren daran zu hindern, die Menschen in sein Spielzeug zu verwandeln, musste ich den Silbernen Kreis vor der Vernichtung schützen, obwohl er mich noch immer töten wollte. Hinzu kam, dass ich mich genau dort befand, wo ich nicht sein wollte, in einem Bündnis mit dem Senat, während ein Krieg tobte.
    »Ein Berufsrisiko.« Pritkin zuckte mit den Schultern. »Es gab viele, die sich nicht um Lady Phemonoe scherten.«
    Ja, wie zum Beispiel jene, die sie getötet hatten. »Sie hat mir einmal gesagt, dass ich entweder die beste oder die schlechteste aller Pythien sein würde«, gestand ich. »Lange habe ich nicht gewusst, was das bedeutet. Ich glaube, inzwischen ist es mir klar geworden. Entweder führt meine Regentschaft das Amt endlich unter die Kontrolle der Pythia, anstatt unter die des Kreises oder irgendeines uralten Wesens, oder ich und alle anderen werden Sklaven dieser Wesenheit.«
    »Das wird

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