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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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ließ. Er wollte mich wissen lassen, dass dies sehr lange dauern würde. Und plötzlich verstand ich: Er hatte gewollt, dass sich die anderen die Kinder vornahmen, damit er sich Zeit mit mir nehmen konnte.
    Er hätte es sicher voll ausgekostet, wenn nicht der irre Dschinn mit der Machete gewesen wäre. »Saleh!« Ich war so froh, ihn zu sehen, dass mir die Tränen kamen.
    »Hallo, Schätzchen.« Er schaute zweimal hin. »Du hast schon besser ausgesehen.« Die Machete schwang, schnitt einen rudimentären Arm ab und stieß Rosier gegen die Wand. Mit einem scheußlichen Knirschen blieb er dort liegen.
    »Hab keinen besonders angenehmen Tag hinter mir«, keuchte ich, hob den Kopf und versuchte zu erkennen, wie viel Schaden Rosier angerichtet hatte. Es fühlte sich nach einer ganzen Menge an. Nach zu viel.
    »Wem sagst du das«, erwiderte Saleh. »Du ahnst nicht, wie schwer es gewesen ist, diesen Burschen zu finden.« Er schlug erneut mit der Machete zu, verfehlte aber das Ziel. »Halt still, verdammt!«, befahl er und holte noch einmal aus.
    Doch das Geschöpf war auf einmal sehr schnell, selbst ohne die nutzlosen Beine, und wich genug Hieben aus, um in einem Stück zu bleiben.
    Saleh mochte sein Opfer gefunden haben, aber offenbar fehlte ihm die Macht, seine Rache zu vollenden. Obwohl Rosier an der Erhaltung seines Lebens nicht so viel Interesse zu haben schien wie daran, meins zu beenden. Und Billy hatte recht: Es bestand keine Aussicht, dass die Kavallerie rechtzeitig eintreffen würde.
    Es gelang Saleh, das Ding von meinem linken Arm zu hacken, obwohl es mir lieber gewesen wäre, wenn er den rechten befreit hätte. Aber ich wollte mich nicht beklagen. Ich griff nach einem in der Nähe liegenden Glassplitter, der vom Fenster stammte und große Ähnlichkeit mit einer Klaue aufwies – er war rot und glitzerte, keilförmig am einen Ende und nadelspitz am anderen. Pritkin hatte gesagt, dass Rosier seinen Schutz aufgeben musste, wenn er Kraft aufnehmen wollte. Allem Anschein nach bekam ich Gelegenheit, diese Theorie zu überprüfen.
    Rosier sprang auf mich zu, ein deformierter weißer Schemen vor dem dunklen Hintergrund, und landete mit solcher Wucht auf mir, dass es mir die Luft aus den Lungen drückte. Ich konnte nicht mehr atmen und nichts mehr sehen, aber ich konnte fühlen. Bevor die Lethargie erneut begann, bevor er mich völlig hilflos machen konnte, tastete ich nach seiner glatten Haut und rammte den Glassplitter so tief wie möglich hinein.
    Er schrie, aber es kam nur wenig Blut oder irgendeine andere Körperflüssigkeit aus der Wunde. Der Riss im gummiartigen Fleisch schloss sich fast sofort wieder. Erneut stach ich mit dem Splitter zu und suchte mit der anderen Hand nach weiteren. Einige waren so stumpf, dass ich nichts mit ihnen anfangen konnte, aber ich fand einen hübschen blauen mit schartiger Kante. Und dort drüben, fast am Ende meiner Reichweite, lag ein perlweißer, auf der einen Seite wie gezackt. Er hatte genau die richtige Größe.
    Eins der schwarzen Dinger wollte meinen freien Arm packen, während sein Herr schrie und zappelte und versuchte, sich von mehreren improvisierten Messern zu befreien. »Das wirst du büßen«, sagte er. Blut tropfte aus seinem Mund, tropfte mir auf den Bauch und vermischte sich dort mit meinem.
    »Vielleicht, aber nicht heute«, schnaufte ich, als Saleh hinter Rosier erschien.
    Mir blieb nicht einmal Zeit genug zusammenzuzucken, bevor die Machete Rosiers Kopf abschlug.
    Blut strömte, und zwar ziemlich viel, als wäre ein wesentlich größerer Körper als der auf mich gekrochene getötet worden. Ich lag in einer großen Lache davon, als erneut der Wirbelwind begann, dessen Geräusche fast sofort von einem vertrauten Fauchen übertönt wurden. Es signalisierte eine sich öffnende Ley-Linie, beziehungsweise ein Portal.
    »Du solltest besser loslaufen«, riet mir Saleh, als das Feuer, das die Dämonenwolke zurückhielt, von einem Augenblick zum anderen verschwand.
    Aber ich konnte nicht laufen, nicht einmal kriechen, und außerdem reichte die Zeit ohnehin nicht. Die Wolke kam auf mich zu, eine kreischende Masse aus hysterischem Hass – und empfing einen Kugelhagel von der Treppe, als zehn oder mehr Vampire eintrafen.
    »Ist das eine private Party?«, fragte Alphonse und zermalmte das schwarze Ding, das an meinem Oberschenkel hing, unter einem schweren Motorradstiefel. »Oder können alle mitmachen?«
    Sal klaubte das Geschöpf von meinem Rücken und trat in seine Mitte. Es

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