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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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wanderten.
    Unsere Blicke trafen sich, und ich hatte das Gefühl, für Wochen in den bernsteinfarbenen Glanz zu fallen, wenn ich nur losließ. Ich rechnete damit, dass er mich küsste, aber stattdessen fanden seine Lippen mein Schlüsselbein und schlossen sich sanft darum. Die Zunge spielte kurz mit dem Knochen, glitt dann weiter und erkundete die weiche, verletzliche Haut an meinem Hals.
    Ich spürte Zähne, genau dort, wo ein Vampir zubeißen würde, aber es regte sich keine Furcht in mir. Ich war losgelöst und schwebte wie schwerelos, doch ohne Angst. Mircea wich ein wenig zurück, und seine Zunge strich wie besitzergreifend über die Halsschlagader. Dann fühlte ich erneut seine Zähne. Es waren nicht die stumpfen Klingen eines Menschen, sondern eine rasiermesserscharfe Erinnerung daran, mit was ich im Bett lag. Dennoch blieb ich unbesorgt, davon überzeugt, dass mich Mircea nie beißen würde.
    Er hatte das Fleisch direkt über der Ader gepackt, fest genug, um es deutlich zu spüren, und er ließ nicht los. Es tat nicht weh, aber mein Puls raste plötzlich unter dem Druck seiner Lippen, und beim Schlucken spürte ich einen seltsam klaustrophobischen Schmerz. »Mircea… «, begann ich und fühlte, wie sich mir spitze Eckzähne in die Haut bohrten.
    Für ein oder zwei Sekunden schien mein Herz nicht zu wissen, ob es mir mit heftigem Klopfen aus der Brust springen oder ganz zu schlagen aufhören sollte.
    Mir blieb gar keine Zeit, über Mirceas Verlust an Selbstbeherrschung nachzudenken, denn der Schmerz wich sofort einer Flut aus purem Begehren.
    Er drückte seine Hüften an meine, als die Zähne tiefer sanken. Stechender Schmerz verschmolz mit intensiver Wonne, und alles wurde zu einer surrealen Woge der Wollust, die mit jeder geschmeidigen Bewegung von Mirceas Körper rollte.
    Seltsame Geräusche kamen aus meiner Kehle: hohes, halb ersticktes Wimmern und ein leises Schnaufen, das gar nicht nach mir klang. Ich krümmte den Rücken, als Mircea zu trinken begann – es war ein Gefühl, das mich wie ein Zischen und Brutzeln durchfuhr. Es schien einen Teil von mir zu befreien, der zu lange gestreckt gewesen war, wie ein zum Zerreißen gespanntes Gummiband. Schließlich gab dieses Etwas nach, mit einem Ruck, den ich bis in die Knochen spürte, als kehrte ein ausgerenktes Gelenk plötzlich an seinen Platz zurück. Es vermittelte einen Eindruck von Richtigkeit, der mir den Atem verschlug, in meinen Adern summte und mir mitteilte, dass ich hierhergehörte, und nur hierher. Verblüfft schnappte ich nach Luft. Unbeschreibliche Anspannung löste sich auf, und ich schien in Mirceas Armen zu zerfließen.
    Ich spürte, wie mein Blut in ihn floss, warm, lebendig und mit einem heißen Pulsieren. Ich versuchte, ihn wegzustoßen, aber stattdessen fanden meine Hände seine Schultern und zogen ihn näher. Er griff mit einer Hand nach meinem Haar, schob die andere hinter meine Hüften und drückte uns aneinander…
    Und dann saß ich an einem Strand. Grünblaues Wasser schwappte über meine halb im Sand steckenden Zehen.
    Verwirrt und erschrocken sah ich mich um und rechnete damit, dass mich irgendjemand oder irgendetwas angriff. Ich rollte zur Seite, bohrte die Finger in den Sand und versuchte, ein kleineres Ziel zu bieten. Sonnenschein fiel mir in die Augen und blendete mich. Ich erstarrte, davon überzeugt, dass jemand die Situation ausnutzen und sich an mich heranschleichen würde, aber nichts geschah. Nach mehrmaligem Blinzeln konnte ich wieder sehen: Himmel, Sand… und einen verfallenen kleinen Tempel auf der Kuppe eines felsigen Hügels.
    Es geschah auch weiterhin nichts. Nach einer Weile hörte mein Herz damit auf, nach einem Weg aus der Brust zu suchen, und ich atmete wieder einigermaßen normal. Eine Zeit lang blieb ich liegen und beobachtete kleine braune Vögel, die aus dem Dach des Tempels geflogen kamen und dorthin zurückkehrten – vielleicht hatten sie ein Nest in dem alten Gebäude. Abgesehen von den Wellen, die meine Füße umspielten, bewegte sich nichts am Strand.
    Schließlich stemmte ich mich hoch, und als ein Angriff ausblieb, stand ich auf.
    Der Adrenalinspiegel in meinem Gehirn war so weit gesunken, dass ich wieder klar denken konnte. Ich wusste also, wen ich sehen sollte. Das Wesen, das einst Eigentümer meiner Macht gewesen war, hatte sich mir schon einmal in einer ähnlichen Situation gezeigt. Es schien großen Spaß an überraschenden Auftritten zu haben.
    Einer der kleinen braunen Vögel hoppelte

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