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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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zu essen und pro Tag zwölf Kannen Kaffee zu trinken?«
    »Mein Rekord steht bei sechs.«
    »Und ich dachte immer, ihr Briten mögt Tee. Aber vielleicht wäre Wasser. .«
    Er rückte die Kanne aus meiner Reichweite. »Ich brauche das Zeug!«
    Ich sah ihn genauer an und kam zu dem Schluss, dass er vielleicht recht hatte.
    Er mochte vor kurzem mit einer Dusche geplaudert haben, aber nicht sehr lange. Seine Augen waren blutunterlaufen, und an Wangen und Kinn hatte sich der Flaum eines Stoppelbarts gebildet. Hinzukamen T-Shirt und Jeans, die aussahen, als hätte er darin geschlafen. Pritkin machte einen recht mitgenommenen Eindruck.
    »Sie sollten sich schlafen legen«, hörte ich mich sagen. »Sie sehen ziemlich mies aus.«
    »Und wer kümmert sich dann um alles?«
    »Nick und ich.« Pritkin warf mir einen Blick zu, und ich stellte mich auf die Hinterbeine. »Ich bin keine magische Forscherin, aber ich muss doch irgendwie helfen können.«
    »Ja, Sie können mir verdammten Kaffee holen!«
    Ich sagte mir, dass es nichts nützte, etwas nach seinem Kopf zu werfen, sosehr er es auch verdiente. Wahrscheinlich wäre er ohnehin ausgewichen. »Bei den Vampiren geht das Gerücht, dass die dunklen Magier den Codex haben.«
    »Sehr hilfreich. Hat Mircea Ihnen das gesagt, bevor oder nachdem er sie fast leergesaugt hat?«
    »Rafe hat es mir gesagt.«
    »Schön zu wissen, dass Sie mit der Familie Kontakt halten.«
    »Was dagegen?«
    Pritkin ging nicht darauf ein. »Vermutlich konnte ›Rafe‹ keine Adresse nennen, oder?«
    »Nein. Aber bestimmt haben Sie die eine oder andere Vermutung…«
    »Dunkle Magier bleiben nie lange an einem Ort. Wenn es leicht wäre, sie zu finden, hätten wir sie längst alle erledigt!«
    »Bestimmt munkelt man das eine oder andere.«
    »Das ist immer der Fall. Und wenn das Corps die Munkeleien hört und eine Einsatzgruppe schickt, haben die Dunklen ihre Zelte längst abgebrochen – und oft eine scheußliche Überraschung für uns zurückgelassen.«
    Das »Corps« war die offizielle Bezeichnung für die Polizei des Silbernen Kreises, die ihrem Job allerdings mit mehr Nachdruck nachging als menschliche Polizisten. Die Angehörigen des Corps hatten tatsächlich eine Lizenz zum Töten und machten oft Gebrauch davon. Ich wollte es nicht mit einer Gruppe zu tun bekommen, die das Corps immer wieder wie Blödmänner dastehen ließ.
    Aber wenn sie den Codex hatte, blieb mir keine Wahl.
    »Sie werden die Dunklen nicht in verstaubten alten Büchern finden«, sagte ich.
    »Was also machen Sie hier unten?«
    Die Fee schlug in einem großen Buch eine neue Seite auf. Dazu musste sie mit den Füßen festen Halt suchen, mit beiden Händen das Blatt ergreifen und es wenden. »Wir würden es gern erklären«, schnaufte sie. »Aber dazu müssten wir Wörter mit mehr als einer Silbe benutzen.«
    »Wir suchen nach einer anderen Lösung für Ihren Geis«, sagte Pritkin.
    »Indem Sie was tun?«
    »Indem wir versuchen, einen Zauber zu schaffen, der den Geis brechen kann.«
    Pritkin sah mich nicht einmal an, als er diese Worte sprach. Er hatte seine Nase schon wieder in ein anderes Buch gesteckt.
    Ich rief mir ins Gedächtnis zurück, dass er ein Freund war. Es war leichter, so von ihm zu denken, als sich dauernd darüber zu ärgern, dass ich ihn nicht töten durfte. »Wir wissen bereits, wo sich der Gegenzauber befindet. Im Codex!«
    »Der Geis wurde verdoppelt, wie Sie sich vielleicht erinnern«, sagte Pritkin.
    »Dann setzen wir den Gegenzauber eben zweimal ein!«
    »Auf diese Weise funktioniert Magie nicht. Wissen Sie noch, was geschah, als Sie in die Vergangenheit reisten und dort einem Mircea begegneten, der den Geis noch nicht empfangen hatte?«
    »Der Zauber sprang von mir zu ihm«, sagte ich ungeduldig. Pritkin brauchte wohl kaum zu fragen; immerhin war er dabei gewesen.
    »Sie haben den Zauber verdoppelt und die Feedback-Schleife geschaffen, mit der wir es jetzt zu tun haben.«
    »Ja, aber mit dem Gegenzauber…«
    »Sie sehen die Sache so, als gäbe es zwei verschiedene Zauber, aber das ist alles andere als sicher!«, unterbrach mich Pritkins scharfe Stimme.
    »Ich verstehe nicht.« Ich hielt mich zurück, denn es geschah selten genug, dass Pritkin über diese Sache sprach, und ich wollte Antworten.
    »Der Geis wurde so geschaffen, dass er anpassungsfähig ist. Das war eine seiner Hauptstärken, doch diese Anpassungsfähigkeit macht ihn auch zu instabil für die meisten Anwendungsgebiete. Oft veränderte er sich im

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