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Für immer untot

Für immer untot

Titel: Für immer untot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Chance
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Vermutung seines Kumpels. »Der halbe Rat war zugegen, als Sie auf der Bildfläche erschienen, der Konsulin einen Rüffel gaben, Mircea verführten und Tomas vor ihrer Nase wegschnappten.«
    »Auf diese Weise ist es nicht abgelaufen!«, erwiderte ich erschrocken. Und das war es wirklich nicht. Die Konsulin war auf dem besten Weg gewesen, einen Freund von mir zu Tode zu foltern, und ich hatte einen verzweifelten Versuch unternommen, ihm das Leben zu retten. Es hatte funktioniert, was mich noch immer erstaunte, aber für eine Weile war ich in großer Gefahr gewesen und außer mir vor Angst.
    Nick hob und senkte die Schultern. »Tja, das ist die Geschichte, die man sich erzählt.«
    »Wenn man Sie dazu bringen möchte, eine weitere törichte Rettungsaktion zu starten, so wäre dazu jemand nötig, der für Sie die Mühe wert ist«, sagte Pritkin.
    »Tomas ist noch immer im Feenland und damit unerreichbar. Ihre Eltern sind tot, soweit ich weiß, und bei den Freunden aus Ihrer Kindheit handelt es sich um Vampire, die unter dem Schutz des Senats stehen.« Er überlegte einen Moment. »Oder Geister. Und selbst der Kreis kann den Toten nichts mehr antun.«
    Eine Zeit lang stand ich einfach nur da und blinzelte dumm.
    Was sagte es über mein Leben aus, wenn es selbst meinen Feinden schwerfiel, jemanden zu finden, der mir nahestand? Ich hatte Tami seit sieben Jahren nicht gesehen. War es wirklich so lange her, seit es zum letzten Mal eine Person gegeben hatte, die mir genug bedeutete, um als Geisel gegen mich verwendet zu werden? Die Antwort lautete vermutlich Ja. Abgesehen von Tomas, und das war alles andere als ein beruhigender Gedanke. Ich erinnerte mich deutlich an mein Elend, als mir klar geworden war, warum man einen so schrecklichen und erniedrigenden Tod für ihn vorgesehen hatte. Vielleicht waren meine Erinnerungen daran so deutlich, weil sich jetzt ähnliche Gefühle in mir regten.
    Der Senat hatte viele Gründe dafür gehabt, Tomas tot sehen zu wollen, doch die Hinrichtung war vor allem deshalb als öffentliche Show geplant gewesen, um mich anzulocken. Und ich hatte mich anlocken lassen und war in einem Raum erschienen, der zur Hälfte mit Verbündeten des Senats vom Silbernen Kreis gefüllt gewesen war. Die offenbar ihre Lektion gelernt hatten. Ich fragte mich, ob sie sofort nach einem Ersatz für Tomas gesucht hatten. War Tami in dem Augenblick zur potenziellen Geisel geworden, als ich Tomas befreit hatte?
    »Können Sie feststellen, ob der Kreis sie hat?«, fragte ich Nick.
    »Ich kann es versuchen«, sagte er langsam. Ihm schien gerade klar zu werden, dass dies eine heikle Angelegenheit sein mochte. »Aber wenn man will, dass Sie versuchen, Ihre Freundin zu befreien… Dann würden die Entführer doch daraufhinweisen, dass sie sich in ihrer Gewalt befindet.«
    »Nicht unbedingt.«
    »Aber…«
    »Welche Mitteilung sie auch immer über Tomas geschickt haben – sie erreichte mich nicht. Ich bin durch Zufall über ihn gestolpert, als die Hinrichtungsshow bereits begonnen hatte.« Er hatte nur deshalb noch gelebt, weil er als Vampir nicht leicht zu töten war. Dieser Vorteil fehlte Tami.
    »Wie dem auch sei…«, sagte Nick ernst. »Der Rat hat aus nächster Nähe einen Eindruck von der Macht der Pythia gewonnen. Das vergisst er bestimmt nicht. Wenn er eine Falle für Sie vorbereitet, wird er alle notwendigen Vorsichtsmaßnahmen treffen. Woraus folgt, dass ein Rettungsversuch sehr…«
    »Sie werden keinen Rettungsversuch unternehmen.« Diese Worte stammten natürlich von Pritkin.
    »Nicht ohne eine Vorstellung davon, wo sich Tami befindet«, pflichtete ich ihm bei. Als ich Tomas gefolgt war, hatte der Senat eine Nullbombe eingesetzt, damit ich nicht springen und Tomas in Sicherheit bringen konnte. Ich musste davon ausgehen, dass der Kreis einen eigenen Vorrat an scheußlichen Überraschungen hatte, die dafür sorgen sollten, dass ich bei einem Rettungsversuch zu derjenigen wurde, die gerettet werden musste. Wenn ich mich auf diese Sache einließ, brauchte ich einen Plan. Und um einen Plan zu schmieden, musste ich Tamis Aufenthaltsort kennen.
    »Ich werde tun, was ich kann«, versprach Nick. »Aber was den Codex betrifft, bin ich noch immer der Ansicht, dass wir bei Saleh nachfragen sollten.«
    »Wer ist Saleh?«, fragte ich und versuchte, die Verzweiflung aus meiner Stimme fernzuhalten.
    »Das ist zu riskant!« Der Blick, den Pritkin Nick zuwarf, hätte Glas zum Schmelzen gebracht.
    »Ich bin die Pythia«,

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