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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Schultern hoch. „Glaubst du, sie sind ins Krankenhaus gefahren?“, fragte ich gepresst. Immer noch verharrte meine Hand einige Zentimeter von der Tür entfernt, als könnte ich dadurch auch die Wahrheit auf Abstand halten.
    „Werden wir gleich wissen.“ Jinxy stieß die Metalltür auf, sodass diese krachend gegen die Wand schlug. Ich spähte an meiner Freundin vorbei in das Apartment, und genau wie sie ließ ich meinen Blick vergeblich durch den Raum wandern. Rasmus und Sam waren fort.
    „Lily, schon gut.“ In meiner anschwellenden Panik spürte ich kaum, wie Jinxy meinen Arm umfasste. „Vielleicht sind sie wirklich ins Krankenhaus gefahren, nur zur Sicherheit!“
    „Und warum haben sie weder die Tür geschlossen, noch das Licht gelöscht?“ Meine Kehle war inzwischen so eng geworden, dass mir das Sprechen schwerfiel. Etwas stimmte hier nicht, das wusste ich genau – etwas war ganz gewaltig schiefgelaufen. Auf wackligen Beinen trat ich in den Raum und wäre vor Schreck fast gestürzt, als eine Gestalt hinter dem Sofa auftauchte.
    „Sam, du Mistkerl“, fauchte Jinxy. „Findest du das witzig? Und bist du mit deinen abartigen tausendundirgendwas Jahren nicht schon zu alt zum Versteckenspielen?“ Trotz ihrer bitterbösen Miene konnte man ihr die Erleichterung deutlich ansehen. Nachdem ich den ersten Schock überwunden hatte, war das flaue Gefühl in meiner Magengrube jedoch gleich wieder da. Sam reagierte überhaupt nicht auf Jinxys Zetern: Sein Gesicht wirkte wie versteinert, und seine Arme, die sonst meistens vor der Brust verschränkt oder in Bewegung waren, hingen schlaff herab.
    „Was ist passiert … wo ist Rasmus?“, fragte ich, als er keine Anstalten machte, etwas auf Jinxys Ausbruch zu erwidern.
    Sam atmete tief ein und stieß zusammen mit der Atemluft hervor: „Während ihr weg wart, hat uns ein Dämon einen Besuch abgestattet.“
    Die Worte schienen in meinem Kopf nachzuhallen, und es dauerte einige Sekunden, bis ich begriff.
    „Wenn das nur ein mieser Trick sein soll …“, drohte Jinxy und begutachtete noch einmal das Apartment. „Ich sehe keine Spuren von einem Kampf. Heißt das, du konntest ihn in die Flucht schlagen?“
    Jetzt schoben sich Sams Hände doch unter seine Achseln, aber es war nicht seine übliche arrogante Haltung, sondern wirkte seltsam schutzsuchend. „Nein, so war das nicht. Nachdem ich geöffnet hatte, konnte ich überhaupt nichts mehr tun – der Dämon war sofort drin, hat Raziel entdeckt und …“ Sein Blick zuckte zu mir, ganz kurz, dann schaute er schnell wieder weg. „Er wusste alles, versteht ihr? Über mich, über meine Flucht aus Himmel und Hölle, er wusste Bescheid!“
    Ich machte einen Schritt nach vorne. „Was soll das heißen?“, fragte ich hart. „Wo ist Rasmus?“
    Erneut sah mich Sam direkt an; das Blau seiner Augen schien in seinem blassen Gesicht zu leuchten. „Der Dämon wollte ihn mitnehmen und hat gedroht, mich in die Hölle zurückzubringen, wenn ich Widerstand leiste. Also habe ich Raziel ausgeliefert.“

13. Kapitel
     
    Was danach passierte, verschwamm für mich in dunkelrotem Nebel. Ich wusste nicht, wie ich auf Sam zugestürzt war, plötzlich stand ich vor ihm und trommelte mit den Fäusten gegen seine Schultern, seine Brust, seinen Bauch – ich hatte noch nie in meinem Leben irgendjemandem wirklich Schmerzen zufügen wollen, niemals, bis zu diesem Moment. Dass er sich nicht zur Wehr setzte, machte es nur noch schlimmer. Ich wusste, dass ich zu schwach war, um ihn auf diese Weise ernsthaft zu verletzen, und die Hilflosigkeit brachte mich fast zur Raserei. Erst als Jinxy ihre Arme um meinen Oberkörper schlang und mich nach hinten zerrte, lichteten sich die Schleier vor meinen Augen. In meinen Händen pulsierte das Blut, und meine Finger waren so verkrampft, dass ich kaum die Fäuste öffnen konnte.
    „Lily …“, begann Sam. Ich sammelte meine letzten Kräfte, um ihn zu unterbrechen, doch Jinxy übernahm das für mich.
    „Sprich sie ja nicht an“, rief sie schrill. „Hast du kapiert, sag nicht einmal ihren Namen. Ich kann einfach nicht fassen, dass ich dir vertraut habe, du paranormaler Bastard!“
    Sam machte eine Bewegung, als wollte er sich uns nähern, blieb dann aber weiterhin wie angewurzelt stehen. „Wenn – wenn ich wenigstens versuchen darf, euch zu erklären …“
    „Erklären?“, fiel Jinxy ihm erneut ins Wort. „Glaubst du ernsthaft, dass es dafür eine gute Erklärung gibt? Du hast jemanden

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