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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)
Autoren: Kira Gembri
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über Liebe und Eifersucht, die sich deine Freundin da zurechtgelegt hat?“
    Ich drehte den Kopf, um ihn anzusehen. Seine Lippen waren zu einer blassen Linie zusammengepresst, und sein Kiefer mahlte, während er über die Frage nachdachte. „Das muss ich doch glauben“, sagte er schließlich hart. „Es sei denn, du hast nicht mal einen fiesen Masterplan, sondern einfach nur den Verstand verloren. Wenn ich es mir recht überlege, bist du eigentlich eine passende Kandidatin für ein kleines Burnout.“
    Bevor sie etwas entgegnete, griff Serafina wieder in ihr Haar, um es zu flechten – eine beinah schüchterne Geste, die in einem scharfen Kontrast zu ihren herablassenden Worten stand. „Du bildest dir ein, mich nach unserer gemeinsamen Zeit im Licht in- und auswendig zu kennen, nicht wahr? Du und Samael als meine einzigen Vertrauten, meine männlichen Beschützer. Geblendet von eurer Selbstverliebtheit konntet ihr nicht begreifen, dass sich meine Kräfte längst über die euren hinausentwickelt hatten. Weiter sogar als von den Richtern … von jedem anderen Licht- oder Schattenwesen.“
    „Wenn du mit Kräften deinen Größenwahn meinst, trifft das wohl zu.“ Trotz seiner Anspannung gelang es Rasmus, einen spöttischen Tonfall anzuschlagen. Ich wusste, dass er sich damit nur über Wasser halten wollte: So lange er Serafina reizte und sie darauf einging, würde uns nichts passieren. Vielleicht hoffte er auch, auf Zeit spielen zu können, bis die Richter hier eintrafen. Beiläufig ließ er seinen Arm zur Seite schwingen, sodass seine Fingerspitzen meine Haut streiften. Eine kleine, tröstliche Berührung … aber dass er es nicht wagte, meine Hand zu nehmen, sagte schon alles. Meine Brust zog sich zusammen, und mein Atem ging in angestrengten Stößen.
    Inzwischen hatte Serafina ihren geflochtenen Zopf über eine Schulter geworfen und damit begonnen, geschmeidig vor uns auf und ab zu gehen. Manchmal konnte ich hinter ihr Jinxy erkennen, die immer noch an der Eingangstür stand und das Messer mit unnatürlicher Reglosigkeit auf uns richtete. Ich versuchte, mit ihr Blickkontakt herzustellen, doch Serafina riss meine Aufmerksamkeit wieder an sich.
    „Hast du dir nie überlegt, warum ich mich so schnell dazu entschlossen habe, euch auf eurer Suche nach dem Abaddon zu begleiten? Weshalb ich mir die Mühe gemacht habe, eine harmlose Irre wie Dina zu töten?“, fragte sie an Rasmus gewandt. „Oder, warum es mir immer so leicht gefallen ist, dir und Samael bei euren Besuchen in der irdischen Welt zu helfen …?“
    Die Worte drangen nur undeutlich zu mir durch, als würden sie von meiner Angst verzerrt. Hilfesuchend sah ich zu Rasmus hinüber, aber er schien es nicht zu bemerken. Ganz langsam wich die Verwirrung in seinem Gesicht einem ungläubigen Ausdruck, dann folgte Abwehr und zuletzt Entsetzen.
    Serafina blieb stehen und beugte sich ein wenig vor. „Du weißt es doch, oder?“, fragte sie, lauernd wie eine Raubkatze unmittelbar vor dem Sprung. „Zwar willst du es noch nicht wahrhaben, aber insgeheim ahnst du es bereits. Es fällt nicht leicht, sich einzugestehen, dass man das Ziel seiner Suche die ganze Zeit vor Augen hatte.“
    „Das ist nicht wahr.“ Rasmus‘ Fingerspitze zitterte an meiner. Wie um sich selbst zu überzeugen, beteuerte er an mich gerichtet: „Das stimmt nicht, sie lügt. Sie mag eine Mörderin sein, aber sie ist immer noch ein Wesen des Lichts.“
    „Ebenso sehr wie ein Schattenwesen. Es spielt keine Rolle, wo ich die meiste Zeit meines Daseins verbracht habe – sobald meine Fähigkeiten ihren Höhepunkt erreicht haben, werde ich durch alle Welten wandern.“
    Da packte Rasmus‘ Hand zu, umklammerte meine so gewaltsam, dass sich die Gelenke zusammenschoben. Mit dem Schmerz zerriss der Schleier um meine Gedanken. Auf einmal war Rasmus‘ Griff das einzig Feste in einem Raum, der sich immer schneller um mich drehte, während ich verstand.
    Serafina beachtete mich kaum, aber sie weidete sich an Rasmus‘ Reaktion. Als ihr Lächeln noch ein wenig breiter wurde, schimmerten zwischen ihren geteilten Lippen die spitzen Zähne hervor. „Ich wusste doch, dass du niemals damit gerechnet hättest, ein so mächtiger Dämon wie der Abaddon könnte eine Frau sein. Keiner im Licht hätte das geglaubt! Deshalb war es der ideale Aufenthaltsort für mich, so lange ich meine Kräfte sammeln musste.“
    Rasmus hatte seinen Griff um meine Hand nicht gelockert. Ich spürte, wie das Blut heftig durch
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