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Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition)

Titel: Für immer zwischen Schatten und Licht ("Schatten und Licht"-Saga 2) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Hämmern der Faustschläge und dem Geräusch von zersplitterndem Holz rannte ich hinauf, fand gerade noch an der obersten Stufe Halt, als ich zu stolpern drohte, und hastete danach den Flur entlang.
    Endlich hatte ich mein Zimmer erreicht, auf das ich instinktiv zugesteuert hatte. Noch niemals zuvor war mir dieser Raum so winzig und vollgestopft erschienen – wie gelähmt stand ich im Türrahmen und ließ den Blick über meinen Schreibtisch und die Bücherregale huschen, auf der Suche nach einem Versteck. Als ich mir einbildete, ein Geräusch an der Treppe zu hören, warf ich mich auf den Bauch und rutschte mit schmerzenden Hüftknochen unter mein Bett. Dort drückte ich die Stirn auf den Fußboden und zwang mich zu flachen Atemzügen, obwohl ich das Gefühl hatte, ersticken zu müssen. Jedes Mal, wenn ich Luft holte, bohrte sich der Lattenrost in mein Kreuz, und mein Herz hämmerte so schnell, als wollte es sich einen Weg aus meinem Brustkorb bahnen. Nach einem letzten Poltern im Erdgeschoss war es auf einmal ganz still geworden, und mein Puls dröhnte mir in den Ohren.
    Konnte Sam seinen Gegner in die Flucht geschlagen haben? Oder hatte er aufgegeben, sodass der Dämon bereits …
    Panik schwappte in Wogen über mir zusammen, und ich grub die Zähne in meine Unterlippe, um dagegen anzukämpfen. Gerade war es mir gelungen, meine hechelnde Atmung ein wenig zu beruhigen, als meine Knöchel von eisigen Fingern gepackt wurden. Ich schlug mit den Füßen aus, klammerte mich an einen Bettpfosten, doch ich hatte keine Chance. Unerbittlich wurde ich aus meinem Versteck geschleift. Noch bevor ich den Mund zu einem Schrei öffnen konnte, warfen mich zwei Hände herum – und ich schaute in Sams bleiches Gesicht.
    Sofort schnellte ich hoch. „Wo ist …“
    „Schh! Ich bin ihm entwischt, als er im Wohnzimmer nach dir gesucht hat“, antwortete Sam beinahe unhörbar. „Während unseres Kampfes scheint er nicht gemerkt zu haben, dass du die Treppe genommen hast. Er wird allerdings gleich hier raufkommen, also müssen wir auf der Stelle verschwinden!“
    „Aber wie denn?“
    „Vertraust du mir?“
    Wortlos starrte ich in seine Augen, bei denen mir zum ersten Mal ein silbriger Glanz auffiel. Diese Szene erinnerte mich so sehr an die Art, wie er mich damals im Steinbruch in eine Falle gelockt hatte, dass es mich kalt überlief. Meine Finger ballten sich zu Fäusten, während ich nickte.
    „Okay, ich werde dich festhalten und mit dir zusammen aus dem Fenster springen. Keine Angst, dir passiert nichts. Aber wir müssen das Fenster in der Küche nehmen, weil dieses hier direkt über dem Wohnzimmer ist und er uns dann auf jeden Fall bemerken würde.“ Rückwärts ging Sam zur Tür, wandte sich schließlich um und drückte die Klinke hinunter. Während ich ihm durch den Flur folgte, lauschte ich angestrengt auf irgendwelche Geräusche aus dem Wohnzimmer, doch da war nichts. Etwas selbstbewusster machte ich einen großen Schritt, um Sam einzuholen – und wurde seitlich gegen die Wand geschleudert. Die Tür zum Schlafzimmer meiner Eltern war aufgeflogen, und ein Schatten hatte mich aus der Dunkelheit des Raumes angesprungen. Nun stand der Dämon direkt vor mir, doch anstatt mich festzuhalten, neigte er bloß den Kopf zu mir herab. Ich starrte in die metallische Kälte seiner Augen, unfähig, mich davon zu lösen. Auf einmal kam es mir töricht vor, dass ich versucht hatte, wegzulaufen. Bestimmt war es klüger, zu gehorchen und auf eine gnädigere Behandlung zu hoffen …
    Gerade hatte ich meinen Widerstand komplett aufgegeben, da verschwanden die Augen des Dämons aus meinem Blickfeld, und der Bann brach. Sam musste dem Mann von hinten einen Tritt in die Kniekehle verpasst haben, denn er sackte mit einem überraschten Laut zusammen. Schon hatte Sam ihn in den Schwitzkasten genommen. Während sich die beiden vor der Treppe über den Boden wälzten, sah ich keinen anderen Ausweg, als wie geplant in die Küche zu laufen. Ich machte mich darauf gefasst, aus dem Fenster mehrere Meter tief in den Garten zu springen, als Sam hereingepoltert kam. Er bremste neben mir ab und kreuzte die Arme vor der Brust – dann packte er sein Hemd beim Saum, um es sich über den Kopf zu zerren.
    „Wieso ziehst du dich denn jetzt aus?“, schrie ich. Sogar der Dämon schien verwirrt, was Sam die Gelegenheit verschaffte, bis zur Anrichte zu gelangen. Er riss ein langes Fleischmesser aus dem Block und war in der nächsten Sekunde wieder bei mir, um es

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