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Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Fuer immer zwischen Schatten und Licht

Titel: Fuer immer zwischen Schatten und Licht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kira Gembri
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Jinxy. „Das solltest du mal lieber ganz schnell klären! Wenn du nämlich immer noch auf den perfekten Moment für Romantik wartest, gibt es dafür wohl keine bessere Gelegenheit als einen Campingausflug. Könnte doch sein, dass dir dein Liebster nachts einen Besuch in deinem Zelt abstattet. Oh ja, bestimmt, das fühle ich im kleinen Zeh!“
    Verlegen zog ich den Kopf ein und drängte Jinxy auf eine freie Sitzbank im vorderen Teil des Busses. Ich konnte nur hoffen, dass ihre Bemerkung von der letzten Reihe aus nicht zu hören gewesen war. „Das hat Professor Osorio doch verboten! Und außerdem – du und ich teilen uns das Zelt!“
    „Ach, ich schlafe immer wie ein Stein“, entgegnete sie und bewies damit einmal mehr das Zartgefühl einer Weinbergschnecke. „Du hast doch nicht deinen Hello-Kitty- Schlafanzug mitgenommen, oder?“
    „Nein.“
    Jinxy nickte zufrieden, aber dann runzelte sie die Stirn und sah mich noch einmal scharf an. „ Snoopy vielleicht?“
    „Natürlich nicht!“, zischte ich. Meine Mutter hatte mir einen unauffälligen blauen Trainingsanzug geliehen, doch um Modefragen machte ich mir nun wirklich keine Sorgen. Mal abgesehen davon, dass Jinxy auf diesem Gebiet wohl kaum die richtige Ansprechperson war.
    Als der Bus losfuhr, rutschte ich noch etwas tiefer in meinen Sitz und ließ meine Freundin über die bevorstehende Nacht phantasieren, ohne sie zu unterbrechen. Sie hatte ja keine Ahnung, dass Romantik das Letzte war, was ich mir von diesem Ausflug versprach – ich hatte eher das Gefühl, als wäre ich auf der Flucht. Keine Sekunde lang zweifelte ich daran, dass Sam nur eines im Sinn haben konnte: Rache. Aber durfte er denn einen weiteren Fehltritt riskieren, nachdem er aus der Schattenwelt entlassen worden war? Und wie hatte er das überhaupt geschafft? Rasmus war doch felsenfest davon überzeugt gewesen, dass es aus der Hölle kein Zurück gab! Hier, umringt von fröhlich plaudernden Jugendlichen, erschien mir das auch um ein Vielfaches glaubwürdiger als die Realität … wäre da nicht die Stelle an meiner Kehle gewesen, die bei Druck immer noch schmerzte.
    Ich hatte kaum bemerkt, dass der Bus die letzte Reihenhaussiedlung hinter sich gelassen hatte. Schließlich kam er auf einem staubigen kleinen Parkplatz zum Stehen, und noch ehe sich die Türen öffneten, drängten meine Mitschüler bereits zu den Ausgängen. In einem Gewühl aus Armen, Beinen und Rucksäcken stolperten wir ins Freie.
    „Sieht nicht gut aus.“ Ich deutete zum wolkenverhangenen Himmel, doch Jinxy hörte mir gar nicht zu. Aufgeregt hopste sie über die Wiese, die sich am Rand eines Waldes erstreckte, und nahm alles genau in Augenschein. Ihre Vorfreude steigerte sich sogar noch, als Professor Osorio anordnete, dass wir uns nun zu zweit oder zu dritt zusammenschließen und die Zelte aufschlagen sollten.
    „Eine Leihgabe des Pfadfindervereins“, erklärte er, „gehen Sie also bitte sorgsam damit um. Zunächst benötige ich ein paar kräftige junge Herren, die die Zeltstangen auf den Campingplatz transportieren.“
    „Hier ist Ihr Mann“, posaunte Eric und wies mit dem Kinn auf Rasmus, der soeben aus dem Bus gestiegen war. „Unser Mr. Universum schafft das mit links!“
    Rasmus blieb stehen und schob unschlüssig die Hände in die Taschen seiner schwarzen Jeans. Jeder der Umstehenden begriff, dass Eric nur auf Streit aus war – jeder, bis auf Professor Osorio.
    „Das wäre sehr nett, danke für Ihre Hilfsbereitschaft“, sagte der Biolehrer ahnungslos und öffnete die Seitenklappe des Busses. „Aber seien Sie vorsichtig, die Dinger sind wirklich schwer.“
    Achselzuckend trat Rasmus näher, und ich spähte an ihm vorbei in das Gepäckfach. Die Stangen steckten für jedes Zelt portioniert in länglichen Leinensäcken, welche zu einem riesigen Bündel verschnürt waren. Daneben lag der Transportkoffer eines Teleskops, mit dem Professor Osorio gleich davonteilte, um den idealen Standort zu suchen.
    Nachdem Rasmus die Ärmel seines Sweaters bis zu den Ellenbogen hochgestreift hatte, griff er nach dem Seil, das die einzelnen Säcke zusammenhielt, und versuchte es zu lösen. Augenblicklich schaltete sich Eric ein, der mit seinen Freunden jede Bewegung des gemeinsamen Teamkollegen beobachtete.
    „Schaffst du es etwa nicht, alles auf einmal zu tragen?“, spottete er. „Mann, langsam mache ich mir echt Sorgen. Du hast ja auch in Basketball ganz schön abgebaut, was?“
    „Er ist immer noch besser als du“, warf

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