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Für jede Lösung ein Problem

Für jede Lösung ein Problem

Titel: Für jede Lösung ein Problem Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kerstin Gier
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Birkenstocklatschen jetzt so ansah.
    »Ja, ja«, schniefte Marta. »Aber auch nur die Füße. Der ganze Rest … – Beim Stillen werden die Brüste sogar noch fetter.«
    »Aber dafür hast du dann ein wunderbares Baby im Arm«, sagte ich.
    »Genau«, sagte Caroline. »Und jetzt hör auf zu heulen, und schneide diese Zwiebel in kleine Würfelchen.«
    »Aber wie soll ich denn dabei aufhören zu heulen?«, schniefte Marta, und da mussten wir alle lachen.
    Bert legte eine alte CD von den Gipsy Kings auf und drehte sie lauter auf als sonst, weil er die Kinder wegen der ungewohnt guten Siebengebirgsluft im Tiefschlaf wähnte. Der Rhythmus war mitreißend, und wir alle tanzten durch die Küche, schnitten das Gemüse mit wackelndem Hintern, rührten im Takt in den Töpfen und schnipsten zwischendurch mit den Fingern. Severin krähte fröhlich auf Berts Arm. Selbst Marta entspannte sich und wagte eine Drehung um ihre eigene Achse.
    »Geht doch, Elefantinchen«, sagte Marius und tanzte einmal um sie herum, was ziemlich lange dauerte. Marta lachte.
    Jemand klopfte an das Küchenfenster. Offenbar hatten wir die Klingel nicht gehört.
    »Wer kann denn das sein?«, fragte Caroline.
    Bert tanzte Samba bis zur Haustür und kam mit Mia an seiner Seite zurück.
    »Hallo, alle zusammen«, sagte Mia. Sie sah gut aus, wie immer, vielleicht noch eine Spur besser, in einem wasserblauen Sommerkleid, das sowohl ihre Augen als auch ihre wunderbar schmale Figur betonte. Ich hätte schwören können, dass es brandneu war, ebenso die dazu passenden Sandalen.
    Es versteht sich von selbst, dass wir aufgehört hatten zu tanzen, nur die Musik spielte weiter.
    »Was machst du denn hier?«, fragte Ole.
    »Oh, ich dachte, heute ist unser wöchentlicher Kochabend«, sagte Mia. »Und ich hatte nicht abgesagt, oder, Caroline?«
    »Nein«, sagte Caroline.
    »Warum seid ihr dann alle so erstaunt, mich zu sehen? Letzte Woche war ich doch auch da.«
    »Hör auf damit«, sagte Ole.
    »Womit denn?« Mia warf ihr rotglänzendes langes Haar in den Nacken.
    »Möchtest du was trinken, Mia?«, fragte Bert.
    »Danke, ja«, sagte Mia. »Ich habe zwar schon reichlich zu Hause getrunken, aber ich möchte auf keinen Fall wieder nüchtern werden. Also her mit den harten Sachen.«
    »Du bist doch wohl hoffentlich nicht mit dem Auto da«, sagte Ole.
    »Ooooh, machst du dir etwa Sorgen um mich? Hast du Angst, ich könnte vor einen Brückenpfeiler fahren?«, sagte Mia. »Du stehst auf Selbstmörderinnen, nicht wahr? Das macht dich irgendwie an.«
    »Mia«, sagte Caroline. »Ich fände es besser, wenn du …«
    »Was?«, fauchte Mia sie an. »Wenn ich wieder verschwinden würde, damit ihr hier ohne mich eine Party feiern könnt? Wie fändest du das denn, wenn es nicht Ole wäre, sondern Bert, der mit Gerri ins Bett ginge, hm?«
    »Halt den Mund, Mia«, sagte Ole. »Ich rufe dir jetzt ein Taxi.«
    »Das hast du wirklich super hingekriegt, Gerri«, sagte Mia. »Wie fühlt man sich denn, wenn man eine Ehe auf dem Gewissen hat?«
    »Lass Gerri in Ruhe«, sagte Caroline. »Sie kann doch nichts dafür, dass Ole und du euch auseinander gelebt habt.«
    »Auseinander gelebt, hahaha«, sagte Mia. »Ich sehe, ihr seid noch nicht auf dem neusten Stand, was? Ihr wisst nicht, dass Gerri und Ole es miteinander treiben, oder?«
    »Das ist absolut nicht wahr«, sagte Charly.
    »Eure Ehestreitigkeiten könnt ihr wirklich woanders …«, sagte Marius, aber Mia fuhr ihm über den Mund.
    »Du Blödmann mischst dich da besser nicht ein! Soll ich Marta mal erzählen, wie oft deine Hand schon zufällig auf meinem Hintern gelandet ist und wie du mir immer in den Ausschnitt glotzt?« Sie sah zu Marta hinüber und verzog verächtlich den Mund. »Ihr seid ja alle so was von heuchlerisch!«
    »Wenn hier einer heuchlerisch ist, dann doch wohl du«, sagte Ulrich.
    »Oh, weswegen das denn? Weil ich all die Jahre so getan habe, als fände ich diese Samstagabende nicht mal halb so öde, wie sie waren?«, fragte Mia. »Ich sag euch jetzt mal was, was ihr alle nichtwisst: An diesem Freitag, an dem Gerri sich angeblich umbringen wollte, hat sie in Wirklichkeit mit meinem Mann im Regency Palace eine heiße Liebesnacht verbracht. Und das weiß ich, weil eine Freundin von mir die beiden gesehen hat. Knutschend beim Frühstück.«
    »Während du nichtsahnend auf einer Fortbildung in München warst, nicht wahr«, sagte Charly.
    »In Stuttgart«, verbesserte Mia. »Ja, genauso war’s. Ole hat das übrigens nicht

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