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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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1o ooo Dollar, und das war eigentlich alles .«
    »Weshalb bist du heute abend plötzlich mit Falk auf dem Empfang aufgetaucht ?«
    »Gegen acht rief mich Sloan an
und sagte, er hätte etwas Wichtiges mit mir zu besprechen, aber er wollte es
nicht darauf ankommen lassen, in meinem Hotel gesehen zu werden.
    Ob ich mich an der Ecke mit ihm
treffen könnte. Er würde im Wagen auf mich warten. Als ich kam, zerrte er mich
in den Fond, und dort nahm mich Falk in Empfang. Er benahm sich wie ein
Irrsinniger. Ich war zu Tode erschrocken, denn ich erwartete jeden Augenblick,
daß er mich gleich dort im Wagen umbringen würde. Wieder und wieder schrie er,
daß ich für sie arbeitete und sie mich als Köder benutzt hätten.
Ich beteuerte, daß ich keine Ahnung hätte, wovon er sprach. Auch das war wie
ein böser Traum. Endlich beruhigte er sich etwas und sagte, das würde sich bald
feststellen lassen. Es blieb mir nichts weiter übrig, als mit ihm zu dem
Empfang zu gehen. Deshalb habe ich dort auch so getan, als hätte ich dich noch
nie gesehen. Ich hatte Angst, er könnte uns beiden etwas tun !«
    »Was geschah, nachdem ich
gegangen war ?«
    »Eigentlich gar nichts!« Sie
schüttelte hilflos den Kopf. »Er sprach mit vielen Gästen und stellte mich vor.
Dann gingen wir, und er brachte mich hierher .«
    »Hast du auf dem Empfang Madame Choy kennengelernt ?«
    »Ja — ich erinnere mich. Sie
und diesen ulkigen kleinen Kerl, der immer neben ihr herzappelte .
Wie hieß er doch gleich — Tremaine , nicht wahr ?«
    »Falk war noch immer nicht
überzeugt, daß du ihm die Wahrheit sagtest, sonst hätte er dich nicht
hierhergebracht«, überlegte ich. »Was für Fragen waren das, die du Falk beim
besten Willen nicht beantworten konntest ?«
    »Sie hätten mich vorgeschickt, um
ihn auf den Leim zu locken, behauptete er. Ich hätte den Auftrag, Cook zu
ermorden, nach drei Seiten vergeben: Einmal an dich — natürlich hätte ich
gelogen, als ich Sloan von deiner Ablehnung erzählte —«
    »Ja, das denkt er, weil Sloan mich
in Cooks Zimmer vorfand«, nickte ich.
    »Einmal an Sloan und einmal an
einen Mann namens Lucas Blair. Weshalb hätte ich das tun sollen, wenn ich nicht
für sie arbeitete? Wieviel wußten sie über Cook? Weshalb mußte er sterben? Immer wieder die gleichen Fragen!«
    Ich zündete mir eine meiner
restlichen drei Zigaretten an und überlegte einen Augenblick. »Was hat
eigentlich Cook getan, und was hat er deinem Vater vorgeworfen ?« fragte ich.
    »Was er getan hat, weiß ich
nicht«, sagte sie bitter. »Mein Vater hat ein Geheimnis entdeckt, das für
Jonathan so wichtig sein mußte, daß er versuchte, meinen Vater so schnell wie
möglich zugrunde zurichten und unmöglich zu machen. Selbst wenn mein Vater mit
seinem Wissen zur Polizei ging, würde ihm dann niemand mehr glauben .«
    »Und wie hat Cook das
fertiggebracht ?«
    »Es muß ihn einen Haufen Geld
gekostet haben«, antwortete Laka zornig. »Die Polizei
erhielt einen anonymen Hinweis, daß mein Vater Leiter eines Callgirl-Ringes sei
und einige der Mädchen herauswollten, aber sich vor meinem Vater fürchteten.
Der Denunziant hatte zwei Namen angegeben. Als den Mädchen Polizeischutz
zugesichert wurde, gaben sie in eidesstattlichen Erklärungen an, daß mein Vater
sie persönlich für seinen Callgirl-Ring angeworben und später das Geld von ihnen
kassiert hätte. Sie sagten aus, Vater habe sie nur mit Drohungen bei der Stange
halten können, und er habe eins der Mädchen fast totgeschlagen, als es
versuchte, sich von der Organisation loszusagen. Die Mädchen nannten der
Polizei noch mehr Zeuginnen, und weitere Protokolle wurden aufgenommen. Zwei
Frauen schworen sogar, mein Vater habe ihnen ihre fünfzehnjährigen Töchter
abkaufen wollen, um sie persönlich auf ihre künftige Aufgabe vorzubereiten.
    Jonathan muß tief in die Gosse
gestiegen sein, um diese Menschen zu finden. Ihnen war es gleichgültig, ob
durch ihre Aussage ein Ehrenmann zugrunde gerichtet wurde, wenn nur der Preis,
den man ihnen für ihre Lügen zahlte, hoch genug war. Ehre ist für uns Chinesen
nicht nur ein leeres Wort, Danny, und mein Vater war ein Ehrenmann. Die
Schande, vor den Augen seiner Familie und seiner Freunde mit Schmutz beworfen
zu werden, trieb ihn zum Selbstmord 1«
    »Cook muß sein Geheimnis sehr
hoch eingeschätzt haben, wenn er weder Mühe noch Kosten scheute, um es zu
wahren«, sagte ich.
    »Mein Vater wollte mir nie
verraten, worum es sich handelte«, meinte sie

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