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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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niedergeschlagen. »Nachdem dieser
Kerl schon ihn ins Verderben gestürzt hatte, fürchtete er, daß Cook auch mein
Leben zerstören könnte .«
    Ich ließ den Zigarettenstummel
zu Boden fallen und trat ihn mit dem Absatz aus. »Nun, hier werden wir Cooks
dunkles Geheimnis nicht erfahren — soviel ist gewiß !«
    »Was bleibt uns aber übrig ?« flüsterte sie. »Glaubst du, daß Falk uns morgen früh
glaubt ?«
    »Nein«, antwortete ich ehrlich.
»Falk hat Angst — und dadurch ist er doppelt gefährlich. Wenn er schließlich
einsieht, daß wir die Wahrheit sagen, ist es für uns wahrscheinlich zu spät !«
    »Du stellst die Zukunft nicht
sehr rosig dar, Danny !« sagte sie erschrocken.
    »Das ist sie auch nicht, wenn
wir hierbleiben. Wir müssen also weg. Okay?«
    Laka lächelte mutlos. »Von mir aus
gern. Wenn du ein Loch in den Beton schlägst, komme ich mit !«
    »Es muß einen Ausweg geben !« stöhnte ich.
    »Warum?«
    »Wenn wir nicht von hier
wegkommen, sind wir morgen tot !«
    Sie fuhr mit der Hand über den
Mund, um zu verbergen, daß ihre Lippen bebten. »Aber was wollen wir denn machen !« jammerte sie.
    »Mir wird schon etwas
einfallen, Schatz«, sagte ich tröstend. »Das ist doch klar: Wer hereingeht, muß
auch hinaus !«
    »Natürlich! Und wer hinausgeht,
muß auch wieder herein! Ich bin kein Baby mehr, Danny! Mit solchem kindischen
Geplapper kannst du mich nicht abspeisen !«
    »Was hast du eben gesagt ?«
    »Ich bin kein —«
    »Nein — davor!«
    Laka sah mich ärgerlich an. »Ich
habe nur wiederholt, was du dahergeschwatzt hast. Wer
hinausgeht, muß auch wieder herein. Bist du jetzt zufrieden ?«
    »Du bist ein Genie, Laka ! Die Frage ist nur — wie bekommen wir heraus, ob, wer
hinausgegangen ist, auch wirklich wieder hereinkommt ?«
    »Bitte dreh jetzt nicht durch«,
bat Laka . »Unsere Lage ist so schon schwierig genug !«
    »Wie viele Männer befinden sich
im Haus ?« fragte ich eifrig. »Hast du eine Ahnung ?«
    »Falk natürlich und Eddie
Sloan«, sie runzelte nachdenklich die Stirn. »Dann der Mann, der uns gestern abend die Tür aufgemacht hat —«
    »— der aussieht wie eine
Wasserratte ?«
    »Ja, den meine ich !«
    »Dann Willie, unser Fahrer«,
fuhr ich fort. »Wer hat dich und Falk zurückgefahren ?«
    »Ein gräßlicher Kerl — Ape hieß er. Der Name könnte nicht besser
passen. Er sieht wirklich aus wie ein Affe, mit viel zu langen Armen und
behaarten Tatzen —«
    »Also fünf Mann«, überlegte
ich. »Willie und die Wasserratte werden uns wohl keine großen Scherereien
machen —«
    »Nein, sicher nicht«,
unterbrach Laka spöttisch. »Die schlage ich mit
bloßen Händen k. o. !«
    Ich kehrte wieder zu meiner
ursprünglichen Überlegung zurück. »Wir müßten nur genau wissen, daß er auch
wirklich wieder hereinkommt .«
    »Wenn du jetzt noch anfängst,
Geister zu sehen, Danny Boyd«, sagte sie gepreßt, »schreie ich !«
    »Ich hab’s !« Ich schnippte vergnügt mit den Fingern. »Würde es dir etwas ausmachen, dich
auszuziehen, Liebling ?«
    »Das hab’ ich doch kommen sehen !« knirschte sie. »Jetzt hast du also endgültig den Verstand
verloren! Wir sitzen hilflos in diesem dreckigen Loch gefangen, morgen früh
werden wir gefoltert und vielleicht umgebracht, mein Rücken fühlt sich an wie
ein Steak, das auf einem Holzkohlenfeuer gebraten wird — und du hast nichts
Besseres zu tun, als ausgerechnet jetzt zärtlich zu werden, Danny Boyd! Wenn du
mir auch nur auf Armeslänge zu nahe kommst, kratze ich dir die Augen aus, hörst
du !«
    »Vielleicht hast du’s dir
morgen früh überlegt«, meinte ich hoffnungsvoll.
    Laka richtete sich auf einen
Ellbogen auf, und ihre Augen funkelten wie die einer zornigen Wildkatze. Sie
holte einmal tief Atem, und dann prasselte ein Schwall saftiger Schimpfworte —
chinesisch und Hawaii-Dialekt bunt durcheinander — auf mich nieder wie ein
Wolkenbruch. Ich hörte bewundernd und mit offenem Mund zu, bis ihr die Luft
ausging.
    Dann streckte ich mich
gemütlich auf dem Bett aus und schloß die Augen. »Na, dann wollen wir
versuchen, ein paar Stunden an der Matratze zu horchen. Gute Nacht, meine
Süße!«
    Ihre Antwort war kurz, knapp und
treffend. Und sie war auf englisch ,
so daß ich sicher sein konnte, daß es sich nicht um einen chinesischen
Gute-Nacht-Gruß handelte. Noch im Halbschlaf überlegte ich, ob Laka wohl wirklich wußte, was diese Worte bedeuteten. Sie
war immerhin noch sehr jung. Aber in den heißen Zonen, habe ich mir

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