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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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»Und wieso hat er ihn jetzt nicht mehr ?«
    »Hat ihn beim Pokerspielen
verloren«, knurrte Sloan. »Wenn Dummheit weh täte, Willie, müßtest du den ganzen Tag schreien wie am Spieß !«
    »Schade, daß ich nicht pokern
kann«, meinte Willie bedauernd. »Da sieht man doch mal wieder, daß es was
einbringt !«
    »Sei ein guter Junge und schaff
den Wagen in die Garage«, bat Eddie erschöpft. »Ich werde sonst noch verrückt .«
    Sloans Revolver zwischen meinen
Rippen wies mir unmißverständlich den Weg zur Haustür. Der Kerl, der uns
öffnete, sah aus, als hätte er sein bisheriges Leben in Abwässerkanälen verbracht und sei noch nicht an das Leben in einer menschlichen Behausung gewöhnt.
    »Wo ist der Boss ?« fragte Eddie.
    »Hinten im Haus. Er ist mächtig
schlechter Stimmung. Schon seit einer Stunde bearbeitet er diese schlitzäugige
Puppe, und bis jetzt hat sie noch nicht mal >piep< gesagt .«
    »Na, dann freut er sich
vielleicht, wenn wir kommen«, knurrte Eddie. »Okay, Boyd — vorwärts marsch!«
    Das Zimmer, ursprünglich wohl
als Wintergarten gedacht, war von Falk in das Traumgemach eines Playboys von
heute verwandelt worden. Eine Ecke des Raumes wurde gänzlich von einer riesigen
Bar beherrscht. Davor stand eine breite Couch, die einem ganzen Harem nebst
Anhang bequem Platz geboten hätte. Zwischen den massigen Polstersesseln war der
auf Hochglanz polierte Eichenholz-Fußboden mit weißen Lammfellen bedeckt. Über
dem Kamin hing ein überlebensgroßes Aktbild. Das Modell hatte sittsam die Hände
vor die Augen gelegt, so daß der Künstler in jeder Hinsicht ungeniert an seine
Aufgabe herangehen konnte — und das sah man dem Bild auch an!
    Laka Tong kauerte in einem der
großen Sessel und starrte blicklos auf die gegenüberliegende, gelbgetünchte
Wand. Als wir eintraten, verließ Falk seinen Posten neben ihrem Sessel, und als
ich den Blick auffing, mit dem er mich musterte, mußte ich mich fragen, ob
Lucas Blair nicht doch im Grunde genommen das kleinere Übel gewesen wäre. Er
hörte sich mit ausdrucklosem Gesicht Eddies Bericht über meine Gefangennahme
an.
    »Gut gemacht, Eddie«, bemerkte
Falk mit seiner kultivierten Baßstimme . »Das Mädchen
macht noch immer Schwierigkeiten. Vielleicht taut sie jetzt auf, nachdem Boyd
gekommen ist .«
    Er betrachtete mich
sekundenlang mit dem leidenschaftslosen Interesse eines Wissenschaftlers, dem
ein neues Opfer zur Vivisektion gebracht wird.
    »Ich weiß nicht, welche Rolle
Sie in der Geschichte spielen, Boyd — besonders, wenn es stimmt, daß Sie Laka Tongs Auftrag abgelehnt haben .«
    »Ja, das stimmt«, versicherte
ich. »Aber als ich entdeckte, daß Cook schon tot war, sah ich Schwierigkeiten
für sie voraus, denn den Job hatte ja nicht der Mann ausgeführt, dem sie den
Auftrag gegeben hatte .«
    Er fuhr sich mit einer
Bewegung, die mühsame Beherrschung andeuten sollte, durch das dichte weiße
Haar. »Natürlich lügen Sie«, sagte er müde. »Genau wie das Mädchen. Ich bin
kein Freund von Gewalttätigkeiten, Boyd, aber mein Geduldsfaden ist sehr dünn
geworden. Cook war wichtig für mich — er hatte Beziehungen —, und jetzt ist er
tot. Ich möchte wissen, warum er sterben mußte. Aber darüber schweigt ihr euch
alle aus !«
    »Sie sind nicht der einzige,
der sich über gewisse Fragen den Kopf zerbricht !« meinte ich. » Laka Tong hat Eddie den Auftrag gegeben,
Cook zu töten, und Eddie arbeitet offensichtlich für Sie. Aber eben sagten Sie,
daß Ihnen an dem lebenden Cook lag !«
    »Eddie hat den Auftrag auf
meine Weisung hin angenommen«, knurrte er. »Aber natürlich war nicht vorgesehen,
daß er ihn ausführen sollte !«
    »Jetzt verstehe ich gar nichts
mehr !« stöhnte ich. »Man reiche mir ein
Elektronengehirn !«
    »Auf Ihr Verständnis lege ich
gar keinen gesteigerten Wert«, sagte Falk kalt. »Ich darf Sie darauf aufmerksam
machen, Boyd, daß hinter meinem Haus ein See voller Seerosen und
Schlinggewächse liegt, die eine Leiche so lange festhalten können, bis die
Fische sie restlos abgeknabbert haben!«
    Er zündete sich umständlich
eine Zigarette an, so daß seine Hand, die das Streichholz hielt, nur ganz
leicht zitterte. »Eddie!«
    »Boss?«
    »Du sagtest vorhin, Blair habe
Boyd förmlich mit Gewalt über den Bürgersteig zum Wagen schleifen müssen ?«
    Eddie nickte.
    Falk sah mich an. »Hat er Sie
verletzt ?«
    »Kaum der Rede wert«, sagte ich
tapfer.
    »Er hatte eine Waffe und Sie
nicht — weshalb war es nötig zuzuschlagen

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