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Für Leichen zahlt man bar

Für Leichen zahlt man bar

Titel: Für Leichen zahlt man bar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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dich tun ?«
    »Er tut weh — aber es ist noch
auszuhalten. Dank dir schön, Danny, ich komme schon zurecht .«
    Sie rollte sich vorsichtig auf
den Bauch, stützte das Kinn auf die verschränkten Arme und betrachtete mich
traurig. »Ich habe sehr schnell die Spielregeln gelernt«, sagte sie mit seltsam
flacher Stimme. »Erst schreit man und versucht sich zu wehren, aber das nutzt
nichts. Dann schreit man und wird ohnmächtig. Das ist schon besser, denn dann muß
er warten, bis man wieder zu sich kommt, ehe er einen weiterquälen kann. Später
schreit man und tut nur so, als ob man ohnmächtig wird, wenn es zu schlimm
kommt. Man wird schnell gerissen !« Sie lächelte
schwach. »Man starrt an die Wand und versucht, nichts zu sehen. Man spannt
seine Muskeln an, damit man nicht zusammenzuckt, wenn die glühende Zigarette
die Haut berührt. Dann legt er eine längere Pause ein, weil er fürchtet, ich
könnte den Verstand verlieren, und das würde ihm sein Konzept verderben. Als sein
Mann mich vorhin hochriß , ließ ich mich wieder zu
Boden fallen, so daß er denken mußte, ich sei völlig erledigt, und vor morgen
früh sei nichts mehr mit mir anzufangen .«
    »Da bist du durch eine harte
Schule gegangen, du Armes !« sagte ich sanft.
    »Ich habe deshalb auch das
Gespräch gehört, das Falk mit dir geführt hat«, fuhr Laka fort. »Falk fragte dich, wieso du in diese Geschichte hineingezogen worden
bist, nachdem du doch meinen Auftrag abgelehnt hattest. Das möchte ich auch
gern wissen, Danny .«
    » Heute nachmittag rief mich Eddie an. Er teilte mir mit, daß
er von dir den Auftrag erhalten hätte, Cook zu töten. Ich sollte mich hüten,
meine Nase in diese Angelegenheit zu stecken. Ich sagte mir, daß es für dich
gesünder wäre, wenn Cook am Leben bliebe, und bot ihm meine Dienste als
Leibwächter an .«
    Sie hörte mir aufmerksam zu,
als ich ihr die Fortsetzung der Geschichte erzählte, von dem Augenblick an, als
sich Blair mir gegenüber als Jonathan Cook ausgegeben hatte, bis zu dem Moment,
als Eddie Sloan mich aus Blairs Wagen gezerrt und hierhergebracht hatte.
    »Das kommt mir vor wie ein
wirrer Alptraum«, sagte sie und schüttelte ratlos den Kopf. »Verstehst du, was
dahinter steckt, Danny ?«
    »Nein — aber vor allem verstehe
ich nicht, weshalb du in der großen Stadt New York gerade mich dazu ausersehen
hattest, Cook zu ermorden .«
    »Ich habe einen guten
Bekannten, der auch an die Unschuld meines Vaters glaubt«, sagte sie leise.
»Natürlich konnte ich ihm nicht verraten, warum ich nach New York wollte,
deshalb sagte ich ihm vor meiner Abreise, ich hoffte, weitere Beweise dafür zu
finden, daß Cook meinen Vater als Sündenbock hingestellt hatte. Allein würde
mir das kaum gelingen, und ich wußte, daß die Polizei erst eingreifen würde,
wenn ich hieb- und stichfeste Beweise vorlegen konnte. Ein Privatdetektiv war
die einzige Lösung, aber er mußte gerissen und robust genug sein, um sich gegen
Cook behaupten zu können .«
    »Wie heißt dieser gute Bekannte ?«
    »Harold Lee — Leutnant Harold
Lee von der Kriminalpolizei in Honolulu!«
    »Ja, den kenne ich«, nickte ich
ohne große Begeisterung. »Zum letztenmal habe ich ihn
auf dem Flughafen von Honolulu gesehen, als ich auf dem Rückweg nach New York
war. >Ich freue mich auf unsere nächste Begegnung<, sagte er damals,
>vorausgesetzt, daß sie nicht in Hawaii stattfindet !< Der wird mir ja ein schönes Zeugnis ausgestellt haben!«
    Laka kicherte. »Er sagte, er wüßte
den richtigen Mann für mich: robust, wendig und unbelastet von jedem
Moralgefühl. Du würdest einen Menschen töten, ohne mit der Wimper zu zucken, sagte
er, wenn er sich deinen Plänen in den Weg stellt. Ich zweifelte daher keinen
Augenblick daran, daß du Jonathan Cook gern für mich aus dem Weg räumen
würdest. Ich war meiner Sache so sicher, daß ich es kaum erwarten konnte. Als
ich gestern in meinem Hotel ankam, rief ich Cook an und sagte ihm, ich hätte
schon den Auftrag gegeben, ihn töten zu lassen. Als du heute
vormittag ablehntest, konnte ich es zuerst kaum glauben .«
    »Wie bist du denn so schnell
auf Eddie Sloan gestoßen ?«
    »Er ist auf mich gestoßen«,
sagte sie und sah mich ratlos an. »Etwa eine Stunde nach der Rückkehr aus
deinem Büro kam er zu mir und sagte, er hätte gehört, daß ich einen Auftrag zu
vergeben habe. Er wollte sich darum bewerben. Er käme gerade zur rechten Zeit,
sagte ich, denn du hättest eben abgelehnt. Wir einigten uns auf den Preis

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