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fuer Liebende

fuer Liebende

Titel: fuer Liebende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mela Wolff
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Mantel von den Schultern.
    Hannah fühlte sich augenblicklich nackt und preisgegeben. Denn sie trug ja nichts weiter als ihre Stiefel, die halterlosen Strümpfe und den geschlitzten Rock. Ihre Brüste hingegen lagen bloß und boten sich allen Blicken dar. Seltsamerweise war es die Käuzchen-Maske, die sie schützte. Die sie anonym machte und das Halbnacktsein einigermaßen erträglich.
    »Was haben wir denn hier für ein hübsches Vögelchen. Köstlich, ganz köstlich.« Die fremde Stimme ertönte rechts neben Hannah und ließ sie leicht zusammenfahren. Sie war hoch, schrill und klang leicht übergeschnappt. Unmöglich zu sagen, ob sie von einem Mann oder eine Frau stammte.
    »Ich bin sicher, dieses reizende Geschöpf wird sich heute Abend noch in einem Käfig wiederfinden und ein paar Federchen lassen.« Die Person kicherte schrill.
    »Sie heißt Alice, und es ist mein Wunsch, dass sie heute Abend hier versteigert wird«, verkündete Jean zu Hannahs Linken. Er drückte ihr leicht die Hand, und sie entspannte sich ein wenig.
    »Dann mal herzlich willkommen im Wunderland, süße Alice. Hier ist Dein Neigungsbogen. Du kannst bestimmen, was Du tun möchtest, wie viel davon und wie lange. Einfach auf dem Zettel ankreuzen, und …«
    »Danke, den werde ich ausfüllen«, sagte Jean.
    »Natürlich, natürlich, ganz wie der Herr wünscht.«
    Erneut es schrilles Kichern.
    Hannah konnte deutlich ein Rascheln und dann das Kratzen des Stifts auf dem Papier hören.
    »Danke, danke. Sehr schön. Ich bin sicher, das wird die Gebote in die Höhe treiben. Sie können das reizende Vögelchen jetzt mir überlassen und sich ins Gewühl stürzen.«
    Hannah drehte ihren Kopf in Jeans Richtung. »Du gehst weg?«
    »Keine Angst, Du bist in guten Händen.«
    Hannah spürte einen warmen Luftzug. Völlig unerwartet schlossen sich Jeans Lippen um ihren linken Nippel, knabberten und saugten ein wenig daran, um dann zu ihrem rechten Nippel weiterzuwandern und das Ganze zu wiederholen. Es folgte ein harter Klaps auf ihren Po.
    »Geh mit ihm und gehorche ihm. Ich werde auf Dich warten.« Jeans Schritte entfernten sich.
    Eine kräftige, fremde Hand nahm Hannah fest am Arm. »Entspann Dich, Schätzchen, ich passe schon gut auf Dich auf.« Die schrille Stimme klang plötzlich weniger schrill. Sie hatte etwas Beruhigendes, Vertrauenerweckendes hinzugewonnen und Hannah ließ sich vorwärts geleiten. Das Geräusch von Musik verklang hinter ihr. Sie lief auf einem harten Boden, der sich wie Stein anfühlte. Ein leichter Schwefelgeruch hing in der Luft und in kurzen Abständen spürte Hannah Wärme auf ihrer linken Gesichtshälfte. Vor ihrem geistigen Auge entstand ein langer, dunkler Korridor, an dessen Wänden Fackeln leuchteten. Ihre Begleitung wurde zu einem Eunuchen. Hannah war die stolze Prinzessin in den Fängen des Sklavenhändlers, und draußen wartete schon der Sultan. Ihr Schoß pochte vor Erregung. Genauso hatte sie sich das vorgestellt.
    »Hier rein, mein Vögelchen. Setz Dich auf Deine Stange und warte brav, bis Du aufgerufen wirst.«
    Eine Tür öffnete sich. Hannah wurde zwei Schritte vorwärts geführt, gedreht und sanft nach unten gedrückt. Sie saß auf einer harten, kalten Bank.
    »Gleich bist Du dran, Süße. So lange könnt ihr zwei euch ein bisschen amüsieren. Wir haben heute Abend eine richtige Menagerie hier«, kicherte die Stimme, und eine Tür schloss sich.
    Ihr zwei? War sie etwa nicht allein? Hannah hielt den Atem an und lauschte. Links neben ihr, auf dem Fußboden, regte sich etwas. Leises Rascheln, ein Hauch von Amber. Etwas schien langsam über den Fußboden zu kriechen, in Hannahs Richtung. Schnupperte, brummte leise vor sich hin.
    Unwillkürlich versteifte sich Hannah auf ihrer harten Sitzbank. Sie fühlte sich hilflos, ausgeliefert, und die Handschellen schnitten in ihre Handgelenke. Jean hatte gesagt, dass alles sicher sein würde. Und diese Veranstaltung war eine öffentliche Party. Trotzdem. Hannah spürte das überwältigende Verlangen, die Maske abzunehmen. Sie wollte wenigstens sehen, was da auf sie zukam und … schnurrte? Plötzlich spürte sie etwas Weiches ihr Bein entlangstreichen. Es war wie Pelz auf der Haut, warmer, samtiger Pelz. Etwas rieb sich an ihr, rieb sein pelziges Gesicht an ihrem Oberschenkel und schnurrte dabei ununterbrochen. Hannah streckte vorsichtig ihre gefesselten Hände aus. Sie ertastete einen Kopf mit zwei spitzen Ohren. Und plötzlich hatte sie das Bild einer übergroßen Katze vor

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