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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Gedanken ab.
    Der Planet erinnerte an ein rundes graubraunes Stachelschwein. Die Nadelspitzen von Millionen schlanken Berggipfeln schimmerten im düsteren Licht des Roten Zwerges. Während sie auf ihrem Landekurs in einer weiten Spirale immer näher herankamen, schienen sich ihnen die Nadelspitzen der Berge gierig entgegenzustrecken, um das kleine Schiff aufzuspießen.
    »Er kann doch nicht nur aus Bergen bestehen«, meinte Hellman.
    »Tut er ja auch nicht.«
    Sicher, da gab es Seen und Meere, aus denen dann wieder überall spitze Berginseln hervorstießen. Aber nirgendwo zeigten sich Gebiete mit flachem Land. Keine Spur einer Zivilisation oder auch nur von tierischem Leben.
    »Na, er hat jedenfalls eine Sauerstoff-Atmosphäre«, verkündete Casker tröstend.
    Ihre Abstiegsspirale führte das Schiff um den ganzen Planeten herum. Und auch auf der Rückseite gab es nur Berge und Seen und Meere und noch mehr Berge.
    Bei der achten Umkreisung entdeckte Hellman ein einsames Gebäude auf einem Berggipfel. Casker schaltete den Autopilot ab und gab so wild Gegenschub, daß der Andruckalarm rot aufleuchtete. Das Schiff schwenkte in eine direkte Landekurve ein.
    »Blöder Platz zum Bauen«, murmelte Casker.
    Das Bauwerk erhob sich halbkugelig über dem Berggipfel, auf dem es regelrecht aufgespießt zu sein schien. Die Halbkugel ruhte auf einer breiten Plattform, die Casker als Landestelle benutzte.
    Aus der Luft hatte das Gebäude bereits groß gewirkt. Vom Boden aus war es gigantisch. Hellman und Casker gingen langsam über die Plattform darauf zu. Hellman hielt seinen Strahler bereit, aber es gab keinerlei Anzeichen von Leben.
    »Scheint, daß der Planet verlassen worden ist«, mutmaßte Hellman mit fast zum Flüstern abgesenkter Stimme.
    »Jedes vernünftige Wesen würde einen Planeten, wie den hier, verlassen«, sagte Casker. »Es gibt genug gute Planeten in unserer. Galaxis, da muß niemand auf einem Nadelkissen leben.«
    Sie kamen zu einer Tür. Hellman versuchte sie zu öffnen und mußte feststellen, daß sie verschlossen war. Er ließ seinen Blick über die spektakuläre Bergkulisse gleiten.
    »Weißt du«, sagte er, »als dieser Planet noch glutflüssig war, muß er unter dem Einfluß von mehreren gigantischen Monden gestanden haben, die inzwischen zerbrochen sind. Die Anziehungskräfte dieser Monde haben die Planetenkruste zu diesen bizarren Bergformationen gezerrt und …«
    »Hör auf«, brummte Casker undankbar. »Ich weiß, daß du Bibliothekar warst, bevor du dich entschlossen hast, als Uran-Prospektor reich zu werden.«
    Hellman zuckte die Schultern und brannte mit dem Strahler ein Loch in die Tür, etwa da, wo er das Schloß vermutete. Sie warteten.
    Das einzige Geräusch auf dem Berggipfel war das Knurren ihrer Mägen.
    Die Tür ließ sich jetzt aufstoßen, und sie gingen hinein.
    Der enorme, keilförmige Raum, den sie betraten, schien eine Art Lagerhalle oder Warenhaus zu sein. Alle möglichen Kisten und Kasten waren bis zur Decke aufgetürmt, über den Boden verteilt oder zu halsbrecherischen Stapeln entlang der Wände aufgeschichtet. Es gab Behälter aller Formen und Größen, einige hätten zur Aufbewahrung eines Elefanten gereicht, andere waren kaum größer als eine Streichholzschachtel.
    Neben der Tür lag ein staubiger Bücherstapel, über den Hellman sich sofort hermachte.
    »Irgendwo hier drinnen muß es was zu essen geben«, entschied Casker, und sein Gesicht hellte sich zum ersten Mal seit Wochen auf. Er begann, die ihm am nächsten stehende Kiste zu öffnen.
    »Das ist interessant«, sagte Hellman, der triumphierend eines der Bücher hoch hielt.
    »Laß uns erst was essen«, rief Casker und riß den Deckel von der Kiste. Drinnen fand sich jede Menge brauner Staub. Casker sah ihn sich an, schnupperte daran und verzog das Gesicht.
    »Das ist wirklich hoch interessant«, meinte Hellman, während er eifrig das Buch durchblätterte.
    Casker öffnete eine kleine Büchse, die einen schimmernden grünen Schleim enthielt. Er schloß sie wieder und öffnete eine andere. Sie enthielt einen stumpfen roten Schleim.
    »Hmm«, sagte Hellman, der noch immer las.
    »Hellman! Würdest du so freundlich sein, das verdammte Buch wegzuschmeißen und mir zu helfen, etwas Eßbares zu finden?«
    »Etwas Eßbares?« wiederholte Hellman und sah von seiner Lektüre auf. »Wie kommst du darauf, daß es hier etwas zu essen geben könnte? Nach deinen bisherigen Funden könnte es sich eher um eine Farbenfabrik handeln.«
    »Es

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