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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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Sie mich mit dem Quatsch in Ruhe«, knurrte Harf. »Holen Sie mir nun die Keule oder nicht?«
    »Ich habe Ihnen doch erklärt, warum das nicht geht«, sagte Masrin erschöpft.
    »Hören Sie mir bloß mit diesem Paradoxenmist auf. Ich kapiere das nicht, und will es auch gar nicht kapieren. Aber ich mach’ halbe-halbe mit Ihnen von allem, was ich für die Keule kriege.«
    »Nein.«
    »Na, denn. Wir sehen uns noch.« Harf ging zur Tür.
    »Warten Sie.«
    »Ja?« Harfs spinnfadendünner Mund verzog sich zu einem Lächeln.
    Masrin überlegte, was das kleinere Übel sein würde. Wenn er eine Keule hierher holte, war das eine gute Chance ein Paradoxon in die Welt zu setzen, weil die Keule dann die ihr zustehende Rolle in der Vergangenheit nicht mehr spielen konnte. Aber wenn er keine Keule holte, würde Harf die Zeitungen und die Wissenschaftler holen. Sie konnten herausfinden, daß Harf die Wahrheit sagte, indem sie ihn, Masrin, einfach die Treppe runter trugen. Die Polizei würde das auf jeden Fall machen. Er würde verschwinden und dann -
    Wenn erst noch mehr Menschen an dem Paradoxon beteiligt waren, würde es nicht mehr zu korrigieren sein. Das konnte sehr gut dazu führen, daß die ganze Erde aus dem Kosmos entfernt werden mußte. Auch wenn er nicht wußte warum, war Masrin sich in dieser Hinsicht ziemlich sicher.
    Er war in jedem Fall verloren, aber die Keule zu holen, schien der Weg zu sein, bei dem wahrscheinlich immer noch am wenigsten angerichtet wurde.
    »Ich hole sie«, sagte Masrin. Er ging im Morgenmantel auf den Flur, da es in der Steinzeit wahrscheinlich auf die Garderobe nicht ankam.
    Harf und Kay blieben ihm dicht auf den Fersen. Kay griff nach seiner Hand.
    »Tu es nicht«, flüsterte sie.
    »Es gibt keine andere Möglichkeit.« Einen Augenblick dachte er daran, ob er Harf nicht umbringen sollte. Aber das würde ihm nur den elektrischen Stuhl einbringen. Natürlich hätte er Harfs Leiche in die Vergangenheit mitnehmen können und sie dort irgendwo verbuddeln.
    Aber die Leiche eines Mannes aus dem 20. Jahrhundert im prähistorischen Amerika war ebenfalls bereits ein Paradoxon. Was, wenn man bei Ausgrabungen darauf stieß?
    Abgesehen davon, gestand sich Masrin ein, war er nicht der Typ, um jemanden umzubringen.
    Masrin küßte seine Frau und ging die Treppe hinunter.
    Auf der Ebene waren weit und breit keine Wilden zu sehen, auch wenn Masrin das deutliche Gefühl hatte, von unsichtbaren Augen beobachtet zu werden. Er fand zwei Keulen auf der Erde. Die, mit der man ihm einen Schlag verpaßt hatte, mußte nun zu einer Art Tabu geworden sein, überlegte er. Er hob eine auf, während er darauf wartete, daß ihm ein anderer dabei den Schädel einschlug. Aber die Ebene blieb still.
    »Gut gemacht!« lobte ihn Harf. »Zeigen Sie mal her!« Masrin händigte ihm die Keule aus. Er ging zu Kay und nahm sie in den Arm. Das Paradoxon war jetzt so sicher da, wie wenn er seinen Ur-Ur-Urgroßvater umgebracht hätte. »Das Ding sieht toll aus«, meinte Harf, während er die Keule im trüben Licht der Flurlampe bewunderte. »Damit ist Ihre Miete für den Rest des Monats beglichen …«
    Die Keule verschwand aus seiner Hand.
    Harf verschwand.
    Kay fiel in Ohnmacht.
    Masrin trug sie zurück ins Zimmer und legte sie aufs Bett. Dann spritzte er ihr Wasser ins Gesicht.
    »Was ist passiert?« fragte sie.
    »Ich weiß es nicht«, gestand Masrin, der sich plötzlich über alles sehr zu wundern begann und überhaupt nichts mehr verstand. »Alles, was ich weiß, ist, daß wir die nächsten zwei Wochen hier bleiben müssen, und wenn wir die ganze Zeit von Baked Beans leben müssen.«
     
    *
     
    An: CENTER
    Abteilung 41
    Z.Hd.: 2. Bauüberwachungsrat Miglese
    Von: Auftragsnehmer Carienomen
    Betr.: Metagalaxis MORSTT
     
    Herr Bauüberwachungsrat,
    Sie haben mir eine Arbeit angeboten. Ich soll beschädigte Sterne reparieren. Dieses Angebot ist eine Beleidigung für meine Firma und für mich selbst. Wir lehnen ab. Lassen Sie mich noch einmal auf meine Erfolge der jüngsten Vergangenheit hinweisen, die in einer anliegenden Broschüre erläutert sind. Wie können Sie einer von CENTERS größten und gefragtesten Baufirmen solche drittklassigen Aufträge anbieten? Noch einmal möchte ich Sie auf unser Ihnen bereits vorliegendes Angebot für Ihr Projekt Metagalaxis MORSTT hinweisen.
    Was die Metagalaxis ATTALA anbelangt, so haben wir dort nun alle Arbeiten erfolgreich abgeschlossen und alle Ihre Änderungswünsche ausgeführt. Eine bessere

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