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Für Menschen ungeeignet

Für Menschen ungeeignet

Titel: Für Menschen ungeeignet Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Sheckley
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haben und ob diese Nahrung für uns eßbar ist oder nicht.«
    »Alles, was wir über sie wissen, ist, daß sie jede Menge dämlicher Werbesprüche drauf hatten, genau wie bei uns zu Hause.«
    Hellman ignorierte diesen Hinweis. »Welche Art von Intelligenzen könnten sich auf einem Planeten entwickelt haben, der praktisch nur aus Bergen besteht?«
    »Bescheuerte«, versicherte Casker.
    Das war aber auch keine Hilfe. Hellman mußte leider erkennen, daß die Berge keinerlei Rückschlüsse auf die Eßgewohnheiten ihrer Bewohner zuließen. Sie sagten ihm nicht, ob die alten Helg-Leute nun Silikate oder Proteine oder Edelgase zu sich genommen hatten.
    »Also paß auf«, sagte Hellmann, »wir werden der Sache mit reiner Logik zu Leib rücken müssen – Hörst du mir zu?«
    »Klar«, sagte Casker.
    »Okay. Es gibt ein altes Raumfahrersprichwort, das heißt: Was der eine frißt, ist dem anderen Gift.«
    »Wohl, wohl«, brummte Casker. Er hatte sich zu der Überzeugung durchgerungen, daß sein Magen keinesfalls mehr größer als eine Murmel sein konnte.
    »Wir können zunächst davon ausgehen, daß, was der Helg frißt, für uns auch genießbar ist.«
    Casker schüttelte mühsam die Vision fünf knusperiger Filetsteaks ab, die vor seinen Augen einen verlockenden Steptanz aufführten. »Was aber, wenn, was der Helg frißt, für uns Gift ist?«
    »Dann«, sagte Hellman, »gehen wir davon aus, daß, was dem Helg ist Gift, der Mensch stets gerne frißt.«
    »Mußt du jetzt alles in Reimform bringen? Und was passiert, wenn nun ihr Fraß und ihr Gift für uns Gift sind?«
    »Dann verhungern wir.«
    »Na, gut«, sagte Casker und stand langsam auf. »Mit welcher Annahme wollen wir denn mal den Anfang machen?«
    »Na, es gibt keinen Grund, die Sache unnötig zu verkomplizieren. Dies ist ein Sauerstoff-Planet, was also heißt, daß wir nicht von vorneherein ausschließen müssen, hier etwas Eßbares zu finden. Nehmen wir mal an, daß wir ihre Grundnahrungsmittel auch vertragen. Wenn das nicht stimmen sollte, versuchen wir es mit ihren Giften.«
    »Wenn wir dazu noch lange genug leben«, meinte Casker düster.
    Hellman begann die Aufschriften in der Nähe zu übersetzen. Sie machten einen Bogen um Sachen wie ANDROGYNER FREUDENSPENDER und VERBELL – FÜR LÄNGERE, LOCKIGERE UND SENSITIVERE FÜHLER, bis sie schließlich auf eine kleine graue Kiste stießen, die den Versuch zu lohnen schien. VALKORINS – DAS BESTE FÜR JEDEN GESCHMACK; DIE UNIVERSALE SPEISEFREUDE stand darauf.
    »Das ist so gut wie jedes andere«, entschied Hellman und öffnete die Kiste.
    Casker beugte sich darüber und schnüffelte daran. »Geruchlos.«
    In der Kiste fanden sie einen rechteckigen Block einer roten, gummiartigen Substanz. Sie zitterte leicht wie Gelee.
    »Beiß rein«, schlug Casker vor.
    »Ich?« fragte Hellman. »Warum nicht du?«
    »Du hast es raus gesucht!«
    »Mir reicht es, das Zeug erst mal anzugucken«, stellte Hellman bescheiden fest. »So hungrig bin ich nicht.«
    »Ich auch nicht«, sagte Casker.
    Sie setzten sich auf den Boden und starrten gemeinsam den geleeartigen Brocken an. Nach zehn Minuten gähnte Hellman, lehnte sich zurück und schloß die Augen.
    »Na, gut, Feigling«, knurrte Casker bitter. »Ich versuch’s. Aber denk daran, daß du nie wieder von diesem Planeten weg kommst, wenn ich mich vergifte. Du kannst alleine kein Raumschiff fliegen. Ich bin der Pilot.«
    Casker beugte sich vor und musterte den Geleebrocken scharf. Er stupste ihn mit dem Daumen an.
    Der rote Geleebrocken kicherte.
    »Hast du das gehört?« keuchte Casker und wich zurück.
    »Ich hab’ überhaupt nichts gehört«, sagte Hellmann, dessen Hände deutlich zitterten. »Mach nur weiter.«
    Casker stupste den Brocken noch einmal an. Das Gelee kicherte noch lauter, diesmal mit einem deutlich hämischen Unterton.
    »Okay«, sagte Casker. »Was probieren wir als nächstes aus?«
    »Als nächstes? Was gefällt dir denn an diesem hier nicht?«
    »Ich esse nichts, was kichert«, verkündete Casker fest entschlossen.
    »Nun hör aber mal zu«, sagte Hellman. »Die Wesen, die das Zeug hergestellt haben, wollten wahrscheinlich nicht nur Farbe und Form ästhetisch gestalten, sondern es sollte etwas auch für das Ohr dabei sein. Du weißt doch, daß man sogar bei uns sagt, man ißt nicht zuletzt mit den Augen. Und auf Helg ißt man eben dazu noch mit den Ohren.«
    »Dann beiß doch selber da rein«, bot Casker ihm an.
    Hellman durchbohrte ihn mit einem vernichtendem Blick,

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