Für Menschen ungeeignet
sagte er: »Laß es doch mit den wissenschaftlichen Vorträgen im Augenblick. Schauen wir lieber weiter nach, ob es hier nicht irgendwas zu schlucken gibt.«
»Na, schön«, meinte Hellman leicht eingeschnappt.
Casker beobachtete seinen Partner, der sich wieder einen Weg zwischen den Kisten, Containern und Büchsen zu suchen begann. Er wunderte sich vage darüber, wie Hellman es schaffte noch immer soviel Energie aufzubringen, und entschied dann, daß Hellman offenbar schon zu vergeistigt war, um zu merken, wie er verhungerte.
»Hier ist was!« rief Hellman zu ihm herüber. Er wies auf einen großen gelben Kanister.
»Was steht da drauf?« fragte Casker.
»Ein bißchen schwer zu übersetzen. Frei ausgedrückt lautet es ungefähr: MORISCHELS VUZZY MIT LACTO-ECTO FÜR EINE NEUE GESCHMACKSSENSATION. JEDER TRINKT VUZZY. GUT VOR UND NACH DEM ESSEN, KEINE NACHWIRKUNGEN AM NÄCHSTEN MURZ. AUCH FÜR KINDER SEHR BEKÖMMLICH! DAS UNIVERSUM TRINKT VUZZY!«
»Das klingt gut«, gab Casker zu. Vielleicht war Hellman am Ende doch nicht so dämlich, wie er daher quatschte.
»Damit sollten wir jetzt eigentlich einfürallemal feststellen, ob wir essen können, was sie essen«, erklärte Hellman. »Dieser Vuzzy scheint für Helg auf jeden Fall ein bekömmlicher Trunk zu sein.«
»Könnte sein«, sagte Casker hoffnungsfroh. »Könnte sein, daß es vielleicht richtiges Wasser ist.«
»Wir werden ja sehen.« Hellman stieß mit dem Lauf des Strahlers ein Loch in die obere Ecke des Kanisters.
Der Kanister enthielt eine kristallklare Flüssigkeit.
»Kein Geruch«, sagte Casker, nachdem er sich über das recht große Loch gebeugt hatte.
Die kristallklare Flüssigkeit reckte sich aus dem Kanister heraus Casker entgegen.
Casker trat so schnell der Rückzug an, daß er über einen kleinen Container stolperte. Hellman half ihm wieder auf die Beine. Gemeinsam pirschten sie sich zurück zu dem Kanister. Als sie näher kamen, erhob sich die Flüssigkeit wieder in die Luft und bewegte sich auf sie zu.
»Was hast du denn da aufgemacht?« knurrte Casker, während er vorsichtig zurückwich. Die Flüssigkeit floß langsam die eine Seite des Kanisters herunter. Sie begann auf Casker zu zu fließen.
»Hellman!« kreischte Casker.
Hellman stand etwas zur Seite, das Gesicht schweißüberströmt, und las wie wild in seinem Wörterbuch.
»Scheint, daß ich die Übersetzung etwas zu frei gehalten habe«, gestand er ein.
»Tu doch was!« schrie Casker. Die Flüssigkeit versuchte ihn in eine Ecke zu drängen.
»Ich kann da nichts machen«, meinte Hellman und las weiter. »Ah, da haben wir ja den Übersetzungsfehler. Es heißt nicht ›Jeder trinkt Vuzzy‹. Habe Subjekt und Objekt verwechselt. ›Vuzzy trinkt jeden‹ muß es heißen. Das sagt uns eine ganze Menge! Die Helg-Leute müssen Flüssigkeit durch die Poren eingesogen haben. Korrekt wäre es da wohl zu sagen: ›Vuzzy tränkt jeden‹. Von daher werden sie natürlich lieber getrunken oder getränkt, statt selber trinken zu müssen.«
Casker versuchte an der Flüssigkeit vorbei zu kommen, aber sie schnitt ihm mit einem fröhlichen Gurgeln den Weg ab. Verzweifelt griff er nach einer herumliegenden Büchse und warf sie nach dem Vuzzy. Das Vuzzy fing die Büchse geschickt auf und trank sie. Dann ließ es sie liegen und wandte sich wieder Casker zu.
Hellman warf eine Schachtel. Das Vuzzy trank auch die und noch zwei weitere, die Casker ihm zuwarf. Dann schien es erschöpft zu sein, denn es floß zurück in seinen Kanister.
Casker bog das Loch zu, so gut es ging, legte eine flache Schachtel darauf und setzte sich auf die Schachtel. Er zitterte am ganzen Körper.
»Sieht nicht so gut aus«, meinte Hellman. »Bisher sind wir davon ausgegangen, daß die Helg-Leute Eßgewohnheiten hatten, die in etwa unseren eigenen entsprachen. Dem ist offensichtlich nicht so. Aber das heißt natürlich nicht zwangsläufig -«
»Nein, das heißt es nicht. Nein, mein Herr, das heißt es sicher nicht. Ich sehe ganz deutlich, daß es das nicht heißt. Jeder kann sehen, daß es -«
»Hör auf damit«, befahl Hellman mit fester Stimme. »Wir haben keine Zeit für hysterische Anfälle.«
»Tut mir leid.« Casker entfernte sich vorsichtig von dem Vuzzy-Kanister.
»Ich schlage vor, wir gehen jetzt davon aus, daß, was sie essen, für uns Gift ist«, erklärte Hellman nachdenklich.
»Also müssen wir jetzt probieren, ob, was für sie Gift ist, für uns eßbar ist.«
Casker sagte gar nichts. Er überlegte sich
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