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Fuerchte nicht das tiefe blaue Meer

Fuerchte nicht das tiefe blaue Meer

Titel: Fuerchte nicht das tiefe blaue Meer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: April Genevieve Tucholke
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Die Hexenverbrennung. Die Sache auf dem Dachboden. Und warum bist du hergekommen? Was willst du von uns?«
    Brodie grinste. »Ah, du hast von meinen kleinen Spielchen gehört, ja? In Austin wimmelt es nur so von Drecksäcken und Huren. Als ich an diesen rattengesichtigen Halbstarken vorbeikam, haben sie sich aufgeführt, als würde ihnen die ganze Stadt gehören, also hab ich sie zu einem Kampf nach Neely-Art herausgefordert. Du kennst das ja, Bruder. Mann gegen Mann. Aber die haben bloß gelacht. Gelacht ! Also dachte ich mir, was soll’s, und hab sie brennen lassen.«
    Neely ballte die Fäuste, schlug so schnell zu, dass nicht einmal Brodie rechtzeitig ausweichen konnte, und traf ihn an der linken Wange.
    Aber Brodie steckte den Schlag mit einem Lächeln weg.
    »Wehr dich, verdammt noch mal.« Neelys Gesicht war rot angelaufen und seine Augen glänzten fiebrig. »Du wolltest doch ganz ehrlich – Mann gegen Mann – mit den Fäusten kämpfen. Na los, hier ist deine Chance. Ohne dein Funkeln.«
    »Blitzen«, korrigierte Brodie ihn lächelnd und berührte seine anschwellende Wange. »Ich nenne es Blitzen.«
    Neely ging nicht darauf ein. »Du setzt Menschen in Brand und bringst mich dazu, meinem eigenen Bruder ein Messer an die Kehle zu halten. Ich habe River für das verantwortlich gemacht, was in der Villa der Glenships passiert ist. Er hat immer wieder beteuert, dass er es nicht war, aber ich habe ihm nicht geglaubt …«
    Neelys Faust flog von Neuem durch die Luft, aber diesmal duckte Brodie sich behände darunter hinweg, als wäre es eine seiner leichtesten Übungen.
    Neelys Gesicht lief noch röter an. Rot wie Blut. Rot wie Brodies Haare.
    »Lass gut sein.« River legte ihm eine Hand auf den Arm.
    Neely stieß ihn weg. »Ich hätte es wissen müssen.« Er brüllte fast. »Ich dachte immer, Dad ginge es nur darum, sich seinem unehelichen Sohn gegenüber anständig zu verhalten. Aber jetzt begreife ich, was dahintersteckte. Na klar, du hast die Gabe. Warum sonst sollte er irgendeinem unterernährten Bastard aus Texas Unterhalt zahlen?«
    Brodie grinste. »Ich wette, er hat versucht, dir weiszumachen, dass alle Redding-Bastarde noch Kinder sind und damit viel zu jung, um die Gabe zu haben. Und das hast du ihm geglaubt?«
    Neely umkreiste Brodie und lauerte auf eine Gelegenheit, näher an ihn heranzukommen. River packte ihn am Arm. »Nicht, Neely«, sagte er leise. »Er versucht nur, dich zu provozieren, damit er dich mit seinem Messer verletzen kann.«
    »Laaaangweiliiiiiig.« Brodie setzte sich auf den Küchentisch, zog ein Bein an und schlang den Arm darum. Das andere Bein ließ er vor- und zurückbaumeln und stieß dabei jedes Mal mit dem Absatz seines Stiefels gegen das Tischbein. »Das ist hier ja so was von langweilig, ich fasse es gar nicht. Sei still, Neely. Und du auch, River. Ich kann euch gar nicht sagen, wie sehr ihr beide mich anödet. Ich bin den ganzen weiten Weg hierhergekommen, um meinen funkelnden Nicht-Bastard-Bruder kennenzulernen, weil ich dachte, er hätte vielleicht Lust, gemeinsam mit mir durch die Gegend zu ziehen und so richtig Spaß zu haben. Ich hab mir sogar erlaubt, auf dem Weg hierher ein bisschen zu träumen, mir vorzustellen, wie wir beide es mit der ganzen Welt aufnehmen, unsere Feinde vernichten, unsere Siege feiern, an Mädchen herumritzen … Aber leider muss ich sagen, dass ich bis jetzt eher enttäuscht von dir bin, River. Ich glaube fast, das liegt daran, dass dein Bruder, der Gutmensch, einen schlechten Einfluss auf dich hat.« Brodie drehte sich zu Neely und sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an. Dann wandte er sich wieder an River und grinste. »Wie siehst du das?«
    Ich hörte hinter mir ein Geräusch, hielt den Blick aber weiter auf Brodie geheftet, genau wie River und Neely.
    Hoffentlich war das nicht Jack, der jetzt den Helden spielen wollte. Ich wusste nicht, was Brodie ihm mit dem Messer angetan hatte. Vielleicht hatte er ihn in eine Art Bewusstlosigkeit versetzt, um seine Ruhe vor ihm zu haben.
    Hoffentlich war er wirklich nur bewusstlos.
    Brodie neigte den Kopf und schaute zur Tür. »Ah. Wer kommt denn da? Das muss der Zwillingsbruder sein. Sunshine hat mir von ihm erzählt, bevor ihr Vater sie mit dem Baseballschläger erschlagen hat.«
    Ich fuhr herum. Luke stand in der Tür und sah beunruhigt aus. Er schaute mich an. »Was zum Teufel ist mit Jack passiert?«, sagte er. »Er liegt bewusstlos draußen in der Einfahrt und blutet. Wir müssen sofort einen

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