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Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition)

Titel: Full House: Liebeserklärung an die Chaosfamilie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sky du Mont
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Knäckebrot, belegt mit einer Scheibe übel riechendem Käse und dick Pflaumenmarmelade. Jedem Nichtschwangeren wäre davon schlecht geworden, nicht so meiner Frau.
    Dann vollzog sich auf ihrem Gesicht ein Wechselbad der Gefühle.
    »Im Ernst jetzt? Komisch, du kannst dich sonst nie an deine Träume erinnern und schon gar nicht an Namen!« Misstrauisch sah sie mich an.
    »Wie kannst du nur an meinem Traum zweifeln? Träume haben schließlich eine tiefe Bedeutung!« Jedenfalls für jemanden, der abergläubisch ist, und meine Bea ist abergläubisch.
    »Echt?«
    Ich nickte voll heiligem Ernst und wiederholte: »Ryan Mark Gordon. Ich hab’s im Traum deutlich gehört.« Die anderen zwei Namen waren mir gerade eingefallen.
    Da nickte auch sie und wiederholte: »Ryan Mark Gordon Richter. Das klingt schön.«
    Sie sah mir tief in die Augen. »Wenn wir einen Sohn bekommen sollten – so soll er heißen, und keine Diskussion mehr!«
    Ich hob die Hände und erklärte: »Wenn du das so möchtest, dann wird es so geschehen. Ich werde dir nicht widersprechen.«
    Im Prinzip hat sie ja recht. Ich kann mich tatsächlich nie an meine Träume erinnern und an Namen schon gar nicht, aber der Name Ryan ist doch schön, oder? Ob geträumt oder nicht.

Die Geburt
    Seit Wochen habe ich alle Termine abgesagt, denn der Geburtstermin steht vor der Tür. Als moderner Mann will man doch bei diesem einmaligen Ereignis dabei sein. Was ein Michael Mittermeier mit seinem Buch Achtung Baby! geschafft hat, müsste auch ich mit ein bisschen Glück hinkriegen. Vielleicht wird mein Buch dann auch ein Bestseller. Möglicherweise wird es dann sogar verfilmt, mit Christine Neubauer und Til Schweiger in den Hauptrollen, und das Baby könnte ja dann auch Christine Neubauer spielen, in einer Doppelrolle. Zwei Wochen erwartungsvoller Geduld liegen hinter uns, die gepackte Tasche für das Krankenhaus steht in der Diele. Unser Hund hat diese bereits mehrmals umgepackt und sich den teuren Kaschmirpullover meiner Frau als Schlafunterlage in sein Körbchen geholt.
    Warten, warten, warten. Die Blumen, die unsere Zugehfrau etwas verfrüht besorgt hatte (sie ist kinderlos und hat offensichtlich keine Ahnung, wie lange so was dauern kann), sind mittlerweile verblüht, aber unsere Tochter hat augenscheinlich keine große Lust auf ein harmonisches Treffen mit ihrem Vater und ihren Großeltern. Sie bleibt drin.
    Ich habe den Verdacht, dass sich unsere Tochter Clara ihren Geburtstermin selbst aussuchen will. Noch im Bauch, wird sie ihrer Mutter immer ähnlicher. Wahrscheinlich meldet sie sich nachts um 3:00 oder während eines Champions-League-Endspiels mit: »Hallo, was is, Leute, ab ins Krankenhaus. Ich hab jetzt total Bock, auf die Welt zu kommen.«
    Und genauso ist es dann auch. Die Wehen setzen um 2:47 ein. Draußen ist es stockfinster, und in der Eile finde ich meine Brille nicht.
    Schnell bin ich angezogen, Bea ist in Rekordzeit fertig, und runter geht’s zum Wagen. Die Tasche fürs Krankenhaus ist mittlerweile ganz verschwunden. Ich vermute, unserem Hund war die ständige Umpackerei zu mühsam, also hat er die Tasche gleich ganz in sein Körbchen geschleppt.

    Egal, das kann alles warten, nur schnell in die Klinik.
    Bloß: Wo ist der verdammte Autoschlüssel?
    Und: Wie soll ich den ohne Brille finden?
    Jetzt wird es eng, Beate windet sich vor Schmerzen.
    »Nimm die Sonnenbrille. Die hat doch auch geschliffene Gläser! Wir müssen los, ich hab tierische Schmerzen!«
    Und so rasen wir mitten in der Nacht auf dem kürzesten Weg in die Klinik.
    Nach achtzehn Minuten erreichen wir in Rekordzeit das Krankenhaus. Erstaunlich, wie oft man in dieser kurzen Zeit geblitzt werden kann, von dem wilden Gehupe der anderen Autofahrer, die um die Zeit noch unterwegs sind, ganz zu schweigen.
    Die Wehen kommen jetzt in immer kürzeren Abständen, doch im Augenblick ist Bea schmerzfrei, was sie auch gleich akustisch dokumentiert.
    »Ein Wunder, dass du uns mit deiner Raserei nicht alle umgebracht hast! Deine Tochter hat noch nicht das Licht der Welt erblickt und wird schon von ihrem Vater an den Baum gefahren!«
    Ich verbeiße mir jeglichen Kommentar, springe aus dem Wagen und lande in einer tiefen Pfütze. Klar, wie sollte es auch anders sein? Schließlich bin ich an allem schuld. So viel habe ich gelernt: Widersprich nie deiner schwangeren Frau! Egal, was du sagst und wie du es sagst, es ist zu laut, zu aggressiv, zu wenig liebevoll. Selbst ein Kuss wird mit einem »Irgendwie bist

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