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Funke, Cornelia

Funke, Cornelia

Titel: Funke, Cornelia Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rekkless
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»Richte Donnersmarck aus, dass erledigt
ist, was ich versprochen habe.«
    Er lehnte
sich erschöpft gegen die Tür. Eine der Elfen, die immer noch in dem Zimmer
herumschwirrten, hinterließ ihren silbrigen Staub auf seiner Schulter. Süße Träume, Jacob.
    Fuchs trug
ihr Fell und entblößte die Zähne, als er den Schrank öffnete. Falls sie
erleichtert war, ihn zu sehen, verbarg sie es gut.
    »War das
die Fee?«, fragte sie nur beim Anblick seines blutverschmierten Hemdes und
beobachtete mit unbewegtem Gesicht, wie er vergebens versuchte, es auszuziehen.
Seine Finger waren inzwischen steif wie Holz.
    »Ich
rieche Schwindschleim.« Fuchs leckte sich das Fell, als spürte sie immer noch,
wo der Soldat sie zu packen versucht hatte.
    Jacob
setzte sich aufs Bett, solange er es noch konnte. Seine Knie wurden auch schon
steif.
    »Hilf mir,
Fuchs. Ich muss morgen auf die Hochzeit und ich kann mich kaum noch bewegen.«
    Sie
musterte ihn so lange, dass Jacob dachte, sie hätte das Sprechen verlernt.
    »Ein
fester Biss könnte dir vielleicht helfen«, sagte sie schließlich. »Und ich
gebe zu, es würde mir ein Vergnügen sein. Aber vorher verrätst du mir, was du
vorhast.«
     
    48
     
    HOCHZEITSPLÄNE
     
    Das erste
Morgenrot zeigte sich über den Dächern der Stadt und die Kaiserin hatte nicht
geschlafen.
    Sie hatte
gewartet, Stunde um Stunde, aber als endlich einer der Zwerge Donnersmarck in
ihr Audienzzimmer führte, verbarg ihr Gesicht all das Warten und Hoffen hinter
einer Maske aus Puder.
    »Er hat es
getan. Kami'en lässt bereits nach ihr suchen, aber falls Jacob die Wahrheit
sagt, werden sie sie nicht finden.«
    Donnersmark
schien nicht sehr glücklich über die Nachricht, die er brachte, doch Thereses
Herz schlug schneller, denn es war die Nachricht, auf die sie gehofft hatte.
    »Gut.« Sie
strich sich über das straff zurückgesteckte Haar. Es wurde grau, aber sie ließ
es färben. Golden wie das ihrer Tochter. Sie würde sie behalten. Ebenso wie
ihren Thron. Und ihren Stolz.
    »Gib die
vorbereiteten Befehle.«
    Donnersmarck
senkte den Kopf, wie immer, wenn er von einem Befehl wenig hielt. »Was?«
    »Ihr könnt
ihren König töten, aber seine Armeen stehen immer noch kaum zwanzig Meilen
entfernt.«
    »Sie sind
verloren ohne Kami'en und die Fee.«
    »Einer der
Onyxgoyl wird ihn ersetzen.«
    »Und
Frieden machen! Die Onyxgoyl wollen nur unter der Erde herrschen.« Sie hörte
selbst, wie ungeduldig ihre Stimme klang. Sie wollte nicht denken, sie wollte
handeln. Bevor die Gelegenheit verstrich.
    »Aber ihre
unterirdischen Städte sind überfüllt. Und sein Volk wird Rache wollen. Sie
vergöttern ihren König!«
    Er war so
störrisch. Und er war den Krieg leid. Aber keiner war klüger als er. Und
unbestechlicher.
    »Ich sage
es nicht noch einmal. Gib die vorbereiteten Befehle!«
    Sie winkte
dem jüngsten ihrer Zwerge. »Bring mein Frühstück. Ich bin hungrig.«
    Der Zwerg
huschte davon und Donnersmarck hatte sich immer noch nicht gerührt.
    »Was ist
mit seinem Bruder?«
    »Was soll
mit ihm sein? Er ist der Leibwächter des Königs. Also erwarte ich, dass er mit
ihm sterben wird. Hast du die Dinge für meine Tochter?«
    Donnersmarck
legte alles auf den Tisch, an dem sie als Kind oft gesessen und ihrem Vater
dabei zugesehen hatte, wie er Verträge und Todesurteile besiegelte. Inzwischen
trug sie den Siegelring.
    Eine
Heilende Nadel, eine Drachenkralle und eine Wassermannhaut. Therese von
Austrien trat an den Tisch und strich über die mattgrünen Schuppen, die einmal
die Hand eines Wassermanns bedeckt hatten.
    »Lass die
Kralle und die Haut ins Brautkleid meiner Tochter einnähen«, befahl sie der
Zofe, die wartend neben der Tür stand. »Und die Nadel gebt dem Arzt, der sich
in der Sakristei bereithalten wird.«
    Donnersmarck
reichte ihr eine weitere Kralle.
    »Die ist
für Euch.«
    Er
salutierte und wandte sich um.
    »Was ist
mit Jacob? Hast du ihn verhaften lassen?«
    Donnersmarck
blieb stehen, als hätte sie ihm eine Leiche in den Weg geworfen. Aber als er
sich umdrehte, war sein Gesicht ebenso ausdruckslos wie das ihre.
    »Der
Soldat, der vor dem Tor auf ihn gewartet hat, sagt, er ist nicht wieder
herausgekommen. Im Palast haben wir ihn auch nicht gefunden.«
    »Und? Habt
ihr sein Hotel überwacht?«
    Er blickte
ihr in die Augen, aber sie konnte seinen Blick nicht lesen.
    »Ja. Er
ist nicht dort.«
    Die
Kaiserin strich über die Drachenkralk in ihrer Hand.
    »Finde
ihn. Du weißt, wie er ist. Du kannst ihn wieder

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