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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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Millionen Dollar aufzugeben. Außerdem würde George nicht ewig leben, und Jon mochte zwar ein wunderbarer Liebhaber sein, war aber vergleichsweise mittellos. Seufzend schaute sie ihn an, die Augen von Tränen verschleiert. »Ja, ich weiß, du hast recht. Es ist nur … ich sehne mich so nach dir, und morgen reitest du fort. Kannst du nicht einen Tag länger bleiben?«
    Er wog seine Verpflichtungen gegen Lucys flehenden Blick, ihre Begierde und ihren entnervenden Mangel an Diskretion ab. Dann kapitulierte er lächelnd. »Nein. Doch bin ich bereit, meine Abreise auf den Nachmittag zu verschieben. Wärst du damit einverstanden?«
    »O Jon«, hauchte sie freudestrahlend, »das würdest du tun?«
    Hazard nickte. »Morgen früh erwarte ich dich. Komm zu mir, sobald sich's einrichten läßt.«
    »Bei Tagesanbruch!« Sie lachte triumphierend. »Dann haben wir noch viel Zeit für uns.«
    Ihre Begeisterung amüsierte ihn. »Sei bloß vorsichtig!« mahnte er und löste behutsam ihre Arme von seinem Hals. »Vergiß nicht, wir sollten vernünftig sein. Wenn ich diese Tür nicht im Auge behalten müßte, würde ich dir etwas mehr Aufmerksamkeit schenken.«
    »Natürlich, Liebster, ich werde mich in acht nehmen. Niemand wird erfahren, daß wir uns in deinem Hotel treffen.«
    »Das will ich hoffen. Heute abend haben schon genug Leute erraten, welches Geheimnis uns verbindet.« Mit sanfter Gewalt schob er sie zum Hintereingang. »Geh jetzt wieder zu deinen Gästen. Bis morgen.«
    Lächelnd warf sie ihm eine Kußhand zu, dann betrat sie gehorsam das Haus. Hazard lehnte sich an den Türrahmen und seufzte. Zum Glück hatte er eine Katastrophe vermieden. Wäre er gezwungen worden, den Obersten Richter zu erschießen, hätten sich ernsthafte Probleme ergeben. In dieser Wildnis eskalierten die Vorurteile gegen die Indianer im selben Maß wie die Gier der Weißen nach Gold und immer neuem Land wuchs. Er zündete sich eine Zigarre an und blies den Rauch in die Luft. Wie friedlich es hier draußen war … Die milde Sommernacht beruhigte seine Nerven, nachdem Lucys schrille, hysterische Stimme ihn ernsthaft erschreckt hatte. Nur gut, daß es ihm gelungen war, sie zu beschwichtigen und eine unangenehme Szene – womöglich in aller Öffentlichkeit – zu vermeiden.
    Bevor er in den Ballsaal zurückkehrte, sollte sie sich zuerst einmal unter die vielen Gäste mischen, und so beschloß er, sich für eine Weile in einen Schaukelstuhl zu setzen. Als er zu einer Ecke der Veranda schlenderte, fiel das Mondlicht auf sein Gesicht. In der Nähe einer Nische blieb er abrupt stehen. »Oh, verdammt!« Erbost nahm er die Zigarre aus dem Mund. »Sie sind nicht nur dumm, sondern auch furchtbar neugierig. Haben Sie gelauscht? Hoffentlich war es amüsant.«
    »Nicht mit Absicht«, erwiderte Blaze kühl. Sie saß im Schaukelstuhl, und bei jeder Bewegung funkelte ihr perlenbesticktes Kleid im Mondschein. »Hätten Sie Ihre lüsternen Finger für ein paar Sekunden von der Frau des Obersten Richters gelassen, wäre ich aufgestanden, um mich bemerkbar zu machen und das Weite zu suchen. Also ist's Ihre eigene gottverdammte Schuld, wenn ich das Gespräch unfreiwillig mit angehört habe.«
    Ein feindseliges Schweigen entstand. Noch nie war er von einer Frau so arrogant behandelt worden, noch keine einzige hatte in seiner Gegenwart geflucht. Schließlich bemerkte er: »Wie vulgär Sie sich ausdrücken …«
    »Und Sie besitzen einen vulgären Charakter.«
    »Finden Sie Sex vulgär?« Hazard lächelte eisig. »Zweifellos halten Sie alles, was damit zusammenhängt, für eine Todsünde. Ihr Ehemann ist zu bedauern. Was für frostige Nächte muß er ertragen!«
    Verächtlich hob sie das Kinn. »Für mich ist Sex, wie Sie's nennen, immer noch ein unbekanntes Feld, und die sogenannten Sünden werden zumeist von engstirnigen Leuten verurteilt, die nichts Besseres zu tun haben. Das konnte ich oft genug feststellen. Übrigens müssen Sie meinen Ehemann nicht bedauern. Ich habe keinen. Und wenn ich einmal heiraten sollte, werde ich selbstverständlich meine ehelichen Pflichten erfüllen und die Nächte meines Gemahls erwärmen.«
    »Mit Ihrer scharfen Zunge? Vermutlich bevorzugen die meisten Männer ein anderes Eheglück.«
    Aus ihren Augen schienen blaue Funken zu sprühen. »Mister …«
    »Black«, sagte er und verneigte sich höflich.
    »Mr. Black, ich finde Sie abscheulich!« fauchte sie.
    Hazard betrachtete die glühende Asche seiner Zigarre, dann musterte er Blaze. »Und

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