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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sich immer wieder an einen tollkühnen, sinnlichen Mann zu erinnern. Diese Gedanken ärgerten sie, und wenn sie sich eingestand, wie hemmungslos sie seine Leidenschaft erwidert hatte, errötete sie beschämt. Beinahe wäre sie entehrt worden. Nur die Stimme ihres Vaters hatte sie gerettet, sonst wäre sie bereitwillig der Anziehungskraft des Liebhabers erlegen, der auch Lucy Attenborough beglückt hatte. Und wie viele andere Frauen noch?
    Ein Schürzenjäger von der schlimmsten Sorte, entschied sie, als sie gewisse Gerüchte hörte, jener Typ, der gelangweilte vornehme Damen mit seinen exotischen Reizen umgarnte, nur um sich zu amüsieren.
    Allerdings gab es auch im Kulturkreis der Weißen solch skrupellose Männer. Und die Damen, von der gesellschaftlichen Etikette und lieblosen Ehe eingeengt, ließen sich nur zu gern auf heimliche Affären ein. Die meisten Frauen strebten eine gute Partie an, und wenn sie standesgemäß verheiratet waren, vergnügten sie sich anderswo.
    Für Blaze kam eine so inhaltslose, frivole Ehe nicht in Frage, und deshalb weigerte sie sich, zu heiraten. Sie fand es ohnehin gräßlich ungerecht, daß sie in einer Welt, die von Männern beherrscht wurde, als Frau leben mußte. Glücklicherweise hatte sie mit der Hilfe ihres liebevollen Vaters viele Grenzen überwunden, die man den Mädchen in ihrer Gesellschaftsschicht setzte. Er zwang sie nicht dazu, nur nähen und sticken und gute Manieren zu erlernen. Statt dessen engagierte er tüchtige Lehrer, die jahrelang im Haus über dem Charles River aus und ein gingen. Sie hatten Blaze in klassischer Literatur, Mathematik, Geographie und Geschichte unterrichtet, aber auch in ausgefallenen Wissenschaften wie Astronomie, Arabistik, Biologie, Metallurgie und chinesischer Kunstgeschichte.
    Im Frühling 1865 war sie eine schöne, intelligente, ziemlich egoistische und ein bißchen mutwillige junge Frau – und die von der oberflächlichen Gesellschaft, in der sie leben mußte, maßlos gelangweilt war.
    Nach einer weiteren Woche in Virginia City hatte sie die Teestunden mit den geschwätzigen Freundinnen ihrer Mutter gründlich satt und bat den Vater, wieder mit ihr in die Goldgräbercamps zu reiten. Wenn sie noch einen einzigen Tag im Hotel verbringen müsse, würde sie platzen.
    An einem Samstagmorgen brachen sie auf – dreizehn Geschäftsmänner, Blaze und drei Führer. Eine Woche lang besuchten sie verschiedene Minen, sprachen mit Goldsuchern, kauften so viel Land wie nur möglich, diskutierten über Goldpreise und befragten Claim-Besitzer nach ihren Funden.
    Die dreizehn Gentlemen besaßen genug Geld, um effektive Goldwasch- und Verarbeitungsanlagen bauen zu lassen, was sich nur wenige Claim-Eigentümer leisten konnten. Außerdem verfügten sie über die erforderlichen technischen Kenntnisse.
    Während William Braddock, seine Geschäftspartner und andere Minenbesitzer erörterten, wie man Goldadern aufspürte, Schächte anlegte und das Edelmetall gewann, hörte Blaze aufmerksam zu. Sie begann die Probleme zu verstehen, die sich ergaben, wenn man einen Schacht mit Holzpfeilern abstützte und ein Lüftungssystem einbaute. Außerdem informierte sie sich über verbesserte Sprengstoffe und Bohrmaschinen, Stampfmühlen und die primitiveren Pochmühlen, die man in Mexiko und Südamerika benutzte, um die Erze zu zerkleinern.
    Im Gegensatz zur ersten Reise in schwüler Hitze herrschten angenehme Temperaturen, und Blaze genoß die abwechslungsreichen Aktivitäten. Wann immer es möglich war, übernachteten sie in Hotels (eine wohlwollende Bezeichnung für vier Wände und ein Dach). Oder sie schliefen unter dem Sternenhimmel. Das Land bestand aus zerklüfteten, mit Kiefern bewachsenen Bergen und schönen grünen Tälern, von kristallklaren Flüssen durchzogen.
    Manchmal folgten die Reisenden ausgefahrenen Wagenspuren. In dünner besiedelten Gebieten mußten sie sich mit Wildpfaden begnügen. Würziger Kiefernduft erfüllte die Luft. Zwischen den hohen Bäumen der jungfräulichen Wälder wucherte kaum Unterholz. Ein weicher Nadelteppich bedeckte den steinigen Boden, überall wuchsen farbenfrohe Blumen. Für eine junge Frau, die ihr bisheriges Leben unter den Zwängen der Bostoner Gesellschaft verbracht hatte, war diese Welt ein Paradies. Als verwöhnte, stets von Dienstboten betreute höhere Tochter kümmerte sie sich natürlich nicht darum, wer in der faszinierenden Wildnis die Zelte aufschlug, die Mahlzeiten bereitete und jeden Morgen ihr Pferd sattelte.
    Es

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