Funkelnde Leidenschaft
ich finde Sie …«, seine Stimme sank zu einem Flüstern herab, »gefährlich.«
»Gefährlich?«
»Sogar sehr«, bekräftigte er trocken. »Würden Sie mir versprechen, nicht auszuplaudern, was Sie heute nacht gehört haben?«
Blaze holte tief Atem, was die vollen Brüste in ihrem tiefen Dekollete beunruhigend hob. Kurzfristig vergaß Hazard seinen Groll, und sein Blick verriet unwillkürliche Bewunderung.
»Brauchen Sie eine schriftliche Erklärung, mit meinem Namen unterzeichnet, Mr. Black?« fragte sie spöttisch. »Können Sie überhaupt lesen? Wie ich mich entsinne, haben Sie in Diamond City – ohne Abendanzug und diamantene Manschettenknöpfe – einen ganz anderen Eindruck erweckt. Nun, können Sie lesen? Oder beherrschen Sie nur die Kunst, Frauen ins Gras zu werfen?«
Nur mühsam bezwang er seinen Zorn. »Ich kann ein bißchen lesen«, antwortete er tonlos. »Und was die Frauen betrifft – ich hab's nicht nötig, Gewalt anzuwenden.« Jetzt war es ihr endgültig gelungen, seine zivilisierte Fassade zu durchbrechen. Wann immer sein empfindsames indianisches Erbe mit dem Hochmut der Weißen konfrontiert wurde, die sich das Land seines Volkes anzueignen suchten, erwachten seine wildesten Instinkte. Und dieses verwöhnte, steinreiche Mädchen trieb ihn zum Äußersten … »Soll ich Ihnen zeigen, was ich mit den Frauen mache?« schlug er höhnisch vor. »Was vornehme Damen wie Lucy veranlaßt, einen Skandal zu riskieren?« Provozierend wanderte sein Blick zu ihrem stilvollen Dekollete hinab. »Möchten Sie aus erster Hand den animalischen Trieb einer wilden Rothaut kennenlernen?« Ein sinnliches Flüstern verdrängte den Spott. Langsam trat er näher und ließ die Zigarre fallen.
Blaze lehnte sich im Schaukelstuhl zurück und starrte Hazard herausfordernd an. »Ich schreie!« stieß sie hervor. Zum ersten Mal stand ihr ein Mann gegenüber, dem sie sich nicht gewachsen fühlte.
»Nur zu! Kein Laut würde über Ihre Lippen kommen, ich hätte Sie vorher zum Schweigen gebracht. Auf den Schulen der Weißen lernt man lesen. Und die Indianer lehren ihre Söhne, sich blitzschnell und geräuschlos zu bewegen. Versuchen Sie doch, sich mit einem Buch zu verteidigen!«
Als er noch näher kam, roch sie den Brandy in seinem Atem. »Sie sind betrunken!« zischte sie. »Ein verdammter Trunken…«
»Dieses Wort sollten Sie besser nicht über die Lippen bringen«, unterbrach er sie in scharfem Ton, und seine schwarzen Augen glühten. Hätte sie diese Beleidigung ausgesprochen, wäre sie unbarmherzig bestraft worden. »Ich betrinke mich niemals. Im Gegensatz zu anderen Stämmen lassen sich die Absarokee nicht vom Schnaps des ›weißen Mannes‹ verführen. Das würde unser Stolz nicht gestatten.«
Noch immer kam er langsam näher und genoß die Angst in ihren Augen. Die Erkenntnis, daß sich hinter ihrer selbstbewußten Fassade eine zitternde Frau verbarg, weckte sein Verlangen ebenso wie ihre Schönheit.
Als seine schmalen Finger ihr Kinn umfaßten, fingen die diamantenen Ohrgehänge das Mondlicht ein. »Erst einmal küsse ich die Frauen«, erklärte er und neigte sich hinab. Wider Erwarten riß sie sich nicht los. Seine andere Hand glitt in ihr Nackenhaar, und er zog sie zu sich heran.
Verwirrt schaute sie in seine Augen. Die rauhen Finger, die ihr Kinn festhielten, gehörten keinem Gentleman. Nein, diese Hand war an harte Arbeit gewöhnt. Seltsame Gefühle durchströmten ihre Adern, so wie damals auf dem Berghang bei Diamond City. Was mochte das bedeuten? Und dann fand sie keine Zeit mehr, darüber nachzudenken. Denn sein warmer Mund berührte ihren und zwang sie, die Lippen zu öffnen.
Der Kuß überwältigte ihre Sinne. Während sie ihn leise stöhnen hörte, erforschte seine Zunge ihren Mund.
Begierig kostete er die süße, feuchte Wärme. Ohne seine Lippen von ihren zu lösen, zog er sie auf die Beine und preßte sie an sich, so daß sie seine Erregung spürte. Nach einer Weile hob er den Kopf. »Dann küsse ich die Frauen«, flüsterte er, »hier – und da …« Seine Hand glitt von ihrem Kinn hinab zu ihrem schlanken Hals, der nach Flieder duftete, zum schimmernden Busenansatz, streifte den Spitzenbesatz des Dekolletes nach unten und entblößte eine Brust.
Atemlos spürte sie die warme Nachtluft auf ihrer erhitzten Haut, bevor er den dunklen Kopf senkte, eine rosige Knospe in den Mund nahm und hungrig daran saugte. Diese Liebkosung entfachte ein so wildes Feuer in ihrem Blut, daß ihre Knie nachgaben.
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