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Funkelnde Leidenschaft

Funkelnde Leidenschaft

Titel: Funkelnde Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susan Johnson
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sie sich wieder lieben. Auch das wußte sie. Es war so unvermeidlich wie der Frühling, der dem Winter folgte. Das Feuer zwischen ihnen loderte viel zu heiß, um vollends zu erlöschen. Die Herausforderung, Hazard aus der Reserve zu locken, aus seiner Welt voller Pflichten und moralischer Skrupel, war unwiderstehlich.
    Als er endlich die Hütte betrat, waren die Holzscheite herabgebrannt. Glühende Reste warfen dunkle, goldene Schatten auf seine nackte Brust.
    Bei Blazes Anblick schlug sein Herz schneller. Sie saß im Lehnstuhl neben dem Herd und trug das tief dekolletierte schwarze Taftkleid. In unschuldigem Weiß schimmerten ihre Schultern und Arme – ein reizvoller Gegensatz zum sündigen Schwarz. Aufgestickte Jettperlen spiegelten den glänzenden Feuerschein wider. Graziös schlug sie die Beine übereinander, ihr hoch geschlitzter Rock öffnete sich und entblößte ihre schönen Schenkel.
    »Gefalle ich dir, Hazard …?«
    Wieder einmal mußte er seine ganze innere Kraft aufbieten, um sein Verlangen zu bezwingen. »War das Bad angenehm?«
    Aber sie ignorierte seine Frage. »Wie gefällt dir das Kleid?«
    »Nur einem Toten würde es mißfallen«, entgegnete er gedehnt.
    »Es fühlt sich so angenehm kühl auf der Haut an.«
    »Das kann ich mir sehr gut vorstellen«, erwiderte er und rührte sich nicht von der Stelle.
    »Und es ist so raffiniert geschnitten …«
    Provozierend zog sie den Rock etwas höher und enthüllte eine reizvolle Hüfte.
    »Gewiß. In einem Ballsaal würdest du allen Männern die Sprache verschlagen.«
    »Oder vielleicht im Empfangsraum eines Bordells.«
    »Auch dort. Ich wünschte, ich könnte die Gelegenheit nutzen«, fügte er in sanftem Ton hinzu.
    »Und ich wünschte, du würdest es tun.«
    Keine Spur von Koketterie, keine Heuchelei, wie er sie sooft bei Begegnungen mit weißen Frauen erlebt hatte … Auch das faszinierte ihn. Leise seufzte er. »Dein Wunsch ist wohl kaum so intensiv wie meiner.«
    »Nun?« Einladend streckte sie ihm eine Hand entgegen.
    Er mußte nur diese zarten Finger berühren, ihren Arm streicheln, den schwarzen Taft von den glatten weißen Schultern streifen. Nur ein paar Sekunden lang genoß er diesen Traum, dann kam er wieder zur Besinnung. »Du verstehst es nicht, was?«
    Langsam schüttelte sie den Kopf, und ihr langes Haar glänzte im Licht der schwelenden Glut.
    »Bald wird dich dein Vater holen.«
    »Das weiß ich.«
    »Und ich möchte nur meine Claims behalten. Eine weitere Verantwortung will ich nicht übernehmen.«
    »Ist es dafür nicht ein bißchen zu spät?«
    »Nein«, antwortete er entschieden, »für mich keineswegs. Außerdem hätten wir beide nichts zu gewinnen. Wärst du eine Absarokee-Frau, würde ich anders darüber denken. Aber das bist du nicht. In unserer Kultur betrachten wir alles, was mit der sinnlichen Liebe zusammenhängt, sehr freizügig – was auf deine wohl kaum zutrifft.«
    »Mein Gott, erspare mir diese spitzfindigen Argumente!« rief sie ärgerlich. »Bestreitest du etwa, daß du mich begehrst?«
    »So ein guter Schauspieler bin ich leider nicht.«
    »Zum Teufel mit dir!« Plötzlich sprang sie auf. »Ich werde dich jetzt küssen – ob du's willst oder nicht.« Als sie auf ihn zukam, funkelten die Jettperlen, die ihren Busenansatz umrahmten, wie Tränentropfen. Dicht vor Hazard blieb sie stehen und schlang ihre Finger in sein langes schwarzes Haar. »Ich werde dich küssen«, wisperte sie.
    Zielstrebig zog sie seinen Kopf zu sich herab, und er ließ es geschehen. Er gestattete ihren Lippen, über seine Wange zu gleiten. Aber bevor sie seinen Mund erreichten, umfaßte er ihre nackten Schultern und kam ihr zuvor.
    Ein heißer Kuß erschütterte sie bis in die Tiefen ihrer Seele. Dann schob er sie abrupt von sich und hielt ihre Arme fest, weil sie unsicher schwankte. Sein Gesicht verbarg, was ihres so offenherzig enthüllte, und es dauerte eine Weile, bis er sprechen konnte.
    Zu seiner eigenen Verblüffung klang seine Stimme fast normal. »Fordere mich lieber nicht heraus, Blaze, sonst könntest du dich verbrennen. In diesem Spiel bin ich erfahrener als du, und du würdest sicher den kürzeren ziehen.« Lächelnd fuhr er fort: »Wenn ich mir das vorstelle – ich muß meine Tugend schützen … Wie albern! Aber du kannst nicht alles haben, was du willst, mein süßer, verwöhnter Liebling. Ich bin nicht verfügbar – und das aus Gründen, die mir sehr viel bedeuten. Heute nacht werde ich draußen schlafen«, erklärte er und schob

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